Drei Standorte werden näher untersucht Tuttlingen plant Einstieg in die Windkraft

Tuttlingen plant Einstieg in die Windkraft
Mehr Strom aus regenerativer Energie und aus eigener Produktion – um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Stadt Tuttlingen auch auf Windenergie. (Bild: Pixabay)

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Drei mögliche Standorte für Windkraftanlagen in und bei Tuttlingen sollen genauer untersucht werden. Diese Empfehlung gab der Technische Ausschuss des Gemeinderats am Donnerstag ab. Für die Stadt Tuttlingen sind diese Untersuchungen der erste Schritt in die eigene Produktion von Strom aus Windkraft.

Mehr Strom aus regenerativer Energie und aus eigener Produktion – um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Stadt Tuttlingen auch auf Windenergie. Wo diese erzeugt werden könnte, hat der Fachbereich Stadtentwicklung, Mobilität und Klimaschutz jetzt untersucht. „Mehrere Flächen kommen theoretisch in Betracht – die Details müssen wir jetzt genau untersuchen“, so Stadtplanerin Anna Sucheta-Bock in der Sitzung des Technischen Ausschusses am Donnerstag.

Genauer betrachtet werden sollen nun drei Flächen:

  • Der Hattinger Berg oberhalb von Möhringen
  • Der Somerberg zwischen Eßlingen und Seitingen-Oberflacht
  • Der Konzenberg zwischen Tuttlingen und Wurmlingen

Grundlage der Erhebung war unter anderem der Windatlas Baden-Württemberg, der jüngst fortgeschrieben wurde. „Die Werte beruhen auf Rechenmodellen – und die werden von Jahr zu Jahr präziser“, so Baudezernent Florian Steinbrenner. Bevor aber konkret geplant wird, seien noch Untersuchungen vor Ort nötig – unter anderem durch Windmessungen.

Letzteres gilt vor allem für den Hattinger Berg: Hier liegen die errechneten Windmengen im Grenzbereich. Ob der Bau eines Windrades dort sinnvoll ist, muss durch konkrete Messungen ermittelt werden. Diese soll jetzt für rund 70 000 Euro in Auftrag gegeben werden. Besser sind die Windverhältnisse beim Sommerberg und beim Konzenberg. Allerdings liegen diese Areale nur zum Teil auf Tuttlinger Gemarkung. Daher gab der Ausschuss am Donnerstag auch die Empfehlung, Gespräche mit den Bürgermeistern in Wurmlingen und Seitingen-Oberflacht über eine mögliche Kooperation zu führen.

Gebaut und betrieben werden sollen die Windräder durch die Stadt beziehungsweise Projektgesellschaften, die sich an der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt orientieren. Geplant ist auch, ein Anlagemodell aufzulegen, bei dem sich Bürger auch finanziell an den Windrädern beteiligen können.

Damit unterscheiden sich die jetzt geplanten Windräder auch vom fast fertig gestellten Windpark auf dem Winterberg zwischen Eßlingen und Immendingen, der im September eingeweiht wird. Diese Windräder werden von einem Konsortium mehrerer Stadtwerke betrieben. Bei den ersten Überlegungen vor über zehn Jahren war ebenfalls ein Bürgerbeteiligungsmodell geplant. Das damals geplante Projekt scheiterte aber an Bürgerprotesten.

(Pressemitteilung: Stadt Tuttlingen)