Nach dem erfolgreichen Ausbau des RegioBus-Netzes hat der Sigmaringer Kreistag die Einführung der Pendlerplattform „PENDLA“ beschlossen. Damit sind die Weichen hin zu einer weiteren Stärkung der Vorreiterrolle des Landkreises in Sachen Klimaschutz gestellt.
Die Zahl von mehr als 70.000 Pendlerbewegungen für den Landkreis Sigmaringen im Jahr 2022 macht deutlich, dass es sich dabei um eine wichtige Stellschraube im Kampf gegen den Klimawandel handelt. Das wird besonders deutlich vor dem Hintergrund, dass laut ADAC die Fahrzeuge während der Fahrt zur Arbeit im Durchschnitt nur mit 1,13 Personen besetzt sind. Damit besteht erhebliches Potenzial, Ressourcen, Verkehrsaufkommen und den eigenen Geldbeutel zu schonen.
Genau dort setzt die Online-Plattform PENDLA an. Sie bietet den Bürgerinnen und Bürgern die kostenlose und unkomplizierte Möglichkeit, einen oder mehrere Mitfahrer für den täglichen Weg zur Arbeit zu organisieren und so kostensparend und klimagerecht unterwegs zu sein. Die Benutzung ist denkbar einfach: Auf einer Karte können direkt die angemeldeten Nutzer ausgewählt werden, die einen ähnlichen Weg zur Arbeit zurücklegen. Die Kontaktaufnahme erfolgt über die integrierte Chat-Funktion oder per Telefon. Unter der Internetadresse www.pendla.com können sich Pendler unter Angabe ihres Wohnortes ganz einfach anmelden.
Die Landkreisverwaltung verspricht sich großen Zulauf unter den Berufstätigen und appelliert an die Bürger, aber auch an die Unternehmen, PENDLA mit zahlreichen Anmeldungen in der Startphase zu unterstützen. „Nicht nur Privatpersonen können sich bei PENDLA anmelden“, sagt Max Stöhr, Leiter des Fachbereichs Kommunales und Nahverkehr im Sigmaringer Landratsamt.
Wichtig sei die Zusammenarbeit von Arbeitnehmern, Unternehmen und Kreisverwaltung. „Auch die hiesigen Unternehmen haben die Möglichkeit, sich zu registrieren und damit an der aktiven Förderung von Fahrgemeinschaften zu beteiligen. Der Vorteil: Bei der Eingabe des Fahrtziels werden die eingetragenen Unternehmen direkt in der Schnellauswahl angezeigt.“ Über den Link www.pendla.com/firma-eintragen können sich auch Firmen kostenlos registrieren lassen.
Bei den 70.262 Pendlerbewegungen für den Landkreis Sigmaringen im Jahr 2022 handelte es sich laut Pendleratlas Deutschland um 13.277 Einpendler, 20.741 Auspendler und 36.244 Binnenpendler – also Beschäftigte, deren Weg zur Arbeit innerhalb des Landkreises liegt.
Die meisten Einpendler kamen aus dem Zollernalbkreis (2.589) sowie aus den Landkreisen Biberach (2.298) und Ravensburg (1.950), dem Bodenseekreis (1.175) und dem Landkreis Reutlingen (884). Die meisten Auspendler fuhren in den Landkreis Ravensburg (3.649), den Bodenseekreis (2.745), den Zollernalbkreis (2.583) sowie in die Landkreise Biberach (2.572) und Tuttlingen (1.672).
Für die Beteiligung am PENDLA-Projekt sieht das Landratsamt jährliche Ausgaben in Höhe von rund 19.000 Euro vor. Ziel ist ein überregionales Netz über die Landkreisgrenzen hinaus. Vorerst ist eine Testphase von zwei Jahren geplant.
(Pressemitteilung: Landkreis Sigmaringen)