Wärme aus dem Abwasser TWS erforscht nachhaltiges Potenzial in Ravensburg und Weingarten

TWS erforscht nachhaltiges Potenzial in Ravensburg und Weingarten
Die TWS hat in Zusammenarbeit mit städtischen Ämtern von Ravensburg und Weingarten Messsonden in Abwasserkanälen angebracht. Diese ermitteln vier Wochen lang, wie viel Potenzial an Wärme im Abwasser beider Städte steckt. Die Wärme könnte ein weiterer Baustein für eine nachhaltige Fernwärmeversorgung sein. (Bild: TWS)

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Abwasser ist mehr als nur Abfall – es steckt voller ungenutzter Energie. Genau dieses Potenzial untersucht die Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) derzeit in den Abwasserkanälen von Ravensburg und Weingarten.

An fünf Messstellen erfassen Sonden über einen Zeitraum von vier Wochen die Temperatur und Durchflussmenge des Abwassers. Die gewonnenen Daten sollen Aufschluss darüber geben, wie viel Wärme aus dem Abwasser für eine klimaneutrale Fernwärmeversorgung nutzbar ist.

„In der Regel hat Abwasser ganzjährig ein Temperaturniveau von mindestens 10 Grad Celsius oder darüber“, erklärt Johannes Assfalk, Projektmanager bei der TWS. „Das macht diese Wärmequelle im Vergleich zur Außenluft energetisch besonders wertvoll.“ Mit Wärmetauschern kann dem Abwasser Wärme entzogen und anschließend mittels Wärmepumpen auf die benötigte Temperatur für die Fernwärmeversorgung gebracht werden. Sollte die Untersuchung die erwarteten Ergebnisse liefern, plant die TWS, diesen Ansatz zukünftig in ihr Wärmenetz zu integrieren.

Fernwärme: Ein Schlüssel für die klimaneutrale Zukunft

Der Ausbau von Wärmenetzen spielt eine entscheidende Rolle, um die Wärmeversorgung von morgen sicher, unabhängig und klimaneutral zu gestalten. Gerade in dicht besiedelten Gebieten mit älteren, schwer nachträglich zu dämmenden Gebäuden bietet Fernwärme eine wirtschaftlich sinnvolle und nachhaltige Alternative.

„Wir prüfen alle verfügbaren heimischen erneuerbaren Energiequellen für eine möglichst klimaneutrale Fernwärme. Abwasserwärme gehört auf jeden Fall dazu“, betont Assfalk. „Ihre Nutzung könnte ein weiterer wichtiger Baustein für die Energiewende vor Ort werden.“

Ein besonderer Dank gilt den Tiefbauämtern und der Stadtentwässerung beider Städte, die den Aufbau der Messstellen ermöglicht haben. „Die Zusammenarbeit hat hervorragend funktioniert und alle Maßnahmen liefen nach Plan“, zieht Assfalk ein positives Fazit.

Mit diesem Pilotprojekt macht die TWS deutlich: Nachhaltige Energie kann auch aus vermeintlich unscheinbaren Quellen stammen – wie aus dem Abwasser, das täglich durch die Kanäle unter unseren Füßen fließt.

(Quelle: Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG)