Gegen Personalmangel in Kitas Ravensburg setzt auf Fachkräfte aus Spanien

Ravensburg setzt auf Fachkräfte aus Spanien
Erster Bürgermeister Dr. Andreas Honikel-Günther (rechts) begrüßt mit Mitarbeitern des Amtes für Bildung, Soziales und Sport und Kita-Trägern die spanischen Fachkräfte. (Bild: Stadt Ravensburg)

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Um dem akuten Fachkräftemangel in den Kindertagesstätten entgegenzuwirken, hat die Stadt Ravensburg sieben Erzieherinnen und Erzieher aus Spanien gewonnen.

Ende April begrüßte Erster Bürgermeister Dr. Andreas Honikel-Günther die ersten fünf Fachkräfte im Rathaus. Weitere zwei werden in den kommenden Wochen erwartet. Die Stadt hat dieses Rekrutierungsprojekt finanziert, das sie in Zusammenarbeit mit den Kita-Trägern vorangetrieben hat, heißt es in einer Mitteilung.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Den Kitas in ganz Baden-Württemberg fehlt es an qualifizierten Fachkräften. In Ravensburg waren in den letzten zwei Jahren regelmäßig etwa 20 Stellen unbesetzt, was die Qualität der frühkindlichen Betreuung gefährden könnte. Um dem entgegenzuwirken, hat die Stadt in Kooperation mit den Kita-Trägern bereits seit 2022 eine erfolgreiche Imagekampagne zur Gewinnung von pädagogischem Personal gestartet.

Zusätzlich zur regionalen Rekrutierung hat sich die Stadtverwaltung seit dem vergangenen Jahr mit der Idee beschäftigt, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen. Die Entscheidung, Erzieher aus Spanien zu rekrutieren, ist ein wichtiger Schritt, um die pädagogische Qualität in den Kitas langfristig zu sichern. In Spanien gibt es viele gut ausgebildete Fachkräfte, die aufgrund hoher Jugendarbeitslosigkeit oft keine Anstellung in ihrem Beruf finden.

Projektkoordination und Einsatz der Spanier

Die Stadt Ravensburg arbeitet bei dem Projekt mit der Apontis GmbH im Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. zusammen, die die Projektkoordination übernimmt. Im Rahmen des Programms „Career-in-BW“ unterstützt Apontis die Kitas bei der Rekrutierung und Auswahl der Bewerber sowie bei der Organisation der notwendigen Schritte für die Ankunft der Fachkräfte in Deutschland.

Die spanischen Erzieher werden in Einrichtungen der Katholischen Gesamtkirchengemeinde Ravensburg, des Deutschen Roten Kreuzes Ravensburg, der Johanniter Unfallhilfe e. V. und der St. Elisabeth-Stiftung tätig sein. Vor ihrem Arbeitsbeginn haben sie bereits einen Sprachkurs beim Humboldt Institut in Barcelona absolviert, um grundlegende Deutschkenntnisse zu erwerben. Zudem haben sie bei einer Hospitationswoche in den Ravensburger Kitas bereits positive Eindrücke gesammelt.

Zusätzlicher Sprachkurs

Zusätzlich zu ihrer Arbeit in den Kitas nehmen die Spanier auch an einem berufsbegleitenden Sprachkurs „Berufsdeutsch für internationale Erzieher“ teil, um ihre Sprachkenntnisse weiter zu vertiefen. Zudem steht eine Anpassungsqualifizierung an, damit ihre Abschlüsse nach deutschem Recht anerkannt werden.

Erster Bürgermeister Dr. Andreas Honikel-Günther zeigt sich optimistisch: „Die Stadt Ravensburg und die Kita-Träger sind zuversichtlich, dass diese Maßnahmen dazu beitragen werden, die Qualität der frühkindlichen Bildung in unserer Stadt langfristig zu sichern und den Herausforderungen des Fachkräftemangels erfolgreich zu begegnen.“

(Quelle: Stadt RV/Presse)