Ringvorlesung Das Metaverse: Welche Dystopien und Risiken bringen erweiterte Realitäten mit sich?

Das Metaverse: Welche Dystopien und Risiken bringen erweiterte Realitäten mit sich?
Soziologe und Rechtsextremismusforscher Prof Dr. Matthias Quent. (Bild: Privat)

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„Lesart Heimat“ lautet der Titel einer Ringvorlesung, die die Hochschule Biberach (HBC) in Kooperation mit der Wieland-Stiftung anbietet. Bis 25. Mai blicken die Veranstalterinnen jede Woche aus einer anderen Perspektive auf das Thema Heimat; dafür haben sich renommierte Referenten gewinnen können. Der nächste Vortrag findet am Mittwoch, 10. Mai statt (19 Uhr, Audimax, Campus Stadt). Dann spricht der Soziologe und Rechtsextremismusforscher Prof Dr. Matthias Quent zum Thema „Home is where you Avatar is – leben wir bald im Metaverse?“. 

In seinem Vortrag wird er die Hintergründe und aktuelle Entwicklungen des Themas beschreiben und Einblick in aktuelle sozialwissenschaftliche Forschungsergebnisse rund um das „Metaverse“ geben.

Tech-Unternehmen arbeiten mit Hochdruck an neuen Meilensteinen der Digitalisierung: Im sogenannten „Metaverse“ sollen Menschen in virtuelle Welten eintauchen, dort arbeiten, konsumieren, ihre Freizeit verbringen und sich austauschen. Schon jetzt verbringen vor allem junge Menschen viel Zeit auf oft spielerischen Plattformen. Rollen, Identitäten und Welten werden immer flexibler – alle können sich eine eigene Welt aussuchen und teils gestalten. „Heimat“ wird zur Kontingenz, so Professor Quent.

Entsteht dadurch eine neue Freiheitsdimension der Emanzipation von äußeren Zwängen oder nur eine neue Stufe des digitalen Überwachungskapitalismus? Welche Möglichkeiten bieten immersive Technologien, um Empathie, Mitbestimmung, Solidarität und Zusammenhalt zu fördern? Welche Dystopien und Risiken bringen erweiterte Realitäten mit sich? Und wie kann das Metaverse inklusiv und demokratisch werden? Diese Fragestellungen wird Prof. Quent aufgreifen und in seinem Vortrag beantworten.

Dr. phil. Matthias Quent ist Professor für Soziologie und Vorstandsvorsitzender des Instituts für demokratische Kultur an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Bekannt ist er aus den Medien als Experte für Rechtsextremismus, Radikalisierung, Rassismus, Hass und Demokratieförderung. Sein Sachbuch „Deutschland rechts außen“ wurde 2020 mit dem Preis „Das politische Buch“ der Friedrich-Ebert-Stiftung ausgezeichnet. Zuletzt veröffentlichte er mit Christoph Richter und Axel Salheiser im Piper Verlag das Sachbuch „Klimarassismus. Der Kampf der Rechten gegen die ökologische Wende“. Aktuell forscht er unter anderem zu demokratischer Kultur im Metaverse.

Die Ringvorlesung „Lesart Heimat“ ist Teil des Jahresprogramms der Heimattage, die in diesem Jahr in Biberach stattfinden. Die Vorträge sind öffentlich bei freiem Eintritt. Der Abend mit Matthias Quent findet am Campus Stadt, im Audimax der Hochschule statt. Er beginnt um 19 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

(Pressemitteilung: Hochschule Biberach)