Kommentar: Selten so eine richtige Entscheidung gesehen

Kommentar: Selten so eine richtige Entscheidung gesehen
(Bild: pixabay)

Zürich (tmy) – Bei der digitalen Weltfußballer-Wahl des Fußball-Weltverbandes FIFA ist auch in diesem Jahr eine Überraschung mit dabei gewesen. Denn in schönster Tradition gleichen bei der FIFA oftmals nicht nur die Nominierten, sondern auch die späteren Sieger mitunter einer Wundertüte. Aber: Robert Lewandowski wurde zurecht mit dem Preis bedacht.

Der Bundesliga-Profi in Diensten des FC Bayern München ließ sich nach der Übergabe durch FIFA-Präsident Gianni Infantino zu folgenden Worten hinreißen: „Das ist ein unglaubliches Gefühl. Ich bin sehr stolz und sehr zufrieden.“ Nun, das darf der 32-jährige Angreifer aus Polen auch sein, schließlich hatte er mit „seinen“ Bayern das Triple im Sommer 2020 geholt.

Doch damit nicht genug, schließlich eilt der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft darüber hinaus von Rekord zu Rekord und war in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der UEFA Champions League Torschützenkönig. Obwohl insbesondere Cristiano Ronaldo die Wahl – so sah es zumindest aus – nicht besonders schmeckte, verdienter geht es einfach nicht.

Verdient hätte sich auch Hans-Dieter Flick die Auszeichnung zum „Welttrainer des Jahres“ gehabt. Doch in einem denkbar knappen Rennen hatte dann doch Jürgen Klopp die Nase vorne – es entschied am Ende die Wertigkeit der Stimmkategorien. Nun, darüber kann und darf man auch streiten – ganz klar. Schließlich holte Flick in einem knappen Jahr fünf Titel.

Aber: Ich freue mich auch für „Kloppo“, der mit seinem FC Liverpool die Meisterschaft nach 30 Jahren mal wieder in die Arbeiterstadt holte. Das ist in der – aus meiner Sicht – stärksten Liga Europas durchaus einen Preis wert, gar keine Frage. Vielleicht hätten ja auch beide Übungsleiter diese Auszeichnung kriegen müssen, selbst Jürgen Klopp wunderte sich etwas.

Wundern tut mich auch, dass der „Welttorhüter des Jahres“ allerdings nicht Mitglied der FIFA-Mannschaft des Jahres ist. Dennoch hat sich Bayerns Manuel Neuer diesen Titel redlich verdient, da er seit dem Frühjahr wieder auf einem unglaublichen Niveau unterwegs ist oder – und da sind sich einige Experten sicher – sogar noch besser geworden ist. Fakt ist, dass er den aktuell müden Bayern mit einigen Paraden so manchen Sieg oder die Punkte gerettet hatte.

Bei den Frauen erhielt die Engländerin Lucy Bronze die Auszeichnung. Auch sie gewann mit Olympique Lyon im Sommer das Triple, ist inzwischen jedoch für Manchester City aktiv. „Welttorhüterin des Jahres“ wurde ihre ehemalige Teamkollegin Sarah Bouhaddi, die ebenfalls bei Lyon unter Vertrag steht. „Welttrainerin des Jahres“ ist Sarina Wiegman, die für die niederländische Auswahl zuständig ist und ab September 2021 die „Three Lions“ betreut.

Was ist Ihre Meinung? Hat Robert Lewandowski diese Auszeichnung verdient und / oder hätten Sie bei den Trainern lieber Hansi Flick als Sieger gesehen? Schreiben Sie uns gerne Ihre Meinung an unseren Sportredakteur per E-Mail an [email protected].