Nachruf: Aulendorfer Pfarrer Gebhardt Gauß verstorben

Nachruf: Aulendorfer Pfarrer Gebhardt Gauß verstorben
Pfarrer Gauß war von September 1994 bis Oktober 2016 Gemeindepfarrer der Aulendorfer Thomaskirchengemeinde und hat während seiner zweiundzwanzigjährigen Amtszeit entscheidende Impulse für die Aulendorfer Kirchengemeinde gegeben. (Bild: Evangelische Thomaskirche Aulendorf)

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Am 14. Februar 2024 ist Pfarrer i. R. Gebhardt Gauß nach langer schwerer Krankheit im Alter von 72 Jahren in Ravensburg verstorben.

Pfarrer Gauß war von September 1994 bis Oktober 2016 Gemeindepfarrer der Aulendorfer Thomaskirchengemeinde und hat während seiner zweiundzwanzigjährigen Amtszeit entscheidende Impulse für die Aulendorfer Kirchengemeinde gegeben. Viele Gemeindemitglieder kennen ihn natürlich noch persönlich und erinnern sich an viele gemeinsame Stunden im Gemeindeleben und im Gottesdienst.

In seine Amtszeit fielen u. a. die Namensgebung der Aulendorfer Thomaskirchengemeinde, der Umbau des Kircheninnenraums und die Erneuerung des Pfarrhauses. Der Konfirmandenunterricht lag ihm besonders am Herzen und die Gestaltung der Konfirmationsgottesdienste stand stets unter einem besonderen Motto und barg thematische Neuerungen.

Er nahm gegenüber der katholischen Kirchengemeinde eine klar evangelisch geprägte Position ein. In der Ökumene begegnete er seinem katholischen Gegenüber auf Augenhöhe. Der Gottesdienst und die Predigt lagen Pfarrer Gauß am Herzen. Auch die in unregelmäßigen Abständen abgehaltenen Thomasmessen, ein “Gottesdienst für Zweifler und andere gute Christen“, wurde von ihm ins Leben gerufen. Er war ein Theologe, der die Gemeinde und die einzelnen Menschen zum Glauben gereizt hat und sie bestärkt hat, theologisch zu denken. Er begleitete sie darin und war als meinungsstarke Persönlichkeit immer im Dialog mit den Menschen seiner Gemeinde.

Die Gemeindemitglieder erinnern sich gerne an viele Gemeindefeste, bei denen ihr Pfarrer engagiert als Koch und Mundschenk fungierte. Kindertaufen, Beerdigungen, Filmabende, Unterricht, Bibelabende, der Kindergarten und die Kirchenmusik lagen ihm besonders am Herzen. Unzählige Gespräche mit seinen Gemeindemitgliedern zeigten einen nahbaren Pfarrer, der sich intensiv um theologische Inhalte auch in äußeren Zeichen kümmerte.

Unvergessen die intensiven Diskussionen um den Kircheninnenraum und das Aussehen und die Gestaltung des Altarraumes mit dem Kirchengemeinderat und der ganzen Gemeinde. Das Bild der Thomaskirche in Aulendorf im Innern und nach außen wurde ganz entscheidend und für eine lange Zeit von ihm geprägt. Mit seinem Tod geht eine wichtige Stimme verloren, die in der derzeitigen Aufgeregtheit der Welt so dringend gebraucht würde.

Der Kirchengemeinderat der evangelischen Thomaskirchengemeinde Aulendorf wünscht seiner Familie Gottes Segen und Beistand.

(Quelle: Evangelische Thomaskirche Aulendorf)