Die Münchner Arena darf nicht bunt leuchten

Keine bunte Beleuchtung für das Münchner Stadion.
Keine bunte Beleuchtung für das Münchner Stadion. (Bild: Pixabay)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

München (wb / tmy) – Die Entscheidung ist gefallen. Die Münchner Arena darf beim letzten Gruppenspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Ungarn am Mittwoch, 23. Juni, ab 21 Uhr, nicht in Regenbogenfarben leuchten. Das teilte die europäische Fußball-Union (UEFA) nun mit. Mit dieser Maßnahme lehnt die UEFA einen Antrag des Münchener Stadtrats ab.

Die Begründung: „Die UEFA ist gemäß ihrer Satzung eine politisch und religiös neutrale Organisation. Angesichts des politischen Kontextes dieses speziellen Antrags – eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen nationalen Parlaments abzielt – muss die UEFA diesen Antrag ablehnen.“

Darüber hinaus teilte der Verband mit, dass man der Stadt München dennoch vorgeschlagen habe, dass das Stadion entweder am 28. Juni – dem Christopher Street Liberation Day – oder zwischen dem 3. und 9. Juli, der Christopher-Street-Day-Woche in München, in den Regenbogenfarben leuchten dürfe.

Unterstützung hatten die Münchner unter anderem von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, deutschen Nationalspielern und dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD), nachdem Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) einen Antrag auf bunte Farben gestellt hatte.

Der Wunsch nach der bunten Beleuchtung hätte sich vor allem gegen die ungarische, rechtsnationale Politik unter Ministerpräsident Viktor Orban gerichtet. Dieser hatte unlängst ein Gesetz gegen „Werbung für Homosexualität“ durch das Parlament gebracht. Die kritischen Stimmen ließen nicht lange auf sich warten und gingen über die ungarischen Staatsgrenzen hinweg.

Als Reaktion auf das Verbot der UEFA hätten zahlreiche andere Verantwortliche aus der deutschen Bundesliga das Vorhaben, ihre Stadien trotzdem in Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen. Diese Absicht sei als Unterstützung und als klares und unmissverständliches Statement zu sehen: „So nicht mit uns. Wir alle sind bunt. Und das gilt es zu akzeptieren“.