«Die Toten vom Bodensee»: ZDF-Krimi um Tote beim Tauchen

«Die Toten vom Bodensee»: ZDF-Krimi um Tote beim Tauchen
Micha Oberländer (Matthias Koeberlin, l-r), Thomas Komlatschek (Hary Prinz) und Luisa Hoffmann (Alina Fritsch) sprechen über den Fall in einer Szene. (Bild: manuelpaul/ZDF/dpa)

Deutsche Presse-Agentur

Immer etwas mystisch, immer etwas Spuk – so kennt das Publikum die Krimireihe «Die Toten vom Bodensee». Und so lieben die Zuschauer sie. Doch zum runden Geburtstag wird es vergleichsweise profan.

Gestern noch hat er seine tote Frau aus dem Bodensee gezogen, heute will Victor Ballhofer einen Rekord im Apnoe-Tauchen knacken. Ohne Sauerstoffgerät, nur mit Luftanhalten und Flossen. 77 Meter in die Tiefe, das ist das Ziel. Die Presse und die Jury sind schon eingeladen. Eine Absage des Events wäre ein Alptraum, sagt Ballhofers Kompagnon. So ist das eben. Dass die Leiche seiner Frau eine frische Verletzung am Schädel hatte und ein Tauchgewicht um den Hals, scheint den frisch verwitweten Mann wenig zu beschäftigen.

Deutlich interessierter sind da der deutsche Kommissar Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) und seine österreichische Kollegin Luisa Hoffmann (Alina Fritsch). Schließlich deutet alles auf einen Mord hin. Lässt sich dank der intelligenten Armbanduhr der Toten doch feststellen, dass sie noch gelebt hatte, als man sie ins Wasser stieß – und erst dann starb. Das ZDF zeigt den 18. Teil aus der Reihe «Die Toten vom Bodensee» mit dem Titel «Atemlos» am Montag um 20.15 Uhr.

Beliebte Reihe feiert Jubiläum

Die internationalen Krimis vom Bodensee gibt es nun seit zehn Jahren. Das ZDF zeigt die Teile in loser Reihenfolge, zuletzt je zwei neue Folgen pro Jahr. Für den Mainzer Sender ein voller Erfolg: Jedes Mal schalten mehr als sechs, manchmal sogar mehr als acht Millionen Menschen ein. Während Darsteller Koeberlin von Anfang an dabei ist, stieg Nora Waldstätten alias Hannah Zeiler vor einigen Folgen aus. An ihrer Stelle rückte Fritsch als Abteilungsinspektorin Hoffmann nach.

Was alle Episoden gemein haben und «Die Toten vom Bodensee» von anderen Krimi-Formaten unterscheidet, ist das Mystische, das Spukhafte, das bisweilen Okkulte. Oft spielen Drehbuch und Regie mit dem Nebel am See, mit Dunkelheit, mit alten Bräuchen und Traditionen.

Bei «Atemlos» – ausgerechnet zum Jubiläum – gelingt das allerdings nur bedingt. Gut, die Tote hatte zuletzt düstere und abstrakte Bilder gemalt, die so gar nicht zu ihrer Yoga-Welt samt lichtdurchflutetem Studio mit Seeblick zu passen scheinen. Sie hat außerdem von Geistern im Bodensee geredet. Und auch ihr Mann meint, beim Tauchgang unter Wasser eine Lebendige gesehen zu haben. «Wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe, dann, dass man nicht immer alles mit Logik erklären kann», kommentiert Inspektorin Hoffmann das nur.

Mehrere Wendungen zum Schluss

Stattdessen konzentrieren sich die Ermittler auf Bodenständigeres: Die Tote hatte vor geraumer Zeit eine Fehlgeburt, die sich auf einen Gen-Defekt bei Victor zurückführen lässt. Dass der ungeachtet dieses Schicksals weiter tauchen ging, soll ihr nicht gepasst haben. Insbesondere die Mutter und die Schwester der Verstorbenen lassen kein gutes Haar an ihm und machen auch keinen Hehl daraus, dass sie Daria davon überzeugen wollten, die Beziehung zu beenden.

Victor wiederum scheint zwar von seiner Karriere getrieben und kaum etwas anderes im Kopf zu haben. Wie die Ermittler herausfinden, kämpft er aber hinter den Kulissen mit den Folgen eines Tauchunfalls.

So plätschert der Film eine Weile dahin wie die seichte Brandung des Bodensees. Häufig laufen Kaffeemaschinen und es bleibt den Kommissaren noch Zeit für Privates. Bis die Geschichte gegen Ende schnell noch ein paar Wendungen kriegt. Die haben dann zwar wenig Mystisches. Aber führen zumindest von den ersten Fährten weg.