An heißen Tagen gilt es, viel Flüssigkeit aufzunehmen. Neben der richtigen Menge kommt es aber darauf an, das Richtige zu trinken. Warum es jetzt auch wichtig ist, öfters einen Blick auf seinen Urin zu werden, lesen Sie hier.
„Unser Körper besteht zu mehr als der Hälfte aus Wasser. Dabei spielt Wasser eine entscheidende Rolle bei nahezu allen körperlichen Funktionen“, sagt Dr. Susanne Haag-Milz, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit im Landratsamt Sigmaringen.
Flüssigkeitsmangel kann lebensbedrohlich sein
So ist Wasser zum Beispiel essenziell für den Transport von Nährstoffen zu den Zellen, die Regulierung der Körpertemperatur und die Ausscheidung von Abbauprodukten über den Urin. „Wer zu wenig trinkt, wird schnell müde und kann sich schlecht konzentrieren“, sagt Haag-Milz.
Bei Flüssigkeitsmangel werden dem Blut und dem Gewebe Wasser entzogen, das Blut dickt ein und Kopfschmerzen, Schwindel, verringerte Leistungsfähigkeit und Verstopfung können die Folge sein. In extremen Fällen führt Flüssigkeitsmangel durch Kreislauf- und Nierenversagen sogar zum lebensbedrohlichen Zustand.
Für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr verweist die Leiterin des Sigmaringer Gesundheitsamts auf die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Diese rät Erwachsenen, bei normalen Temperaturen mindestens 1,5 Liter am Tag zu trinken. „Die restliche Flüssigkeit nehmen wir mit unserer Nahrung auf“, sagt Susanne Haag-Milz. In bestimmten Situationen benötige der Körper besonders viel Flüssigkeit, etwa bei Hitze, Fieber, Erbrechen und Durchfall.
Müdigkeit und Schwindel
„Auch bei körperlich anstrengender Arbeit oder Sport ist mehr Flüssigkeit notwendig.“ In diesen Situationen können zusätzlich 0,5 bis 1,0 Liter Wasser pro Stunde erforderlich sein. Besonders im Sommer ist es wichtig, auf die Zeichen von Flüssigkeitsmangel zu achten. Dazu gehören dunkler Urin, seltenes Wasserlassen, trockene Haut, Müdigkeit und Schwindel.
Bei bestimmten Erkrankungen wie Herzschwäche liegt die empfohlene tägliche Trinkmenge nur bei 1,5 bis 2 Litern. Die optimale Trinkmenge sollten chronisch kranke Menschen individuell mit dem Arzt absprechen – insbesondere bei Herz- oder Nierenerkrankungen.
Fünf Tipps können dabei helfen, mehr zu trinken:
- Wasserration bereitstellen: Es empfiehlt sich, morgens nach dem Aufstehen direkt die tägliche Ration Wasser vorzubereiten und immer ein Getränk in Sichtweite zu stellen – zum Beispiel bei der Arbeit, beim Lesen oder beim Fernsehen.
- Trinkflasche immer dabeihaben: Eine Trinkflasche kann man unterwegs immer bei sich tragen. Eine wiederverwendbare Wasserflasche lässt sich jederzeit nachfüllen. Inzwischen gibt es sogar Modelle mit Markierungen, die anzeigen, wie viel man bis zu welcher Tageszeit getrunken haben sollte.
- Geschmack hinzufügen: Neben der richtigen Menge kommt es auch darauf an, das Richtige zu trinken. Als gesunde Durstlöscher eignen sich Wasser und ungesüßte Tees. Pures Wasser oder Tee lassen sich leicht aufpeppen mit einem Spritzer Fruchtsaft oder dem Hinzufügen von Zitronen, Limetten, Gurkenscheiben oder Beeren. Auch ein kalt gewordener Tee kann als selbstgemachter Eistee eine leckere Erfrischung sein.
- Erinnerung an regelmäßige Trinkpausen: Regelmäßige Erinnerungen auf dem Handy helfen dabei, über den Tag verteilt kleine Mengen zu trinken. Dafür gibt es inzwischen eine Reihe spezieller Apps, die daran erinnern, wann es wieder Zeit ist, zu trinken.
- Wasserreiche Lebensmittel und Gerichte essen: Obst und Gemüse wie Wassermelonen, Gurken oder Erdbeeren haben eine hohen Wassergehalt und tragen zur täglichen Flüssigkeitszufuhr bei. Auch Suppen und Eintöpfe können helfen, den Flüssigkeitsbedarf zu decken. Besonders im Sommer sind kalte Suppen mit Zutaten wie Gurke, Melone oder Minze eine tolle Option für etwas mehr Erfrischung.
Insbesondere ältere Menschen sollten regelmäßig kleinere Mengen trinken. Ihr Durstempfinden lässt mit dem Alter nach und sie vergessen deshalb häufig, rechtzeitig etwas zu trinken. „Wer das Trinken zur Gewohnheit macht, profitiert von einem gut hydrierten Körper, der einen fit und gesund durch die heißen Tage bringt“, sagt Dr. Susanne Haag-Milz.
(Quelle: PM Landratsamt Sigmaringen)