Mähroboter - die stille Gefahr Kater „Tigi“ wurde schwer verletzt und musste eingeschläfert werden

Kater „Tigi“ wurde schwer verletzt und musste eingeschläfert werden
Kater Tigi aus Lindenberg wird von seinen Besitzern schmerzlich vermisst. (Bild: Privat)

Für Gartenbesitzer sind Mähroboter eine feine Sache, denn sie nehmen ihnen viel Arbeit ab. Für Kater „Tigi“ aus Lindenberg wurde die Rasenrakete aber zu einer tödlichen Gefahr. Ihm wurden der Hinterlauf und Teile der Pfoten angeschnitten und er musste eingeschläfert werden.

Mähroboter sind fahrende Computer mit angeschlossenem Mähwerk, die autonom und kontinuierlich eine vorgegebene Fläche mähen. Treffen sie auf ein Hindernis, sollten sie stoppen. Doch das funktioniert nicht immer einwandfrei. Besonders fatal ist es, wenn die Geräte nachts im Einsatz sind, heißt es vom BUND.

Kater „Tigi“ kam unters scharfe Schneidemesser

Wildtiere wie etwa Igel, Kröten oder Eidechsen sind in der Dämmerung oder nachts aktiv, um Nahrung zu suchen, und damit besonders gefährdet. Dazu kommt, dass etwa Igel bei Gefahr nicht flüchten, sondern sich einrollen und auf ihre Stacheln zur Verteidigung vertrauen. Das wird ihnen bei der Begegnung mit Mährobotern leider viel zu oft zum Verhängnis“, erläutern die Naturschutzexperten.

Auch Katzen können unverhofft auf einen Mähroboter treffen. Diese schmerzliche Erfahrung musste auch Kater „Tigi“ aus Lindenberg machen. Auf seinen nächtlichen Streifzügen kam er unters scharfe Schneidemesser und wurde derart schwer verletzt, dass er eingeschläfert werden musste.

Familie von „Tigi“ möchte Besitzer von Mährobotern aufrütteln

Er wird schmerzlich vermisst und seine Familie möchte durch diesen Artikel alle Besitzer von Mährobotern aufrütteln und sensibilisieren, ihre Geräte bei Nacht und in den frühen Morgenstunden doch bitte in der Station zu lassen – zugunsten aller Wildtiere und auch sämtlicher Schmusetiger. „Würden sich alle Besitzer eines Mähroboters an diese Regelung halten, so hätten wir nicht unseren geliebten Kater und somit einen Teil unseres Familienglücks verloren“, so Rainer Seibel.

Hier die ganze traurige Geschichte der Samtpfote: „Tigi“ war ein ruhiger Kater, der seine Umgebung in Lindenberg über alles liebte und direkt neben Familie Seibel wohnte. Nach 10 Jahren zogen seine Besitzer nach Scheidegg um. „Tigi“ fühlte sich dort nicht wohl und machte sich ständig wieder auf den Weg in die alte Heimat nach Lindenberg. Seine Besitzer holten ihn immer wieder ab, doch das Heimweh blieb. „Das Ganze wiederholte sich so oft, bis meine Frau und ich uns entschlossen, ihn zu adoptieren“, so Rainer Seibel.

„Tigi“ liebte sein kleines Revier, das er 16 Jahre lang am Tag sowie in der Nacht sicher und ungefährdet ablief. Er war ein rundherum glücklicher Kater, bis zum 13. September dieses Jahres. „Meine Frau fand unseren Kater schwer verletzt im Garten. Alles war voller Blut und der hintere rechte Lauf war stark beschädigt“. Nach dem ersten Schock ging Familie Seibel sofort mit dem Kater zum Tierarzt, der wegen der Schwere der Verletzungen einesofortige Einlieferung in eine Tierklinik anordnete.

Operationen wegen hohen Alters schwierig

Dort wurde nach intensiver Behandlung und Röntgen festgestellt, dass der rechte hintere Lauf amputiert werden müsse, ebenfalls ein Teil der vorderen rechten Pfoten. Eine komplizierte, mehrmalige Operation wäre nötig gewesen, um ihn zu retten. Ob er wegen seines hohen Alters diese überhaupt überstanden hätte, wäre sehr fraglich gewesen. Schweren Herzens entschied sich Familie Seibel dazu, ihren geliebten Kater einzuschläfern zu lassen. „Die Tierärzte teilten uns auf Nachfrage mit, dass Tigi von einem scharfen Schneidemesser eines Mähroboters erfasst wurde“. Familie Seibel war geschockt.

„Wir werden uns keine Katze mehr zulegen. „Bedingt durch die Tatsache, dass die Gefahr besteht, dass immer mehr Hausbesitzer aus Bequemlichkeit einen Mähroboter einsetzen und dann solche schlimmen Verletzungen an einem Tier entstehen können“.  

Igel überleben Angriff von Mähroboter meist nicht

Zahlen des Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) hatte m Zahlen veröffentlicht, die zusammen mit zahlreichen Igel-Auffangstationen gesammelt wurden. Seit September 2022 haben die Forscher bundesweit 370 dokumentierte Fälle von Schnittverletzungen an Igeln untersucht. Fast die Hälfte der gefundenen und gemeldeten Tiere (47 Prozent) überlebten die Verletzung nicht. Neben dem unnötigen Leid für die Tiere sind die Geräte damit auch eine Gefahr für die Artenvielfalt, heißt es vom BUND. „Wer nicht auf Mähroboter verzichten will, sollte die Geräte aber zumindest nur tagsüber und so selten wie möglich einsetzen“. 

(Quelle: BUND/Familie Seibel)