Eine gute Nachricht in Zeiten der Wohnungsnot: 14 Neubauwohnungen in Kluftern sind Anfang 2026 bezugsfertig.
Die Städtische Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshafen (SWG) hat am Mittwoch mit ihrem modernen Neubau auf dem Traube-Areal in der Gangolfstraße das Richtfest gefeiert. SWG-Geschäftsführer Alrik von Kolzenberg dankte allen Handwerkern und am Projekt Beteiligten für die geleistete Teamarbeit und platzierte einen dringenden Appell an die Politik: die Bedingungen für den Wohnungsbau müssen vereinfacht werden.
„Nun soll dieses Glas sterben und Glück bringen dem Haus mit seinen Scherben“, rief Zimmerermeister Thomas Leiter vom Dachstuhl und schmetterte das Glas zu Boden. „Ein paar kleinen Verzögerungen zum Trotz steht er nun hier der mächtige Klotz“. Aber ganz so mächtig ist es dann doch nicht: Das neue Mehrfamilienhaus der SWG gegenüber der Kirche umfasst 1100 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf 14 Wohnungen unterschiedlicher Größe. Es entstehen drei Ein-Zimmer-, vier Zwei-Zimmer-, eine Drei-Zimmer- und sechs Vier-Zimmer-Wohnungen. Sie können voraussichtlich Anfang 2026 bezogen werden. Eine Tiefgarage bietet elf Stellplätze, dazu kommen sechs oberirdische Parkplätze. Eine solarunterstützte Wärmepumpe sorgt für Warmwasser und Heizungswärme. Das Gebäude erreicht den zeitgemäßen Energiestandard EFH 55. Die Planung stammt aus der Feder des Häfler Architekturbüros Kienzle, Vögele, Blasberg.
Verhandlungen auf vielen Ebenen
„Dieses Richtfest ist ein Zeichen dafür, dass man auch bei schwierigen Ausgangslagen gemeinsam etwas schaffen kann“, sagte von Kolzenberg. Es sei auch das Ergebnis von Verhandlungen auf vielen Ebenen, bei denen man mit Geschick viele Interessen zum Ausgleich gebracht habe. Der SWG-Chef lobte den Entwurf der Architekten mit der guten Ausrichtung und dem modernen Erscheinungsbild des Gebäudes sowie der einhergehenden Wohnqualität. „Viele Menschen arbeiten Hand in Hand schwer körperlich und mit erlernter Handwerkskunst zusammen“, dankte von Kolzenberg allen Beteiligten. Er hob dabei stellvertretend die Firmen Josef Wohlwender (Rohbau), Leiter & Witzemann (Zimmerarbeiten) und Würth (Heizung, Lüftung, Sanitär) hervor.

Bedingungen für Wohnungsbau vereinfachen
Alrik von Kolzenberg nutzte seine Ansprache auch für einen Appell an die Politik. „Unsere gemeinsamen Bemühungen für die Zukunft müssen dahin gehen, die Bedingungen für den Wohnungsbau wieder zu vereinfachen.“ Als Stichpunkte nannte er die Novelle der Landesbauordnung, vereinfachte Baustandards, schnellere Prozesse und „eine Nachhaltigkeitspolitik, die auf den CO2-Austoß als Messgröße abzielt und nicht mehr auf teure Energieeffizienz“. Aufgrund der stark gestiegenen Baukosten seien Förderungen seitens der öffentlichen Hand nötig, „damit wir unsere Aufgabe, preiswerten Wohnraum für die Häfler zu schaffen, erfüllen können“.
Wohnraum wichtig für Kluftern
„Zukunft kann man bauen“, zitierte Klufterns Ortsvorsteher Michael Nachbaur Antoine de Saint-Exupéry, hier auf dem Traube-Areal sehe man Zukunft in Kluftern. Das Gebäude mit den 14 Wohnungen an zentraler Stelle neben der Kirche sei ein wichtiger Schritt für die Ortschaft. Der Ortsvorsteher dankte der SWG als Bauherrin, auch für die unkomplizierte Abstimmung von organisatorischen Themen, die eine Baustelle mitten im Ortskern mit sich bringt. Zum Beispiel dafür, dass die Straße vor der Baustelle für den „schmotzigen“ Donnerstag kurzfristig von Baustelleneinrichtungen frei gemacht werden konnte.
Insgesamt 88 Neubauwohnungen geplant
Die SWG will in den kommenden Jahren aus eigener Kraft bis zu 88 Neubauwohnungen realisieren. Das Projekt in der Gangolfstraße in Kluftern ist das erste von insgesamt vier konkreten Bauvorhaben. In der Friedrichshafener Paulinenstraße plant die SWG auf den Grundstücken 15 bis 21 einen Komplex mit 49 Wohnungen auf 3000 Quadratmetern Wohnfläche. Auch in Kluftern soll wieder neuer Wohnraum entstehen: In der Immenstaader Straße plant die SWG drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 18 Wohnungen auf rund 1000 Quadratmetern Wohnfläche. Schließlich soll auch in der Eintrachtstraße 22 in Allmannsweiler in den nächsten Jahren zeitgemäßer und moderner Wohnraum entstehen.
(Pressemitteilung: SWG/Alexander Tutschner)