Auf die Eier, fertig, los! Traditionen rund um Ostern und vieles mehr

Auf die Eier, fertig, los! Traditionen rund um Ostern und vieles mehr
Zu Ostern ist die Suche nach den bunten Eiern ein Spaß für Groß und Klein. (Bild: encrier/ /iStock / Getty Images Plus)

Ein Hase, der Eier versteckt, dazu noch gefärbte und süße – wo ist denn da der Sinn? Sollten sich Kinder nicht eher auf den Besuch eines Osterhuhns freuen? Um Ostern ranken sich viele Bräuche und Geschichten. Wir haben uns schlau gemacht und verraten obendrauf noch ein paar tolle Ausflugstipps.

Dem christlichen Glauben nach, ist Jesus von den Toten auferstanden. Genau das wird an Ostern gefeiert. Die Osterzeit selbst beginnt jedoch bereits viel früher, nämlich 40 Tage zuvor, mit dem Beginn der Fastenzeit am Aschermittwoch. In der darauffolgenden Woche ist Gründonnerstag, der Tag an dem Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern genoss.

Am nächsten Tag, dem Karfreitag, wurde er zum Tod am Kreuz verurteilt. Der Tag danach steht für die Grabesruhe. Am Ostersonntag wird dann die große Auferstehung gefeiert. Damit ist aber noch nicht Schluss: Es gibt nämlich noch den Ostermontag, den letzten Tag der Geschichte. An diesem sollen zwei Jünger dem auferstandenen Jesus begegnet sein.

Eine Geschichte, die wir bereits aus dem Religionsunterricht kennen. Doch wo genau findet man den Teil, in dem das Ei oder der Hase vorkommen? Wir haben recherchiert.

Eier zu Ostern: Warum eigentlich?

Ostereier, ob das klassisch bunte Hühnerei oder doch lieber das aus leckerer Schoki, sie gehören zu den Feiertagen wie der Christbaum zu Weihnachten. Wieso das so ist, haben sich bisher vermutlich die wenigsten gefragt. Die Antwort hat mit dem Verzicht zu tun, den wir auch heute noch aus der Fastenzeit kennen – einer Tradition, die viele Generationen alt ist.

Christen haben bereits früher auf bestimmte Dinge verzichtet – auch auf das Ei. Das Problem daran: Die Hühner der Landwirte hörten deswegen nicht auf, Eier zu legen. Damit die vielen Hinterlassenschaften nicht faulten und weggeworfen werden mussten, wurden sie gekocht und so länger haltbar gemacht. Um die rohen von den haltbaren zu unterscheiden, wurden die Eier beim Kochen eingefärbt. Damals noch mit den „Farben der Natur“, wie beispielsweise Gelb mittels Zwiebelschalen, Grün mithilfe von Spinat oder Rot durch Rote Bete.

Bunte Eier haben bei uns Tradition und das Bemalen - oft auch sehr kreativ - gehört einfach dazu.
Bunte Eier haben bei uns Tradition und das Bemalen – oft auch sehr kreativ – gehört einfach dazu. (Bild: Ksenia Valyavina//iStock / Getty Images Plus)

Anderen Überlieferungen zufolge wurde der Überschuss der Eier im Mittelalter als „Naturalzins“ bei den übergeordneten Lehnsherren genutzt. Die davon übriggebliebenen Eier erhielten in der Kirche den Segen, darum sind sie auch bunt: Sie wurden gefärbt, um sie von den ungeweihten unterscheiden zu können.

Das seit Jahrtausenden am Ostermorgen verschenkte oder verspeiste hart gekochte Ei, steht im Christentum einerseits für den Tod Christi, denn es ist leblos und kalt, genauso wie ein Grab. Andererseits steht das Osterei gleichzeitig für die Wiedergeburt und das Leben. Der, wie wir finden schönere Gedanke. So können wir das Ei auf dem Frühstücksteller lebensfroh genießen.

Das größte Osternest der Welt steht in Lauingen

Nicht essen, dafür bestaunen, kann man 3.000 der bunten Eier in Markelfingen (Kreis Konstanz). Der geschmückte Osterbrunnen ist hier bereits seit Jahren Tradition und sowohl für Einwohner als auch Besucher ein fester Bestandteil des Festes geworden. Bemalt werden die farbenfrohen Hingucker von den Markelfinger Bürgern in mühevoller Handarbeit.

Um die 47.000 bunte Eier mehr findet man in Bayrisch-Schwaben. Auf dem Lauinger Marktplatz wurde auch in diesem Jahr wieder das größte Osternest der Welt aufgebaut. Richtig gehört! Auf 200 qm befinden sich neben den fünf Rieseneiern, die jeweils 250 Kilo wiegen und damit die Ausmaße eines Smarts erreichen, viele weitere kleine und individuell gestaltete Ostereier: rund 50.000 an der Zahl. Noch bis zum 7. April kann man sich vom regionalen Weltrekord überzeugen, ehe die Eier bis zum nächsten Jahr wieder in ihren sicheren Stadel wandern.

Viel Arbeit und vor allem viele helfende Hände stecken hinter dem größten Osternest der Welt.
Viel Arbeit und vor allem viele helfende Hände stecken hinter dem größten Osternest der Welt. (Bild: picture-alliance/ dpa | Karl-Josef Hildenbrand)

Die Suche nach den Eiern und was der Hase damit zu tun hat

Darauf freuen sich die Kleinen wohl am meisten… die Ostereiersuche! Für die perfekte Jagd nach dem „Hühnerjuwel“ braucht man nur zwei Dinge: ein passendes Gelände, einen Korb und ein viele bunte Eier. Bereits im 16. und 17. Jahrhundert haben die ersten Familien damit begonnen, die bunt bepinselten Leckereien für ihre Kinder zu verstecken. Angeblich stammt die Tradition von den Heiden, die Eier verschenkten, um die Frühlingsgöttin Ostara zu ehren, immerhin galten die von jeher als Zeichen der Fruchtbarkeit. Der Kirche hat das wohl nicht gefallen, woraufhin sie den Brauch verboten. Das hatte zur Folge, dass die Eier von nun an heimlich verschenkt (sprich versteck) werden mussten.

Hat jemand ein Nest mit bunten Eiern gesehen? Die Suche ist nicht immer ganz einfach…
Hat jemand ein Nest mit bunten Eiern gesehen? Die Suche ist nicht immer ganz einfach… (Bild: Muenz// iStock / Getty Images Plus)

Wer noch an den Weihnachtsmann glaubt, vermutet den Osterhasen hinter den bunten Eiern. Um den neugierigen Kindern damals zu erklären, wer die Eier platziert hat, dachten sich die Familien den hoppelnden „Profiverstecker“ aus. Er setzte sich neben Fuchs, Raben und Kuckuck als Symboltier durch, denn Hasen hoppeln so flink, dass man sie nicht gut sehen kann. Außerdem bekommt das freundliche Fellknäul im Frühling als erstes Junge, was wiederrum die Symbolik der Auferstehung und Fruchtbarkeit untermauert.

Der Osterhase ist allerdings nicht das einzige Tier, dem zugeschrieben wird, Eier zu verstecken. In manchen Gegenden und Ländern ist dafür das Huhn selbst (Tirol), der Kuckuck (Schweiz) oder auch der Storch zuständig.

Kinder, die daheim bereits alle guten Verstecke auswendig kennen, könnten mit ihren Eltern einen Ausflug nach Wilhelmsdorf unternehmen. Auch hier ist der Hase unterwegs, und zwar am Ostermontag. Ganze Familien sind im Naturschutzzentrum herzlich eingeladen, sich jeweils um 10 und 12 Uhr auf Ostereiersuche entlang des Moor-Erlebnispfades zu begeben.

Den Osterhasen gibt es wirklich

Wer denkt, der eierlegende Hase sei tatsächlich nur eine Kinderfabel, täuscht sich. Denn es gibt ihn wirklich. Na ja, streng genommen ist es ein Fisch, der „Seehase“ heißt und im Meer lebt. Aber Achtung: Der Seehase laicht – also legt seine Eier zur Osterzeit.

Ganz egal woher die Traditionen rund ums Fest stammen – schön sind sie allemal. Wir wünschen allen frohe Ostern und natürlich viel Erfolg bei der spannenden Eierjagd.

(Quelle: ndr.de, zdf.de, sat1.de, swr.de, bayerisch-schwaben.de, myheimat.de, rekord-institut.org)