Fett und Speiseöl über den Abfluss zu entsorgen, ist keine gute Idee. Denn schon nach wenigen Metern härtet es wieder aus und setzt sich an den Rohrwänden fest. Es drohen unangenehme Gerüche und verstopfte Abflüsse. Da ist die Entsorgung über den Restmüll schon das kleinere Übel. Doch es gibt noch einen besseren Weg, das Fett aus der Küche loszuwerden – und es sogar noch für einen sinnvollen Einsatz aufbereiten zu lassen.
Gastronomiebetriebe nutzen für die Entsorgung ihrer Essensreste und Speisefette in der Regel spezielle Systeme. Doch auch für Hobbyköche gilt: Sind die knusprigen Bratkartoffeln oder die kross frittierten Pommes erst einmal verzehrt, stellt sich die Frage, was mit dem übriggebliebenen Fett passiert. Eine Antwort auf diese Frage gibt es bei allen Recyclinghöfen im Landkreis Sigmaringen. Dort stellt ein Recyclingunternehmen, das sich auf Speiseöle und Speisefette spezialisiert hat, entsprechende Annahmebehälter zur Verfügung.
„Privatpersonen können Reste von Speiseöl und Speisefett zu Hause sammeln und in die bereitgestellten Fettboxen auf den Recyclinghöfen umleeren“, sagt Volker Riester, stellvertretender Leiter des Eigenbetriebs Kreisabfallwirtschaft. In der Vergangenheit seien auf diese Weise schon durchschnittlich 7,5 Tonnen pro Jahr gesammelt worden.
Volker Riester betont, dass sich die Mühe eines jeden einzelnen auszahlt: Bei dem Unternehmen, das die Gebinde auf den Recyclinghöfen regelmäßig leert, werden die Öl- und Fettreste in einer speziellen Zentrifuge aufbereitet. Dabei wird das Altfett in seine Bestandteile getrennt: Fett, Wasser und Feststoffe wie Paniermehl oder Reste von Pommes Frites.
Der größte Teil des gereinigten Altfetts wird in der Treibstoffindustrie weiterverarbeitet und für die Biokraftstoffherstellung verwendet. 1,2 Liter Altspeisefett dienen dabei der Produktion von nachhaltigem Kraftstoff für 20 Kilometer. Ein weiterer Teil der aufbereiteten Reste wird in der Kosmetikbranche und bei der Herstellung von Reinigungsmitteln verwendet. In den Spezialbehältern auf den Recyclinghöfen sind die Reste von Speiseöl und Speisefetten also allemal besser aufgehoben als im Abfluss oder im Restmüll.
Fragen rund um die Themen Abfall und Recycling beantworten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abfallberatung gerne unter der Telefonnummer 07571/102-6677 sowie per E-Mail an [email protected]. Weitere Informationen gibt es auch über die Abfall-App der Kreisabfallwirtschaft und über die Internetseite des Landkreises auf www.landkreis-sigmaringen.de.
(Pressemitteilung: Landkreis Sigmaringen)