Hawassa Child: Bilder, die berühren – Eine Ausstellung, die Leben verändert

Hawassa Child: Bilder, die berühren – Eine Ausstellung, die Leben verändert
„Fröhliche, spielende Kinder sind ein häufiges Motiv auf den Bildern der HAWASSA CHILD- Ausstellung.“ (Bild: MCB)

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Die Stiftung Kinderchirurgie, die seit Jahren ehrenamtlich Kinder in Äthiopien operiert, bringt mit der Fotoausstellung „Hawassa Child“ eindrucksvolle Einblicke in den Klinikalltag, das Leben der Menschen und die faszinierende Landschaft rund um Hawassa nach Friedrichshafen. In den kommenden Wochen sind 30 bewegende Fotografien im Klinikum Friedrichshafen zu sehen – und zu erwerben.

Begeisterte Besucher und starke Eindrücke

„Genial“, „wunderschön“ und „absolut faszinierend“ – so lautete das einstimmige Urteil der rund 100 Gäste, die zur Vernissage im Foyer des Mutter-Kind-Zentrums gekommen waren. Die Aufnahmen beeindruckten durch ihre Authentizität und Emotionalität.

„Ich finde es wichtig, diese Realität zu zeigen. Ich bin gezielt hier, um mir ein Bild für mein Büro auszusuchen“, berichtete Besucherin Clarissa Weißenberger. Am Ende entschied sie sich für zwei Bilder: Das Foto „Willensstärke in der Genesung“ zeigt ein frisch operiertes Neugeborenes, das eingehüllt in eine bunte Wolldecke mit Schläuchen verbunden um sein Leben kämpft. Das zweite Bild, „Ein Gesicht, das Geschichten erzählt“, ist das Porträt einer alten Frau, deren von Falten gezeichnetes Gesicht ein Leben voller Herausforderungen widerspiegelt. Für Weißenberger symbolisieren die beiden Werke den Anfang und das Ende des Lebens – und werden künftig in ihrem Büro für Gesprächsstoff sorgen.

Hilfe zur Selbsthilfe: Nachhaltige Unterstützung vor Ort

„Unser Ziel ist nicht nur das Operieren der Kinder, sondern die Ausbildung der Ärzte vor Ort. Wenn wir sie teachen, also lehren, helfen wir unzähligen Patienten“, erklärte Anästhesist und Hobbyfotograf Dr. Dietmar Craß. Er engagiert sich seit vielen Jahren gemeinsam mit seiner Ehefrau Carmen und der Kinderkrankenschwester Melanie Graf vom Klinikum Friedrichshafen für die Stiftung Kinderchirurgie. Die Fotos der Ausstellung stammen aus den Kameras von Dr. Craß und Felix Pöhland, der bei der Stiftung für die Social-Media-Arbeit zuständig ist.

In seiner Eröffnungsrede schilderte Dr. Craß eindrücklich die Herausforderungen, mit denen das medizinische Team in Äthiopien konfrontiert ist. Das Hawassa Hospital betreut rund 18 Millionen Menschen – mit nur einem Kinderchirurgen und einem Anästhesisten. Daher liegt der Fokus des Einsatzes auf der Weiterbildung der lokalen Mediziner: „Sie sind extrem wissbegierig und in der Theorie gut ausgebildet. Die technische Ausstattung vor Ort ist jedoch rudimentär.“

Videobotschaft: Grußwort aus Leipzig

Auch Prof. Dr. Martin Lacher, Gründer der Stiftung Kinderchirurgie, meldete sich per Videobotschaft aus Leipzig zu Wort. Er unterstrich die enorme Bedeutung der Ausbildung vor Ort: „In ganz Äthiopien gibt es nur 15 bis 20 Kinderchirurgen – das ist nicht zu schaffen.“ Aktuell baut die Stiftung mit Spendengeldern zwei moderne Operationssäle sowie eine Neugeborenen-Intensivstation in Hawassa.

Seine Botschaft verdeutlichte den zentralen Leitsatz der Stiftung: „Unsere Operationen verändern nicht die ganze Welt. Aber die ganze Welt verändert sich für dieses eine Kind.“

Mit jedem Bild Hoffnung schenken

Alle ausgestellten Fotos können zu einem Mindestpreis erworben werden, der die Herstellungskosten deckt. Wer möchte, darf gerne mehr geben, denn die Stiftung Kinderchirurgie finanziert sich ausschließlich aus Spenden. Jeder Cent fließt ohne Abzüge in das Hawassa-Projekt.

Die Ausstellung „Hawassa Child“ ist noch bis zum 12. Mai in der Ambulanz der Klinik für Kinder und Jugendliche (Mukiz) sowie im Flurbereich zum Haupthaus des Klinikums Friedrichshafen zu besichtigen.

(Quelle: MCB)