Baufinanzierung planen: Die 3 wichtigsten Tipps

Baufinanzierung planen: Die 3 wichtigsten Tipps
Vor einem Finanzierungsprojekt ist ein Blick auf die eigenen Finanzen unerlässlich. (Bild: Pexels/Pixabay)

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Die Stimmung auf dem Markt für Baufinanzierungen war zuletzt alles andere als gut. Der Grund: Die Zinsen steigen unaufhörlich, was beim aktuell hohen Preisniveau für viele Finanzierungsprojekte das Aus bedeutet. Gerade deshalb ist es besonders wichtig, eine Baufinanzierung gut zu planen. Doch was ist dabei besonders wichtig? Welche Überlegungen lassen sich keinesfalls umgehen und wie lassen sich die Kosten niedrig halten?

Tipp Nr. 1: Die passende Baufinanzierung auswählen

Die Wahl der passenden Baufinanzierung ist die Basis für das Gelingen eines Finanzierungsprojektes. Hierbei geht es vor allem um die folgenden Aspekte:

Anfängliche Tilgung

Die anfängliche Tilgung beschreibt den Prozentsatz der Kreditsumme, der im ersten Jahr getilgt werden soll. Im späteren Verlauf steigt die Tilgung an, weil bei gleichbleibenden Raten der Zinsanteil der Rate stetig abnimmt. Der Grund: Zinsen werden immer nur auf die Restschuld fällig. Bei der Wahl der anfänglichen Tilgung gilt: So hoch wie möglich und so niedrig wie nötig. Mit einem Tilgungsrechner erkennen Kreditnehmer sehr schnell, welche Auswirkung eine höhere anfängliche Tilgung hat: Die Zinslast sinkt, da eine schnellere Tilgung erfolgt. Dafür muss auch eine höhere monatliche Belastung einkalkuliert werden.

Anbieterwahl

Die verschiedenen Angebote auf dem Markt unterscheiden sich hinsichtlich der Zinssätze mitunter deutlich. Dabei können schon wenige Zehntel-Prozentpunkte über die Laufzeit hinweg eine große Ersparnis mit sich bringen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Angebote zu vergleichen und sich für eine möglichst günstige Baufinanzierung zu entscheiden.

Staatliche Förderungen

In Deutschland gibt es zahlreiche staatliche Fördermöglichkeiten und Subventionen für den Immobilienkauf. Ein gutes Beispiel ist hier das KfW-Wohneigentumsprogramm. Diese können Ihnen dabei helfen, die Kosten der Baufinanzierung zu senken.

Tipp Nr. 2: Das eigene finanzielle Profil konkretisieren

Für eine gute Baufinanzierung ist es unerlässlich, vorher die eigenen finanziellen Möglichkeiten zu kennen. Dazu gehört:

Ermittlung des Eigenkapitals und laufenden Einkommens

Vor einem Finanzierungsprojekt ist ein Blick auf die eigenen Finanzen unerlässlich. Hierzu ermitteln Interessenten zunächst ihr Eigenkapital. Dazu gehören die finanziellen Reserven und Vermögenswerte, wie: Sparguthaben, Aktiendepots, Andere Immobilien, Guthaben auf dem Girokonto

Überblick über die monatlichen Ausgaben und Schulden

Einen guten Überblick über die monatlichen Ausgaben und bestehenden Schulden zu haben, ist ebenfalls von großer Bedeutung. Eine detaillierte Liste hilft dabei, alle Ausgaben zu berücksichtigen. Wichtig: Auch zukünftige Kosten wie die Instandhaltung der Immobilie einplanen.

Ermittlung des verfügbaren Budgets für die Immobilie

Nachdem das Einkommen, das Eigenkapital und die Ausgaben ermittelt sind, können Interessenten nun abschätzen, wie viel Geld monatlich für eine Baufinanzierung zur Verfügung steht. Dies ist ein entscheidender Schritt, um realistisch einzuschätzen, welche Immobilie am Ende realistisch wird.

Tipp Nr. 3: Auf eine gute Absicherung achten

Zusätzlich ist es sinnvoll, eine gewisse Absicherung für das eigene Finanzierungsprojekt einzuplanen. Dazu gehört:

Wichtige Versicherungen im Kontext der Baufinanzierung

Bei der Planung der eigenen Baufinanzierung sollten Interessenten auch die passenden Versicherungen in Betracht ziehen. Wichtig sind in diesem Zusammenhang: Berufsunfähigkeitsversicherung (bei Arbeitsunfähigkeit) Risikolebensversicherung (Hinterbliebene absichern) Gebäudeversicherung (Schäden am Haus abdecken)

Risikomanagement und Notfallplanung

Es ist essenziell, einen finanziellen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben oder plötzliche Lebensveränderungen zu haben. Das Leben passt leider nicht immer in die eigene Planung hinein. Eine gute Notfallplanung kann sicherstellen, dass sich Kreditnehmer auch in schwierigen Zeiten ihre Darlehenszahlungen leisten können.

Wichtige Bausteine sind dabei:Geld für etwaige Reparaturen am Haus zurücklegenEinen Puffer für eine eventuelle Arbeitslosigkeit schaffenDie Möglichkeit der kostenfreien Ratenanpassung bei der Baufinanzierung in den Vertrag schreiben

Fazit: Mit der richtigen Planung zu einer guten Baufinanzierung

Baufinanzierung sind sehr langfristige Projekte über hohe Kreditsummen. Das macht sie zu sehr teuren Angelegenheiten und sorgt gerade angesichts der hohen Bauzinsen für viele Hürden. Mit einer guten Planung lässt sich jedoch auch heute noch eine relativ günstige Immobilienfinanzierung realisieren, die zudem alle wichtigen Eventualitäten mit einbezieht. Dazu gehört eine sorgfältige Anbieterwahl ebenso wie eine gute finanzielle Planung und letztlich auch eine adäquate Absicherung. Wer all diese Punkte beachtet, kann sich am Ende auf seine Traumimmobilie freuen.