LandFrauenverbände sammeln bundesweit Unterschriften gegen die Schließung von Geburtsstationen und für Thematisierung der Geburtshilfe in der Politik

LandFrauenverbände sammeln bundesweit Unterschriften gegen die Schließung von Geburtsstationen und für Thematisierung der Geburtshilfe in der Politik
(Bild: pixabay)

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Ravensburg – Im November startete der LandFrauenverband Württemberg-Hohenzollern gemeinsam mit dem Deutschen LandFrauenverband e.V. und den 21 Schwesterverbänden die Unterschriftenaktion und Online-Petition „Geburtshilfe. Im ländlichen Raum. Jetzt!“. Die LandFrauenverbände fordern darin Bundesminister Jens Spahn und die Mitglieder der Gesundheitsministerkonferenz auf, die Schließungen von Geburtsstationen zu stoppen, die Ansiedlung von Hebammen aktiv zu fördern und Geburtshilfe politisch zum Thema zu machen.

Auch in Baden-Württemberg wird es nicht nur im ländlichen Raum immer schwieriger, eine Hebamme für die Schwangerschaftsbetreuung und die Geburtsnachsorge zu finden. „Da müssen wir ganz klar gegensteuern,“ betont Juliane Vees, Präsidentin des LandFrauenverbandes Württemberg-Hohenzollern. „Werdende Mütter müssen bestens betreut sein und sollten nicht unter der Geburt ewige Anfahrten zur nächsten Geburtsstation ertragen müssen. In manchen Regionen Deutschlands ist es schon üblich, vorm Geburtstermin in Hotelzimmern in der Nähe der Klinik auf das Einsetzen der Geburt zu warten, aus Mangel an Entbindungsstationen in der Nähe. Hier ist die Zumutbarkeit lange überschritten“, so Vees. Diese Situation gefährdet die Gesundheit von Mutter und Kind und ist auch für den werdenden Vater eine große Belastung. Jede Frau hat ein Recht auf eine sichere Geburt und eine verlässliche medizinische Betreuung durch ÄrztInnen und Hebammen in der Schwangerschaft sowie während und nach der Geburt – das ist nur möglich, wenn dies wohnortnah geschehen kann.

Im ländlichen Raum schließen immer mehr Geburtsstationen ohne alternatives Angebot. Gab es im Jahr 2000 noch 1.142 Fachabteilungen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, waren es laut Statistischem Bundesamt 2018 nur noch 778. Die LandFrauenverbände möchten diese Entwicklungen stoppen und mit der bundesweiten Unterschriftenaktion eine wohnortnahe Geburtshilfe im ländlichen Raum einfordern. „Geburtshilfe ist nicht nur ein Frauenthema, es ist ein Thema, das uns alle als Menschen angeht, daher rufen wir auch gezielt alle – Männer wie Frauen – dazu auf, mit ihrer Unterschrift ein Zeichen zu setzen und gemeinsam mit uns die kritische Situation in der Geburtshilfe politisch zum Thema zu machen,“ erklärt Präsidentin Juliane Vees.

Die Online-Petition sowie die Unterschriftenaktion finden Sie hier:  https://www.change.org/Geburtshilfe-im-ländlichen-Raum  

Auch die analoge Unterschriftensammlung per Unterschriftenliste ist möglich. Die Unterschriftenliste steht hier zum Download bereit: https://www.landfrauenverband-wh.de/service/