Die vom Deutschen Tierschutzbund befürchtete „Kätzchenschwemme“ in den Tierheimen ist offenbar eingetreten. Auch im Tierheim Friedrichshafen ist das Katzenzimmer voll und die Näpfe sind leer.
Der Grund für die vielen Katzen seien unkastrierte Freigängerkatzen aus Privathaushalten und Straßenkatzen, die sich ohne Kontrolle fortpflanzen würden, heißt es in einer Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes. Viele Tierheime berichteten in den vergangenen Wochen vermehrt von gefundenen, abgegeben oder ausgesetzten Kitten.
Bundesweite Kastrationspflicht auch für Freigängerkatzen
„Die Tierheime sind überfüllt und am Ende ihrer Kräfte. Auch uns erreichen täglich Anfragen von Katzenhaltern, die ihr Tier loswerden möchten“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Dabei sei die Belastung der Tierheime durch zu viele Katzen und deren Leid vermeidbar: „Im Zuge der aktuellen Tierschutzgesetz-Novellierung braucht es dringend die bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen“, fordert Schröder und kritisiert, dass der Bund sich aus der Verantwortung ziehe.
„Volle Katzenzimmer – leere Näpfe“
Das Tierheim Friedrichshafen hat auf seiner Homepage einen Aufruf gestartet: „Volle Katzenzimmer – leere Näpfe“. Weiter heißt es: Viele Katzen, ob groß oder klein, kommen in keinem guten Allgemeinzustand zu uns und müssen, neben der tierärztlichen Versorgung, erstmal aufgepäppelt werden.
Und dazu braucht es FUTTER… und zwar gutes und hochwertiges Futter. Daher bitten die Mitarbeiter um Spenden für ihre Samtpfoten.
Dringend benötigt werden:
- Nass- und Trockenfutter für Katzenkitten
- Nassfutter für erwachsene Katzen, aber nur Gelee, Pate etc. – bitte keine Soße
- Animonda Trinkfein
- Katzenmilch (Diese findet man u.a. auch auf unserer Amazon-Wunschliste https://amzn.eu/6bmbA2P)
Das ganze Team bedankt sich im Voraus für die Spenden der Katzenliebhaber. Weitere Infos gibt`s unter www.tieheim-friedrichshafen.de.
Kittenflut ist wie ein Tsunami
Der vom Deutschen Tierschutzbund erstellte „Große Katzenschutzreport“ zeigt, dass das Katzenleid in Deutschland Dimensionen erreicht hat, die Tierschutzvereine und Tierheime alleine kaum mehr in den Griff bekommen können. Viele der Kitten sind geschwächt durch Krankheiten, Parasiten, Verletzungen und Hunger, benötigen eine aufwändige Pflege und Versorgung.
Viele überleben nicht. „Die Kittenflut ist nicht mehr eine Flut, sondern ein Tsunami“, berichtet die Tiernothilfe Nord aus dem niedersächsischen Soltau. Auch die Katzenhilfe Ehingen und Umgebung aus Baden-Württemberg bestätigt, dass es zu viele unkastrierte Katzen gäbe, die sich schnell vermehrten. „Wir drehen uns in einem Hamsterrad ohne Aussicht etwas zu bewegen. Es hilft nur eine Kastrationspflicht, aber das will keiner hören“, so die Tierschützer.
Den „Großen Katzenschutzreport“ finden Sie hier als PDF: www.jetzt-katzen-helfen.de/report.
(Quelle: Tierheim Friedrichshafen/ Deutscher Tierschutzbund)