Flurneuordnung Langenenslingen-Wilflingen: Landschaftspflegeflächen wurden überprüft

Auf Besichtigungstour der landschaftspflegerischen Anlagen in Wilflingen.
Auf Besichtigungstour der landschaftspflegerischen Anlagen in Wilflingen. (Bild: Landratsamt)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Im Rahmen der Flurneuordnung Langenenslingen-Wilflingen wurden in den Jahren 2009 und 2010 rund 15 Kilometer neue Asphalt- und Schotterwege gebaut. Die Zahl der zu bewirtschaftenden Grundstücke konnte durch großzügige Zusammenlegung von drei auf ein Grundstück reduziert werden.

Zum Ausgleich für die Eingriffe in Natur und Landschaft wurden im Jahr 2012 Landschaftspflegeflächen angelegt. Nun wurde im Rahmen einer Nachschau überprüft, wie sich diese entwickelt haben. Dabei wurden in einer Besichtigungsfahrt die einzelnen Flächen vor Ort begutachtet.

„Wo in die Natur eingegriffen wird, muss Ausgleich geschaffen werden“, sagte der Leiter des Flurneuordnungsamts des Landratsamts Biberach, Christian Helfert. Über acht Hektar ökologisch hochwertige Fläche wurde von der Teilnehmergemeinschaft geschaffen. Zusätzlich nutzte die Gemeinde Langenenslingen die Chance zur Biotopvernetzung und brachte freiwillig 9,65 Hektar und weitere 4,49 Hektar für Gewässerrandstreifen entlang von Holzbach, Jetzenbächle und Lohgraben ein. „Durch die großzügige Zuweisung von Flächen am Holzbach haben sich die Biberkonflikte in diesem Bereich deutlich reduziert“, freute sich Bürgermeister Andreas Schneider.

Vor fünf Jahren, am 15. Mai 2018, wurden die landschaftspflegerischen Anlagen an die Gemeinde Langenenslingen übergeben. Von da an war die Gemeinde für das Einhalten und die Durchführung der Pflegemaßnahmen zuständig. Die Landschaftspflegeflächen wurden an ortsansässige Landwirte verpachtet. Die Landwirte verpflichteten sich, die Pflegemaßnahmen einzuhalten und die Flächen bestimmungsgemäß zu unterhalten.

Die Besichtigungsfahrt führte vorbei an den extensiven Grünlandflächen im Norden des Verfahrensgebiets. Landespflegerin Anni Humm-Asfara stellte die Pflegeauflagen vor und begutachtete die Flächen. Die extensiven Grünländer haben sich alle durchweg positiv entwickelt. Es sind viele verschiedenen Arten von Gräsern und Blumen auf den Flächen erkennbar. Amtsleiter Helfert lobte die Bewirtschafter für ihre gute Arbeit und unterstreicht wie wichtig der Beitrag der Landwirte für den Erhalt der Kulturlandschaft und ihrer ökologischen Vielfalt ist.

Die Buntbrachen im nördlichen Bereich und südlich des Holzbachs haben sich ebenfalls gut entwickelt. Die Flächen werden nicht gedüngt, schaffen Struktur in den großen Ackerblöcken und bieten einen wichtigen Lebensraum für viele Insekten, Schmetterlinge und für die Feldlerche. „Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist uns wichtig“, sagte Josef Schaut, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft der Flurneuordnung Langenenslingen-Wilflingen. Bereits vor Jahren war auf seine Initiative die Erhaltung und Weiterentwicklung des prägenden Streuobstbestandes in Wilflingen im Rahmen der Flurneuordnung durch den Schwäbischen Heimatbund mit einem Preis gewürdigt worden.

Den Abschluss der Besichtigungsfahrt bildete das Gebiet rund um den Holzbach. Durch freiwillige Maßnahmen der Gemeinde konnte das Landschaftsschutzgebiet entlang des Holzbaches komplett in eine extensive Nutzung überführt werden. Alle Beteiligten sind mit dem Ergebnis der Nachschau und insbesondere mit der Entwicklung der ökologisch hochwertigen Flächen sehr zufrieden.

Im Bild: (v.l.) Christian Helfert, Amtsleiter des Flurneuordnungsamts; Bürgermeister Andreas Schneider; Simon Kappeler, Flurneuordnungsamt; Josef Schaut, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft; Bewirtschafter Rolf Freiberg und Landespflegerin Anni Humm-Asfara.

(Pressemitteilung: Landkreis Biberach)