Neujahrsempfang Sigmaringen Ehrenamtspreis 2024 geht an herausragende Vereine

Ehrenamtspreis 2024 geht an herausragende Vereine
Die Preisträger des Ehrenamtspreises mit Bürgermeister Dr. Marcus Ehm und EB Manfred Storrer. (Bild: Stadt Sigmaringen)

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Beim Neujahrsempfang der Stadt Sigmaringen am Sonntag, 19. Januar, in der Stadthalle haben Bürgermeister Dr. Marcus Ehm und der Erste Beigeordnete Manfred Storrer die Preisträger des Ehrenamtspreises der Stadt fürs Jahr 2024 verkündet: Die Sigmaringer Tafel des Deutschen Roten Kreuzes, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft Ortsgruppe Sigmaringen und die Sportkreisjugend Sigmaringen gingen unter insgesamt neun Bewerbungen als Sieger hervor.

Jeder Verein darf sich über je 1000 Euro Preisgeld freuen. Gewählt wurden die Gewinner im Rahmen einer Sitzung des Kultur-, Sport-, Sozial-, Umwelt- und Verkehrsausschusses des Gemeinderats.

Mit dem „Sonderpreis zur Auszeichnung ehrenamtlichen Engagements von Organisationen, Institutionen, Vereinen, Gruppen oder Einzelpersonen in der Stadt Sigmaringen und deren Ortsteile“, wie die Auszeichnung korrekt heißt, sollen Organisationen / Institutionen / Vereine / Gruppen oder Einzelpersonen ausgezeichnet werden,

  • die sich ehrenamtlich in der Jugendarbeit engagiert haben, oder
  • die Verbesserungen beim ehrenamtlichen Engagement in der Jugendarbeit bewirkt haben, oder
  • die sich in uneigennütziger oder vorbildlicher Weise ins Gemeindeleben eingebracht / engagiert haben oder
  • die in ehrenamtlicher Tätigkeit wertvolle Anreize geboten haben, allen Zielgruppen niederschwellige Kulturangebote zugänglich zu machen, oder
  • die ehrenamtlich neue / innovative und nachhaltig wirkende Kulturformate etabliert haben.

Nach drei kleinen Filmen, in denen das Engagement der Preisträger beleuchtet wurde, übergaben der Bürgermeister und der Erste Beigeordnete die Siegerurkunden samt Schecks an die Vereinsvertreter.

Seit 2005 gibt es die Tafel am Dettingerberg in Sigmaringen. Das Motto: Lebensmittel retten, Klima schützen. Neben einem verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln sorgt die Tafel mit 29 Ehrenamtlichen dafür, dass das Budget der von Armut bedrohten zu entlasten. Einer wachsenden und auch verdeckter Armut wird so aktiv begegnet. Viele Kunden,  51% davon Rentner, finden ihren Weg über Beratungsstellen, Behörden oder soziale Einrichtungen zur Tafel, die auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt ist. Mehr als 600 Berechtigungsscheine sind derzeit ausgestellt.

Die DLRG-Ortsgruppe Sigmaringen bildet pro Jahr 100 Rettungsschwimmer aus und bringt rund 80 Nichtschwimmern das Schwimmen bei. Für die Ehrenamtlichen bedeutet das: Bis zu 800 Übungs- und Trainingsstunden. Hinzukommen Veranstaltungsabsicherungen und Wachdienste am Wasser. Allein im Donaubad sind das im Schnitt zwischen 350 und 2500 Stunden pro Jahr.

Vor mehr als einem Jahr wurde die DLRG-Ortsgruppe vom Landesverband dazu aufgefordert, eine Wasserrettungsgruppe aufzubauen, die durch eine Rettungsleitstelle alarmiert werden kann. Die Grundausbildung von 13 Einsatzkräften ist nun abgeschlossen. Durch die Anschaffung verschiedenster Einsatzmittel, wie eines Motorrettungsboots, wird die Frage nach einer geeigneten Unterbringung immer akuter. Das Preisgeld will die Ortsgruppe daher in ein neues Vereinsheim investieren.

Seit 47 Jahren pflegt die Sportkreisjugend Sigmaringen eine besondere Tradition: Über die Pfingstferientage wird mit 200 bis 250 Kindern zwischen sechs und 17 Jahren ein Zeltlager mit jeder Menge Spaß, Abenteuer und spannendem Lagerleben in Bingen veranstaltet. Auch Heranwachsende, die nicht im Sportverein sind, dürfen mitmachen.

Bemerkenswert ist, dass das Betreuerteam von 30 Freiwilligen auch nach der Corona-Pandemie wieder geschlossen im Einsatz ist. Die Ehrenamtlichen nehmen sich dafür jedes Jahr fünf Tage Zeit – inklusive Auf- und Abbau, zum Teil unter widrigen Bedingungen, um den Kindern eine tolle Ferienerinnerung zu schaffen. Viele sind schon seit mehreren Jahrzehnten dabei. Keiner von ihnen erhielt dafür je eine Entschädigung oder eine vereinsentsprechende Würdigung. Daher soll das Preisgeld in ein Dankeschön für all die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer fließen.

Außerdem wurde im Rahmen des Neujahrsempfangs der feuerwehrfreundliche Arbeitgeber gekürt: Die Wahl fiel in diesem Jahr auf die GSW – Gesellschaft für Siedlungs- und Wohnungsbau Baden-Württemberg mbH (GSW) mit Sitz in Sigmaringen, die seit Jahrzehnten die Freiwillige Feuerwehr Sigmaringen nicht nur mit Spenden, sondern auch mit leerstehenden Gebäuden unterstützt, die für Übungen zur Verfügung gestellt werden.

Außerdem stellt die GSW regelmäßig einen ihrer Mitarbeiter frei, der als Truppführer im Rang eines Oberfeuerwehrmanns arbeitet: Seit 2019 ist mit Joachim Rieger im aktiven Feuerwehrdienst der Abteilung Stadt der freiwilligen Feuerwehr Sigmaringen und absolviert pro Jahr mehr als 100 Einsätze, wofür er von seinem Arbeitsgeber freigestellt wird. Für dieses Engagement bedankten sich Bürgermeister Dr. Marcus Ehm und Feuerwehrkommandant Sven Glatter herzlich bei der GSW sowie bei Joachim Riegger mit einer Auszeichnung.

(Pressemitteilung: Stadt Sigmaringen)