Ein Kunstwerk zum Sitzen Graffiti-Aktion der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Laupheim

Graffiti-Aktion der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Laupheim
Unter Anleitung von Graffiti-Profi Philip Walch (hinten) verwandelten Desiree und Daniel die Gartenbank aus der Laupheimer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in ein farbenprächtiges Kunstwerkt.   (Bild: Uli Landthaler/St. Elisabeth-Stiftung)

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Jeder Mensch ist ein Künstler: Getreu diesem Motto griffen Mitarbeitet der Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) der St. Elisabeth-Stiftung in Laupheim zur Farbsprühdose. Unter Anleitung von Graffiti-Künstler Philip Walch verwandelten sie eine Sitzgarnitur aus der Werkstatt-Schreinerei in einen farbenfrohen Hingucker.

Normalerweise haben die Tische und Bänke aus der Schreinerei der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Laupheim ihren natürlichen Holzton oder eine dezente Lasur. Aber man kann es ja auch mal anders machen: Eine Garnitur leuchtet jetzt in feurigem Ketchup-Rot und edlem Smaragdgrün. Die Mitarbeiter haben zur Farbsprühdose gegriffen – unter Anleitung von Philip Walch, einem jungen, professionellen Graffiti-Künstler aus der Region. Er ist unter dem Künstlernamen „Stone Graffiti“ vielfach in der Region im Einsatz. Von ihm stammt zum Beispiel das Gretel-Bergmann-Bild vor dem Laupheimer Kulturhaus, mit dem das Museum für Christen und Juden an die jüdische Hochspringerin erinnert.

In Laupheim hat er jetzt mit den Mitarbeiter eine Gartengarnitur aus der Schreinerei gestaltet. Der Tisch und die beiden Sitzbänke bekamen zunächst eine weiße Grundierung, dann wurde es bunt. Desiree und Daniel griffen zur Sprühdose, unter Walchs Anleitung wurden mehrere Schichten Lackfarbe aufgebracht: Blaue, Grüne und Rote Flächen als Grundlage, darüber Kreise, Planeten, Gesichter und Tiere als verspielte Motive, und zum Schluss noch das aufgepinselte Signet des Künstlers mit der Jahreszahl der Herstellung: Es soll ja eine Weile halten.

Die Beschäftigten waren mit Spaß dabei und verfolgten mit Argusaugen die Sprühtechnik des Graffiti-Meisters, um es dann selbst auszuprobieren. Was unterscheidet die Graffiti-Schüler aus einer WfbM von anderen? „Nicht viel“, sagt Walch, der regelmäßig Graffiti-Workshops gibt. „Alle sind begeistert beim Machen“.

Nach dem Trocknen kam noch der Klarlack drauf – und so holt man sich auch keine Abfärbung auf den Hosenboden, wenn man in strahlender Sommersonne auf der einladend bunten Gartenbank Platz nimmt, versichert der Künstler. Die Garnitur bekommt ihren Ehrenplatz im Außenbereich der Laupheimer Werkstatt, wo sie für Pausen genutzt werden kann.

(Pressemitteilung: St. Elisabeth-Stiftung)