20.000 Euro gehen nach Biberach Spendenübergabe der Hugo Rupf-Stiftung

Spendenübergabe der Hugo Rupf-Stiftung
20.000 Euro fließen in diesem Jahr aus der Hugo Rupf-Stiftung nach Biberach. Vorstandsvorsitzender Nikolas Palmarini (9. v. r.) überreichte die Spenden an die Vertreterinnen und Vertreter der Biberacher Vereine und Institutionen. (Bild: Stadt Biberach)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Es ist gute Tradition, dass in der Vorweihnachtszeit zahlreiche Biberacher Institutionen und Vereine mit Spenden aus der Hugo Rupf-Stiftung bedacht werden. In diesem Jahr wurden insgesamt 20.000 Euro ausgeschüttet.

Bei der Spendenübergabe im Biberacher Rathaus würdigte Oberbürgermeister Norbert Zeidler den 1983 zum Ehrenbürger ernannten Rupf als „einen der größten Förderer, die unsere Stadt je hatte“. Rupf, aufgewachsen in Biberach, war maßgeblich am Wiederaufbau des Heidenheimer Technologiekonzerns Voith nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt. Zu seinem 70. Geburtstag gründete er die Stiftung, deren Ausschüttungen Jahr für Jahr Organisationen in Heidenheim und Biberach zugutekommen.

Oberbürgermeister Zeidler skizzierte bei der Spendenübergabe die wichtigsten Stationen im Leben Hugo Rupfs (1908-2000). Nach seiner Schul- und Ausbildungszeit in Biberach absolvierte Rupf ein Betriebswirtschaftsstudium in Frankfurt, 1932 trat er bei Voith ein und half dabei, das Unternehmen zu einem weltweiten Konzern auszubauen. Seine Wurzeln vergas er bei alldem nie, betonte Zeidler. „Seiner Heimatstadt Biberach fühlte sich Hugo Rupf immer sehr eng verbunden.“

Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Nikolas Palmarini, Enkel von Hugo Rupf, freute sich, dass nicht nur seine Mutter Antje Rupf-Palmarini, Tochter von Hugo Rupf, den Weg nach Biberach gefunden hatte, sondern neben Meinrad Schad (Geschäftsführer der Stiftung) auch seine beiden Söhne Daniel und Lorenz. Denn Nikolas Palmarini betonte, es sei wichtig dafür zu sorgen, dass auch nachfolgende Generationen die Spur des Stiftungsgründers weiterverfolgen. „Dieses Feuer muss man rechtzeitig weitergeben und entfachen.“ Da es der Stiftung in diesem Jahr gut ergangen sei, könne mehr Geld ausgeschüttet werden als im Jahr zuvor – insgesamt 20.000 Euro.

Martin Walser Literaturstiftung: Den ersten Spendenscheck nahm der Vorsitzende der Martin Walser Literaturstiftung, Landrat a.D. Peter Schneider, entgegen. Ebenfalls vor Ort war Geschäftsführer Franz Hoben. „Unsere Stiftung hat das Ziel, junge Literaten zu unterstützen“, erklärte Peter Schneider. Diese hätten es heutzutage unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht einfach, gerade zu Beginn ihrer Schriftstellertätigkeit zu publizieren. Hier möchte die Stiftung finanziell eine Hilfe sein.

Stiftung Schützendirektion Biberach: Rainer Fuchs, Vorsitzender der Schützendirektion, hob die Bedeutung von Spenden für das Schützenfest hervor. „In der Finanzierung des Schützenfests sind die Spenderinnen und Spender – egal in welche Höhe jemand spendet – sehr wichtig.“ Die Zuwendung aus der Hugo Rupf-Stiftung komme der Ziehung und dem Biberschießen am Schützenmontag zugute – also jenem Tag, der symbolisch für das traditionelle Kinderfest stehe.

TG Biberach: Bei der TG Biberach soll das Angebot „TGKids“ von der Spende profitieren. Dies erzählte Gideon Scharfe, stellvertretender TG-Vorsitzender. Bei „TGkids“ werde in Krippen, Kindergärten und Schulen ein Bewegungsprogramm angeboten, das mittlerweile von 800 Kindern jede Woche in Anspruch genommen werde.

Gesellschaft für Heimatpflege: Welche Vorhaben die Gesellschaft für Heimatpflege fördert, berichtete deren Vorsitzender Michael Schieble, der gemeinsam mit der stellvertretenden Vorsitzenden Andrea Rexer vor Ort war. Dies seien beispielsweise Bücher mit lokalem historischem Bezug oder auch Projekte für und mit Jugendlichen. Zuletzt hätten sich Neuntklässler der Bischof-Sproll-Realschule damit befasst, wie in der Region die Landschaft vor Millionen von Jahren aussah. Derzeit sei man mit dem Museum Biberach im Gespräch, wie das Projekt dort ausgestellt werden kann. Die jetzt erhaltene Spende werde im kommenden Jahr auch in diese Richtung verwendet.

Dramatischer Verein: Der Dramatische Verein möchte die Spendengelder in den laufenden Proben- und Spielbetrieb einfließen lassen. Dies erklärte Vereinsvorsitzender Manfred Buck. Der Dramatische Verein bietet seit einiger Zeit dienstags einen offenen Theaterworkshop an. Daraus resultierte ein Beitrag aus „Kennen Sie Kästner?“, der zunächst beim Biberacher Kulturparcours aufgeführt wurde und vermutlich im Februar nochmals auf die Bühne gebracht wird. Seit Dezember vergangenen Jahres laufen zudem die Probenarbeiten für das diesjährige Silvesterstück „Comedian Harmonists“. Manfred Buck: „Wir sind dankbar, auch hierfür eine Unterstützung zu erhalten.“

Biberacher Filmfestspiele: Harald Heigel, Vorsitzender des Vereins Biberacher Filmfestspiele, hatte auch 2023 eine Zuwendung der Rupf-Stiftung entgegennehmen dürfen. Diese sei in die „sehr erfolgreich wiederauflebenden Filmfestspiele“ 2024 investiert worden. Heigel betonte, dass die Jugend eine wichtige Zielgruppe des Festivals und der Vereinsarbeit sei. Deshalb freue er sich, mit dieser Zuwendung die Jugendarbeit im Verein unterstützen zu können. „So eine Institution kann nur weiterleben, wenn die Jugend integriert und motiviert wird.“

Musikverein Mettenberg: Rund 100 Kinder und Jugendliche musizieren beim Musikverein Mettenberg, davon fast 50 in der Jugendkappelle. Wie Jugendleiterin Susanne Holz berichtete, brauchen diese dringend neue T-Shirts, deren Anschaffung mit der Spende ermöglicht werden soll.

Jugendkunstschule Biberach: Katja Richter, Kunsttherapeutin und Dozentin an der Jugendkunstschule, betreut seit 2016 das Projekt „Der Malort“ in der Gemeinschaftsunterkunft im ehemaligen Oblatenkloster. Sie berichtete, dass wie bereits im vergangenen Jahr der „Malort“ mit der Spende der Stiftung weiter gefördert wird. Bei diesem Projekt malen Kinder mit und ohne Fluchterfahrung gemeinsam. Der „Malort“ bietet eine geschützte Umgebung mit einer achtsamen und wertschätzenden Begleitung.

Museum Biberach: Das Museum Biberach möchte die Zuwendung zur Förderung der Vermittlung einsetzen, der Verbindung zwischen den Ausstellungsstücken, deren Inhalten und den Besucherinnen und Besuchern. „Unsere Angebote und Methoden sind vielfältig, dadurch versuchen wir, den Museumsbesuch abwechslungsreich, spannend und lehrreich zu gestalten“, erklärte Museums-Mitarbeiterin Lisa Lütjens- Kresse, die die Spende gemeinsam mit Museumsleiter Frank Brunecker entgegennahm. Insbesondere möchte das Museum auch eine junge Zielgruppe erreichen – im vergangenen Jahr gelang dies mit unterschiedlichen Angeboten, an denen knapp 6.000 Kinder und Jugendliche teilnahmen.

Bruno-Frey-Musikschule: Das Jugendsinfonieorchester der städtischen Bruno-Frey-Musikschule reist Anfang Mai auf Einladung des Bailiffs nach Guernsey. Ein Teil der Reisekosten für Bus und Fähre soll über die Spende der Hugo Rupf-Stiftung gedeckt werden, erklärte Chiara Tauber, Leiterin des Orchesters. Die rund 50 Nachwuchsmusiker werden auf Guernsey ein Gemeinschaftskonzert mit den dortigen Orchestern geben.

Kindergarten Mettenberg: Der städtische Kindergarten Mettenberg widmet sich in diesem Kindergartenjahr dem Schwerpunktthema Natur. Die stellvertretende Leiterin Sandrine Dorner nahm die Spende entgegen und berichtete, dass von diesem Geld Sachbücher für Kinder von drei bis sechs Jahren rund um die Themen Natur, Bauernhof und Tiere angeschafft werden.

Kindergarten Memelstraße: Mit der Spende der Hugo-Rupf-Stiftung will der städtische Kindergarten Memelstraße verschiedene Laufräder und Roller kaufen, um Angebote speziell im motorischen Bereich zu schaffen. Die Kinder sollen angeregt werden, sich vielfältig mit den Laufrädern zu bewegen und dabei ihren eigenen Körper und ihre Fähigkeiten ausprobieren. 

(Pressemitteilung: Stadt Biberach)