Personalführung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz GRÜNE äußern sich zur anstehenden Landratswahl

Tilman Schauwecker Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landkreis Ravensburg.
Tilman Schauwecker Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landkreis Ravensburg. (Bild: GRÜNE)

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Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat vor kurzem die beiden Kandidaten für die Wahl zum Landrat des Landkreises Ravensburg eingeladen und ausführlich zu ihren Positionen befragt. „Da die beiden unmittelbar aufeinander folgend unsere Fragen beantwortet haben, ergab sich für uns Grüne ein sehr eindrücklicher direkter Vergleich“ berichtet Fraktions-sprecher Tilman Schauwecker.

„Nachdem wir Grüne in der kommenden Woche zwischen zwei CDU-Mitgliedern als Landrat für die kommenden acht Jahre zu wählen haben, haben uns die Antworten auf die drängendsten ökologischen und sozialen Zukunftsfragen besonders interessiert“, ergänzt sein Stellvertreter Bruno Sing.

Eine ganze Reihe von Forderungen und Erwartungen ergibt sich hieraus für die Mitglieder der Grünen Kreistagsfraktion an den künftigen Kreischef. Neben einer modernen mitarbeiter-orientierten Führung des Landratsamts mit entsprechend flachen Hierarchien ist ihnen eine kraftvolle Vertretung der Landkreisinteressen in allen Gremien wichtig, in die der Landrat durch sein Amt beordert ist: im Verkehrsverbund bodo, bei den Oberschwäbischen Elektrizitäts-werken OEW und damit im Energiekonzern EnBW.

Für die Zukunft des Klinikverbunds OSK erwarten sie, dass der dann künftige Vorsitzende des Aufsichtsrats bei offener Zusammenarbeit mit dem Kreistag spürbar vorangeht. Dies muss sich sowohl in einer sensiblen Gesamtleitung nach innen – über die Ärzteschaft bis hin zu den einzelnen Mitarbeitenden – als auch im strategischen Denken künftiger Medizinversorgung in der Raumschaft Bodensee – Allgäu – Oberschwaben und in einer deutlichen Positionierung unserer kommunalen Trägerschaft gegenüber der Landes- und Bundespolitik zeigen.    

Hohe Erwartungen äußern die Grünen an den künftigen Landrat in allen Zukunftsfragen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit. „Wir stellen uns ein eigenes Dezernat vor, in dem diese Themen gebündelt angegangen werden“, äußert Bruno Sing. Ein Innovationsforum soll alle Akteure des Landkreises wie Schulen, Hochschulen, Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Handwerker, Landwirte, Start Up-Unternehmen und Erfinder zusammenführen und in einer gemeinsamen Strategie für ein Klimabündnis Landkreis Ravensburg münden.

Bruno Sing stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landkreis Ravensburg.
Bruno Sing stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landkreis Ravensburg. (Bild: Manuel Feininger )

Eine neue gestärkte Rolle fordern die Grünen für die in der Vergangenheit recht erfolgreiche kreiseigene Energieagentur. Diese müsse finanziell und personell entsprechend besser ausgestattet werden. Die künftige Klima- und Energieagentur solle die bessere Vernetzung aller Kreis-kommunen bei ihren Zukunftsthemen Klima, Nachhaltigkeit und E-Mobilität angehen, damit der hohe Beratungsbedarf bei den Unternehmen und Bürger erfüllt werden kann.

Die Anstrengungen zur notwendigen Mobilitätswende, so legen die Grünen der künftigen Landkreisführung anheim, müssten unbedingt verstärkt werden, „auch wenn es unser Geld im Kreis und in den Gemeinden kostet“, wie Schauwecker betont. „Wir haben bei der Vernetzung der Schnell- und Regiobuslinien im Kreis gut aufgeholt. Am wichtigsten ist jetzt, dass wir den ÖPNV in die ländlichen Gemeinden bringen, das ist mit Bürger-Rufbussen wie in Bayern und Österreich zu realisieren“. Und er mahnt einen schnelleren Ausbau der Radwege, insbeson-dere die baldige Realisierung des geplanten Radschnellwegs entlang des Schussentals, „warum nicht von Bad Waldsee aus“, unter Einsatz einer führenden Rolle des künftigen Landrats an.

Eine ganz besondere Sorge treibt die Grünen beim Blick in den Altdorfer Wald um. Sie fühlen sich der Fridays-for-future Bewegung nahe und fragen den künftigen Landrat, ob er wie ver-gleichbar Verantwortliche andernorts in Deutschland als zuständiger „Räumer des Klima-camps in Grund in die Geschichte eingehen will“, wie Schauwecker formuliert oder ob er die berechtigten Zukunftsängste der jungen Generation als Person ernst nehmen und begleiten will, wenn es zu Entscheidungen in den Nutzungsfragen dieses einmaligen Juwels in seinem Landkreis kommen wird.      

„Unabhängig davon, wer von den beiden Kandidaten schließlich gewählt wird, wir werden im Blick auf die hier angerissenen Themen im Sinne der drängenden Probleme mit der gewählten Person eine enge und engagierte Zusammenarbeit suchen“, schließen die beiden Fraktions-sprecher im Namen ihrer Fraktion.  

(Pressemitteilung: GRÜNEN im Kreistag Ravensburg)