Wenn es Probleme mit dem PC oder Laptop gibt, kann ein technischer Support über das Telefon die Rettung sein. Doch wenn es klingelt und jemand ungefragt einen IT-Support anbietet, droht Gefahr. Die Polizei gibt Tipps!
Kriminelle wissen, dass viele Menschen von zuhause aus im Homeoffice arbeiten und nutzen diesen Umstand für ihre fiesen Machenschaften. Beim Tech Support Scam geben sich Betrüger als Support-Mitarbeiter – meist bekannter Software-Unternehmen – aus, so die Polizei.
Die angeblichen Mitarbeiter behaupten, der Rechner oder Laptop der angerufenen Person weise Fehler auf, sei von Viren befallen, gehackt worden, oder benötige ein neues Sicherheitszertifikat. Ihr Ziel: Nutzer dazu zu bringen, Schadsoftware herunterzuladen oder eine Fernwartungssoftware zu installieren. Mit dieser Software erhalten die Betrüger Zugriff auf die Rechner ihrer Opfer.
Vorsicht bei einem unaufgeforderten Anruf
Wird der Rechner im Homeoffice genutzt, erlangen die Betrüger damit eventuell auch Zugriff auf IT-Strukturen des Unternehmens. Damit können sie sensible Daten abfischen oder ausspähen, beispielsweise Passwörter, Zugangsdaten für das Online-Banking oder sensible Unternehmensdaten. Darüber hinaus können sie viele Rechner zu einem Bot-Net zusammenschalten und teils unbemerkt vom Opfer weitere Straftaten begehen.
Für ihre vermeintliche Service-Leistung verlangen die Kriminellen oft eine Gebühr, fordern Geld für angeblich abgelaufene Lizenzen oder überreden die Angerufenen zu kostenpflichtigen Wartungsverträgen. Deswegen sollte jede und jeder bei einem unaufgeforderten Anruf von Support-Mitarbeitenden misstrauisch werden!
Warnmeldungen erhalten niemals Telefonnummern
„Tech Support Scams sind ein branchenweites Problem, bei dem Betrüger Angsttaktiken verwenden, um Sie in unnötige technische Support-Dienste zu bringen, um angeblich Geräte- oder Softwareprobleme zu beheben, die nicht vorhanden sind“, so Microsoft. Wichtig: Microsoft Fehler- und Warnmeldungen enthalten niemals Telefonnummern.
So schützen Sie sich vor Tech Support Scams
- Seriöse Unternehmen und IT-Dienstleister nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben, legen Sie einfach den Hörer auf.
- Geben Sie auf keinen Fall private Daten heraus, z.B. Bankkonto- oder Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten.
- Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner / PC, beispielsweise für die Installation einer Fernwartungssoftware.
Wenn Sie Opfer eines Betrugs wurden
- Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet.
- Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
- Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.
- Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
- Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie ggf. bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Weitere Informationen und Hilfe
Erste Hilfe nach einer Installation von Schadsoftware finden Sie in der Checkliste von Polizei und BSI. Weitere Handlungsempfehlungen finden Sie auch in der Phishing-Checkliste für den Notfall. Sie können den Betrugsversuch zusätzlich bei Microsoft melden.
(Quelle: Polizeiliche Kriminalprävention/aktuelles)