Leiter des Liegenschafts- und Baurechtsamt in Wangen geht in den Ruhestand

Leiter des Liegenschafts- und Baurechtsamt in Wangen geht in den Ruhestand
Der langjährige Leiter des Baurechtsamts und stellvertretende Leiter des Baudezernats, Armin Bauser, geht zum 1. August in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt Anne-Sophie Schmidt an. (Bild: Stadtverwaltung Wangen)

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Nach 33 Jahren bei der Stadt Wangen verabschiedet sich der Leiter des Amts für Baurecht und Liegenschaften und stellvertretende Baudezernatsleiter, Armin Bauser, am 31. Juli in den Ruhestand.

Damit geht „eine tragende Säule der Verwaltung“, wie Oberbürgermeister Michael Lang ihm kürzlich im Gemeinderat bescheinigte. Seine Nachfolge tritt am 1. August Anne-Sophie Schmidt an. Sie arbeitet bereits seit vier Jahren bei der Stadtverwaltung und ist bisher Fachbereichsleiterin für den Bereich Baurecht.

In den vergangenen 33 Jahren hat sich in Wangen viel zum Positiven verändert – und Armin Bauser war in seinem Tätigkeitsfeld nicht ganz unschuldig daran. So kauft und verkauft er Grundstücke und Gebäude im Namen der Stadt Wangen und schafft damit Voraussetzungen für deren Entwicklung. So ist eine ganze Reihe von Baugebieten in der Kernstadt und in den Ortschaften entstanden. 

Für Bürger bedeutet es, sie konnten oder können für sich eine Zukunft an diesen Orten aufbauen. Einnahmen aus Immobiliengeschäften werden zudem von der Kämmerei auf der Habenseite verbucht.

Damit eine vorausschauende Entwicklung gelingen kann, braucht es oft Geduld. „Man muss schauen, wo es Grundstücke gibt, die für die Kommune interessant sein könnten, weil es oft lange dauert, bis das Geschäft zustande kommt“, sagt Armin Bauser. Und man braucht in seinem Berufsfeld auch eine gute Art, auf Menschen zuzugehen. Ein beredtes Beispiel dafür ist die Entwicklung des Auwiesenareals zu einer neuen Wohnsiedlung. Die neue Siedlung kann nur entstehen, weil die längst in die Jahre gekommenen Gebäude dafür gewichen sind.

Die Menschen, die dort lebten, wurden im gesamten Stadtgebiet angesiedelt. „Es ist sehr erfreulich, dass das größtenteils reibungslos verlief“, sagt er und lobt dabei auch die verdienstvolle Arbeit von Kristina Gunzelmann, die im Zugehenden Sozialdienst das Projekt tatkräftig unterstützte und seit Kurzem ebenfalls im Ruhestand ist. „Es ist wichtig, auf die Menschen zuzugehen und sie mitzunehmen. Da hat Frau Gunzelmann sehr wertvolle Arbeit geleistet“, sagt Armin Bauser.

Fragt man Armin Bauser nach den wichtigsten oder spannendsten Projekten seiner Arbeit bei der Stadt, dann nennt er natürlich neben anderen die Auwiesen und die ERBA. Sie begleiteten ihn über zehn Jahre. Für alle Gebäude wurden Liebhaber gesucht, mit denen er jeweils die Verträge geschlossen hat. Auf dem Gesamtareal von 180 000 Quadratmetern, kam da einiges zusammen.

„Toll war, dass es bei der Entwicklung der beiden Gebiete Architekten- und Investorenwettbewerbe gab“, sagt Armin Bauser. „Es war immer spannend zu sehen, was es für Ergebnisse gibt.“ Ein Großprojekt dieser Art zu stemmen, bedeutet für alle im Boot, viel Verantwortung. Armin Bauser gibt offen zu: „Es gab schon auch manche Nacht, in der ich nicht gut geschlafen habe, weil mich die Frage umgetrieben hat, ob das alles so funktioniert.“ Umso schöner ist es jetzt zu sehen, wie sich alles entwickelt.

Doch schon weit vor dem Thema Landesgartenschau gab es Interessantes für den gelernten Vermessungstechniker bei der Stadt zu tun. Gemeinsam mit der MTG Wangen wurde die Lothar-Weiß-Halle samt Sportinsel gebaut. „Das war eine völlig neue Kooperation und hat sehr viel Spaß gemacht“, erinnert er sich. Dann aber auch der Grundwerb zur Entwicklung des Adlerquartiers. Wo zuvor zwischen Bahnhof und Altstadt die verlassene Käsefabrik Bel-Adler lag, wurden mehr als 100 Wohnungen und zehn gewerblich genutzte Flächen von privater Seite gebaut. Möglich war das, weil die Stadt den Grund dafür erworben hatte.

In der Verantwortung von Armin Bauser lagen beispielsweise die Verwaltung und Bewirtschaftung von städtischen Verwaltungs-, Wohn- und Gewerbegebäuden. Der Gutachterausschuss, der Grundstückswerte festlegt, gehörte ebenfalls zu seinem Verantwortungsbereich. Der Friedhof- und das Bestattungswesen sind dem Amt angegliedert, womit auch die Weiterentwicklung des Friedhofs St. Wolfgang Teil seiner Tätigkeit war. Auch die Verwaltung des städtischen Waldes gehört in diese Aufgaben. 

Und schließlich spielte er als Leiter des Baurechtsamts über viele Jahre eine maßgebliche Rolle bei der Ausstellung von Baugenehmigungen. In der Bilanz sagt Armin Bauser: „Ich hoffe, dass sich niemand von mir über den Tisch gezogen fühlt.“

Nun tritt der Kißlegger also den Ruhestand an. Er verlässt damit ein Team hauptsächlich junger Kollegen, „die alle mitgezogen haben“, wie er sagt und ergänzt: „Ich glaube, Vieles war gut – auch weil die Zusammenarbeit mit den Gremien und mit Oberbürgermeister Lang und auch schon seinem Vorgänger gut war.“ Aber nun freut er sich auch sehr auf die gemeinsame Zeit mit seiner Frau. Ganz sicher werden sie von den beiden Töchtern und demnächst drei Enkel gerne immer wieder zur Betreuung angefragt. Und dennoch soll viel Zeit bleiben für das gemeinsame Radfahren mit Rennrad und Mountainbike.

Für die Bürgerstiftung Wangen im Allgäu, deren Geschäftsstelle er von Beginn an innehatte, bleibt er im Ehrenamt tätig. Und auch fürs Ehrenamt bei der Landesgartenschau 2024 hat er sich gemeinsam mit seiner Frau angemeldet. Er bleibt Wangen also noch ein bisschen erhalten.

Seine Nachfolgerin, Anne-Sophie Schmidt, arbeitet seit April 2019 bei der Stadt Wangen und ist bisher Fachbereichsleiterin Baurecht. Neben den typischen baurechtlichen Themen ist sie auch für den Gutachterausschuss zuständig. Sie stammt aus Scheidegg und kennt Wangen daher seit ihrer Kindheit. Nach dem Abitur studierte sie in Ludwigsburg Public Management. Ihre ersten beruflichen Erfahrungen sammelte sie im Landratsamt Bad Tölz. Dort war sie rund fünf Jahre ebenfalls für die Baurechtsangelegenheiten zuständig.

(Pressemitteilung: Stadtverwaltung Wangen im Allgäu)