Biberach hat den „Mehrweg“ in der Gastronomie top umgesetzt

Biberach hat den „Mehrweg“ in der Gastronomie top umgesetzt
Vorteil dieser Systeme liegt darin, dass die Verpackungen bei allen teilnehmenden Betrieben wieder abgegeben werden können. (Bild: picture alliance / SZ Photo | Lorenz Mehrlich)

Täglich entstehen in Deutschland rund 770 Tonnen Verpackungsmüll durch Einwegverpackungen für Speisen und Getränke zum Mitnehmen. Um dem entgegenzuwirken, haben in Biberach die meisten Betriebe entsprechende Angebote umgesetzt.

Seit Anfang 2023 gilt die gesetzliche Mehrwegangebotspflicht für Gastronomiebetriebe. Restaurants, Bistros und Cafés, die Speisen und Getränke zum Mitnehmen in Verpackungen mit Plastik im Angebot haben, müssen ihre Produkte nun auch in Mehrwegverpackungen anbieten.

Dabei darf die Mehrweglösung nicht teurer sein als die Einwegvariante, Pfandsysteme sind zulässig. Auf das Mehrwegangebot muss deutlich und gut sichtbar hingewiesen werden. Von der Pflicht ausgenommen sind nur kleine Betriebe mit einer Verkaufsfläche unter 80 Quadratmetern und maximal fünf Mitarbeitenden. Kunden haben in diesen Betrieben dennoch die Möglichkeit, sich ihre Speisen und Getränke in selbst mitgebrachte Mehrwegbehältnisse füllen zu lassen.

90 Prozent erfüllen Anforderungen

Kontrollen des Biberacher Landratsamts zeigten vergangenes Jahr noch Verbesserungsbedarf bezüglich der Umsetzung in Biberach. Doch mittlerweile haben die meisten Betriebe entsprechende Maßnahmen ergriffen – rund 90 Prozent der bisher kontrollierten Betriebe in Biberach erfüllen inzwischen die Anforderungen.

Die Pflicht wird in Biberach unterschiedlich umgesetzt: Einige Betriebe setzen auf Poolsysteme wie Vytal, Recircle oder Recup/Rebowl. Der Vorteil dieser Systeme liegt darin, dass die Verpackungen bei allen teilnehmenden Betrieben wieder abgegeben werden können.

Manche Biberacher Betriebe bieten auch ihre eigenen individuellen Mehrweglösungen an. Nun liegt es an der Kundschaft, das Mehrwegangebot aktiv zu nutzen, denn bisher ist die Nachfrage nach Mehrwegverpackungen in vielen Betrieben noch gering. Dabei schont deren Nutzung Klima und Umwelt, indem Ressourcen, Energie und Transportwege eingespart werden. Zudem ist die Müllvermeidung ein zentraler Aspekt – Einwegverpackungen machen aktuell mehr als 40 Prozent des Straßenmülls aus.

Plakate zum Aushängen

Um die Nutzung von Mehrwegverpackungen zu fördern, haben der Landkreis Biberach und die Stadt Biberach gemeinsam Plakate und Flyer entwickelt, die über das Angebot informieren.

(Quelle: Stadt Biberach)