Kurz, aber heftig war das Unwetter, das am Abend des 24. Augusts über Lindau hinweg zog. Es hinterließ massive Schäden im gesamten Stadtgebiet. Die Aufräumarbeiten dauern auch zwei Wochen danach noch an.
Rund 1800 Stunden sind die Mitarbeiter der Garten- und Tiefbaubetriebe (GTL) der Stadt Lindau bis jetzt im Einsatz gewesen, um die Sturmschäden zu beseitigen. Und die Aufräumarbeiten dauern weiter an. Besonders die Baumpfleger sind im Dauereinsatz.
„Am Morgen nach dem Sturm haben wir sofort alle Parkanlagen, Friedhöfe, Spielplätze, Straßen sowie Geh-und Radwege, bei denen die Verkehrssicherheit nicht gegeben war, gesperrt“, sagt Andreas Bauer, stellvertretender Werkleiter der GTL.
Unmittelbar danach begannen die Mitarbeitenden, die gesperrten öffentlichen Flächen zu sichern und aufzuräumen, damit sie möglichst schnell wieder freigegeben werden konnten.
Rund 800 geschädigte Bäume
„Wir haben die Bäume kontrolliert, Astbruch aus den Kronen und am Boden beseitigt und wenn es nicht anders ging, mussten wir auch Bäume fällen.“ Derzeit gehen die GTL von etwa 70 Bäumen aus, die gefallen sind und nochmal bis zu 15 Bäumen, die noch gefällt werden müssen.
Die Anzahl der zusätzlich geschädigten Bäume ist wesentlich höher. Eine vorläufige Schätzung der GTL geht von rund 800 Bäumen aus. „Das sind alles vorläufige Zahlen“, betont Bauer.
Baumspenden sind wichtige Unterstützung
Für den Lindauer Baumbestand ist es ein herber Verlust. Den GTL ist daran gelegen, wieder neue Bäume anzupflanzen und sie weisen in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit der Baumspenden hin. Bürger, Vereine oder Betriebe können mit einer Baumspende Baumpate in Lindau werden.
„Ab einer Spende von 500 Euro wird ein Einzelbaum gepflanzt und die Spenderin oder der Spender kann in Abstimmung mit der Stadtgärtnerei den Standort mit auswählen“, erklärt Bauer. Natürlich können Einzelpersonen auch geringere Summen spenden. Alle Kleinspenden zusammen lassen dann einen neuen Baum wachsen. Die Aktion gibt es seit April 2023 und bislang wurden dank der Spenden 20 Bäume gepflanzt.
Viele Aufräumarbeiten nötig
Neben den Baumkontrollen haben die Mitarbeitenden der GTL beschädigtes Stadtmobiliar erfasst und repariert, Straßen, Geh- und Radwegen sowie Straßeneinlaufschächte gereinigt und regelmäßig die Hochwasserrückhaltebecken kontrolliert.
Der nach dem Unwetter einsetzende Dauerregen hat die Aufräumarbeiten zusätzlich erschwert. Vor allem, weil der Sturm auch viele Dächer von historischen Gebäuden teilweise abgedeckt hat. Dort regnete es hinein.
„Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit den GTL, der Feuerwehr Lindau und externen Firmen konnten wir die beschädigten Dächer zügig ausmachen und wieder reparieren“, sagt Hilmar Ordelheide, stellvertretender Leiter des Stadtbauamts. Betroffen waren unter anderem Denkmäler wie das Stadttheater, der Mangturm, das ehemalige Hauptzollamt, die Luitpold-Kaserne, das Alte Rathaus oder das Hoyerbergschlössle. Mit einer Drohne hat sich das Bauamt einen Überblick über städtische Gebäude wie Schulen und Kitas verschafft, um weitere Schäden auszuschließen.
Campingplatz Zech war besonders schlimm betroffen
Besonders heftig getroffen hat das Unwetter den Campingplatz in Lindau-Zech. Sechs Menschen wurden in der Sturmnacht verletzt. Die Polizei evakuierte den Platz und die rund 800 Gäste wurden für eine Nacht in der Inselhalle untergebracht.
Am Tag danach zeigte sich, dass 44 der insgesamt 268 Parzellen schwer beschädigt waren. „Wir sind der Polizei, der Feuerwehr, dem THW, dem BRK und den Busunternehmen sehr dankbar für die schnelle und professionelle Hilfe. Ohne die Unterstützung weiterer Firmen und Helfern, hätten wir die Gäste in der Inselhalle nicht so gut versorgen und den Campingplatz nicht so schnell wieder öffnen können“, sagt Carsten Holz, Geschäftsführer der Lindau Tourismus und Kongress GmbH (LTK).
Die meisten Schäden konnten bereits am darauffolgenden Wochenende beseitigt werden. Nur vier Tage später lief der Betrieb weitestgehend normal. Inzwischen ist der Campingplatz wieder ausgebucht. Die Höhe des Schadens lässt sich noch nicht beziffern.
(Quelle: Stadt Lindau)