Tragisches Unglück bei Lindau: Segler geht über Bord und wird vermisst

Tragisches Unglück bei Lindau: Segler geht über Bord und wird vermisst
Vor Lindau lief eine große Suchaktion nach einem vermissten Segler auf dem Bodensee. (Bild: Davor Knappmeyer)

Seit Mittwochnachmittag wird ein 93-jähriger Segler bei Lindau vermisst. Zeugen hatten Hilferufe gehört und entdeckten das herrenlose Boot. Die groß angelegte Suche blieb bisher erfolglos.

Wassersportler hatten bei der Lindauer Insel am Mittwoch gegen 15 Uhr gehört, wie jemand um Hilfe gerufen hat. Als sie ankamen, fanden sie nur noch das herrenlose Segelboot. Nachdem sie im Wasser niemanden finden konnten, alarmierten sie die Einsatzkräfte.

Ermittlungen der Polizei ergaben, dass der Segler alleine auf dem Weg vom Überlinger See nach Hard (A) gewesen war. Ob er zum Schwimmen von Bord gegangen oder in den See gefallen ist, sei noch nicht bekannt. Ein Boot der Feuerwehr Lindau konnte allerdings „nicht zuordenbare Anhaftungen an der Segelyacht“ feststellen und hat eine Rettungsweste auf dem Boot gefunden. Dies lege nahe, dass es sich vermutlich um einen Unfall handle.

An dem Segelboot fanden sich „Anhaftungen“.
An dem Segelboot fanden sich „Anhaftungen“. (Bild: Davor Knappmeyer)

Großflächige Suchaktion gestartet

Das Segelboot wurde in den Hafen geschleppt. Ein alarmierter Rettungshubschrauber suchte aus der Luft den Bereich um das Segelboot ab, fand aber nichts. Daraufhin wurde für den Ostteil des Bodensees internationaler Seenotalarm ausgelöst und eine großangelegte Suchaktion in Gang gesetzt. Es bestand immer noch Hoffnung, den 93-Jährigen zu finden.

Im Einsatz waren Boote der Polizeien aus Baden-Württemberg, Schweiz und Österreich, sowie des Technischen Hilfswerk Lindau, der Feuerwehren Lindau, Wasserburg und Hard, der österreichischen Wasserrettung, sowie die Wasserwachtboote aus Lindau, Nonnenhorn und Weiler.

Sie bildeten eine Suchkette und suchten gemeinsam die Wasserfläche zwischen Lindau und Rheindamm in Formationen ab. Zudem suchten Landkräfte am Uferbereich der Insel Lindau, sowie am Rheindamm.

Suche ist ergebnislos – Segler bleibt vermisst

Gegen 18 Uhr wurde von der Oberflächensuche auf die reine Sonarsuche umgestellt. Somit blieben nur noch die Boote mit entsprechendem SideScan-Sonar auf dem Wasser. Ein Feuerwehrboot wurde durch ein mobiles Sonargerät aufgerüstet und konnte so die Suche in der Dämmerung weiterhin unterstützen. Außerdem kam eine sogenannte Unterwasserdrohne (Tauchroboter) zum Einsatz.

Die Sonargeräte zeigten dreimal etwas im Wasser an, woraufhin sich Rettungstaucher bereit machten, um eingreifen zu können. Doch die Sichtungen im Wasser bestätigten sich nicht. Nach sechs Stunden musste der Wasserrettungseinsatzbei einsetzender Dunkelheit abgebrochen werden.

Wasserschutzpolizei ermittelt weiter

Die weiteren Ermittlungen und Vermisstensuche werden nun durch die Wasserschutzpolizei Lindau übernommen. Die BRK Wasserwacht bedankt sich bei allen Einsatzkräften, die – bis auf die Polizeibeamten – allesamt ehrenamtlich geholfen haben.

Insgesamt waren etwa hundert Kräfte, verteilt auf 14 Boote, Taucher, Wasserretter, den Führungsdienst, sowie bei Landsuchen, im Einsatz.

(Quelle: Kreiswasserwacht Lindau)