Stell dir vor… Schüler der Schule am Schlosspark machen Geschichte lebendig

Die 9a-Klasse der Schule am Schlosspark hatte sich fächerübergreifend in Geschichte und Religion bei den Lehrerinnen Inge Straub und Regina Häußler mit dem Thema „Bücherverbrennungen während der NS-Zeit“ beschäftigt.
Die 9a-Klasse der Schule am Schlosspark hatte sich fächerübergreifend in Geschichte und Religion bei den Lehrerinnen Inge Straub und Regina Häußler mit dem Thema „Bücherverbrennungen während der NS-Zeit“ beschäftigt. (Bild: Schule am Schlosspark)

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Wie wäre es wenn am 10. Mai dein Handy brennen würde? Stell dir vor, wenn du ab 10. Mai „offline forever“ wärst? Dein Instagram-Account für immer gelöscht würde? Und wie war das 1933 für die Menschen, deren Bücher ganz real ins Feuer geworfen wurden?

Die 9a-Klasse der Schule am Schlosspark hatte sich fächerübergreifend in Geschichte und Religion bei den Lehrerinnen Inge Straub und Regina Häußler mit dem Thema „Bücherverbrennungen während der NS-Zeit“ beschäftigt und in verschiedenen kleinen Projektgruppen unterschiedliche Schwerpunkte aufgegriffen.

Inspiriert wurden die Schüler dabei von den Plakaten mit den o.g. „Stell dir vor…“-Fragen, die das eher trockene Thema des 90jährigen Gedenktages am 10. Mai von 1933 in die heutige Zeit holen sollten und von der städtischen Integrations- und Ehrenamtsbeauftragten Cornelia Glaser vorab an die Schulen in Aulendorf verschickt wurden.

Cornelia Glaser, die im Netzwerk von „Demokratie leben!“ im Landkreis Ravensburg an der Umsetzung des Projekts zum Gedenktag „90 Jahre Bücherverbrennung“ beteiligt war, besuchte die Klasse Anfang Mai. Sie unterhielt sich mit den Schüler über ihre Ideen und Gedanken zu diesem Thema und gab einen kurzen Einblick in die Gefühle von Erich Kästner, der bei der Verbrennung seiner Bücher zugesehen hatte.

Das Ergebnis der 9a ist nun eine beeindruckende Installation im Eingangsfoyer der Schule, die Cornelia Glaser ebenfalls noch besichtigten durfte: Originalzitate der Feuersprüche reihen sich an angekokelte Buchseiten, die von der Decke baumeln und gebastelte Flammen, die ein Plakat zu verbrannten Büchern untermalen. Eine Schaufenster-Puppe verkörpert anschaulich die Frage „Was ist eigentlich deutsch? Und was ist mit undeutsch gemeint?“

Um die Hintergrundinformationen und eigene Gedanken einer breiten Community zugänglich zu machen, ermöglichten einige Schüler dem 10. Mai 1933 sogar einen Social-Media-Auftritt. Unter „1933_brennt“ auf Instagram und „Education 1933“ auf Tik-Tok informieren sie über die geschichtlichen Hintergründe und regen zum Nachdenken an. Über einen eigenen QR-Code können sich Interessierte die Infos direkt aufs Handy holen.

Lebendig gemachte Geschichte wirkt und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck, wie man auch an den vielen Schülern sieht, die in der Pause die Installation besuchen. Diese ist während der Schulöffnungszeiten öffentlich zugänglich und kann noch bis 26. Mai besichtigt werden.

(Quelle: Stadt Aulendorf)