Streusalz: Schneller Helfer für Menschen, Katastrophe für die Natur

Streusalz: Schneller Helfer für Menschen, Katastrophe für die Natur
Schneeräumen mit der klassischen Schneeschaufel. (Bild: Claudia Grießer, BN)

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Streusalz schädigt die Natur: Es gelangt in Böden und Wasser, Bäume erleiden den Salztod, Böden leiden und die Salzfracht gelangt schließlich ins Wasser. Der BUND rät daher zu Verzicht auf Salz.

Straßen, Gehwege und Zufahrten müssen frei von Schnee und Eis sein. Viele greifen dabei gerne zu Salz. Jährlich landen etwa 1,5 Millionen Tonnen Streusalz auf deutschen Straßen und Wegen. Ein Drittel davon wird durch private Haushalte verstreut.

Was viele nicht wissen: die ökologischen und volkswirtschaftlichen Folgen sind gravierend. „Das Salz schädigt nicht nur Autos und Brücken, sondern auch Bäume und Böden. Viel besser sind salzfreie Streumittel aus Sand und Splitt. Sie mindern ebenfalls die Rutschgefahr und schonen unsere Umwelt“, erklärt Claudia Grießer von der Kreisgruppe Lindau des BUND Naturschutz in Bayern.

Streusalz gelangt schnell in die Natur

Fahren viele Autos auf einer gestreuten Straße, wird die schlammige Salzlösung in beachtlichen Mengen nach außen Richtung Bankett und Böschung geschleudert. „Die Straßen sind schnell eisfrei und trocken, dafür bekommt unsere Natur das ganze Salz ab“, beklagt Grießer. Auf der heimischen Einfahrt oder dem Gehweg gelangt das Salz durch Schmelze und Regenwasser in die umliegende Natur.

Das Streusalz wird im Boden angereichert und auch in regenreichen Jahren kaum ausgewaschen. Es behindert die Wasseraufnahme der Bäume und verändert deren Nährstoffhaushalt. Die Blätter vertrocknen, obwohl genügend Feuchtigkeit im Boden ist. Kleine Blätter, Braunfärbung der Blattränder und frühzeitiger Laubfall sind Folgen, die man dann im Frühjahr und Sommer sieht.

Weitreichende Konsequenzen – lieber auf Alternativen setzen

Aber nicht nur die Bäume sterben einen langsamen Salztod, auch unsere Böden werden dauerhaft geschädigt. Schlechte Wasserspeicherung und die Auswaschung wichtiger Nährelemente können im Extremfall zu einer Bodenunfruchtbarkeit führen. „Wir appellieren daher an Städte und Gemeinden, weitestgehend auf Streusalz zu verzichten“, so Grießer. 

„Die umweltfreundliche Alternative zu Salz ist das Räumen der Straßen und das Verwenden von salzfreien, abstumpfenden Streumitteln wie Sand, Splitt oder Granulat“, so der BN. Im Handel sind diese Produkte durch das Umweltzeichen „Blauer Engel“ erkennbar.

Vor angeblich umweltfreundlichen ökologischen Tausalzen, die Harnstoff enthalten, warnt der BUND Naturschutz. Harnstoff wird als Stickstoffdünger in der Landwirtschaft verwendet. Große Mengen landen über das Schmelzwasser in unseren Gewässern und können dort großen Schaden anrichten.

(Pressemitteilung: BUND Naturschutz Kreisgruppe Lindau)