Bauernkrieg 1524/25 Kloster Schussenried: LandesAusstellung „UFFRUR!“ startet am 26. April

Kloster Schussenried: LandesAusstellung „UFFRUR!“ startet am 26. April
Ausstellung ‚UFFRUR!‘ in Bad Schussenried beleuchtet Bauernaufstand im Südwesten. (Bild: Stadt Bad Schussenried, Ingo Rack//Landesmuseum Württemberg)

In den Jahren 1524 und 1525 erhoben sich die Bauern in unserer Region gegen religiöse Unfreiheit und die Ausbeutung durch ihre Herren. Mit einem großen Festwochende am 26./27. April, jeweils von 11-18 Uhr, wird dazu die spannende Ausstellung in Bad Schussenried eröffnet.

Die Bauern kämpften für ihre persönliche Freiheit und Selbstbestimmung, wollten über ihren Besitz verfügen können und selbst entscheiden, wer ihnen in der Kirche das Evangelium erläutert. Mehr als 50.000 Menschen fanden den Tod. Inhalt der Ausstellung sind die historischen Ereignisse im ganzen Südwesten, vom Schwarzwald bis in den Odenwald, vom Allgäu bis in den Kraichgau. 

Festwochenende mit vielen Aktionen und Attraktionen

Die Besucher können das ganze Wochenende über in die Bauernkriegszeit eintauchen. Oberschwäbische Landsknecht- und Bauernhaufengruppen präsentieren sich in ihren Lagern, welche vor dem Kloster Schussenried aufgebaut sind. Ganztags werden Vorführungen auf der Veranstaltungsfläche präsentiert und der Sonntag startet mit einem ökumenischen Gottesdienst um 10.30 Uhr in St. Magnus. Ein großes Angebot an Speisen und Getränken der Zeit sorgt für das leibliche Wohl der Besucher. Eine Fotobox wird aufgestellt und große und kleine Besucher können sich in Kostümen der Zeit fotografieren lassen.

Ausstellung ist vom 26. April bis 5. Oktober

Als Teilprojekt der Großen Landesausstellung des Landesmuseums Württemberg erzählt die Ausstellung „UFFRUR! Utopie und Widerstand im Bauernkrieg 1524/25“ von den Ereignissen im deutschen Südwesten zwischen Juni 1524 und Juni 1525. Die Ausstellung wird vom 26. April bis 5. Oktober 2025 im Kloster Schussenried zu sehen sein, einem der regionalen Schwerpunkte der Aufstände. Am 29. März 1525 wurde es von Bauern besetzt und geplündert.

Die Bauern hatten sich gegen die Ausbeutung durch ihre Herren erhoben, forderten Freiheit und Gerechtigkeit und politische Teilhabe. In den „12 Artikeln” fassten sie diese Forderungen zusammen, die Schrift verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Noch während den Verhandlungen hatten sich die Bauern bewaffnet. Schließlich waren es aber die Adligen, vertreten durch den sogenannten „Schwäbischen Bund”, die sich für ein äußerst gewaltsames Vorgehen entschieden: In mehreren Schlachten, die sich von April bis Juni 1525 erstreckten, fanden mehr als 50.000 Bauern den Tod.

Mittels KI werden acht besondere Personen visualisiert

Die Ausstellung präsentiert eine faszinierende Mischung aus Originalobjekten, wie Kleidung, Kupferstiche, Flugschriften oder Waffen, sowie mit modernster Technologie realisiertes Storytelling: Mittels Künstlicher Intelligenz werden acht Persönlichkeiten, die am Bauernkrieg beteiligt waren, modern interpretiert und visualisiert. Diese Figuren berichten den Besuchern aus ihrer Perspektive von den damaligen Geschehnissen: von den Ungerechtigkeiten, die sie erfahren haben, von ihren Gewissenskonflikten, von Mut und Hoffnung. Und schließlich von ihrer Sicht auf die Ordnung der Dinge und auf die Ordnung der Gesellschaft – denn darum ging es ja.

Besonderes „Bilderbuch“ aus Weißenau

Ein Highlightobjekt der Ausstellung „UFFRUR!“ ist sicherlich die „Weißenauer Chronik”, ein einzigartiges „Bilderbuch“ der Ereignisse rund um das Kloster Weißenau. Die Handschrift enthält neben detaillierten Beschreibungen der Ereignisse elf Federzeichnungen, die das Geschehen eindrucksvoll vor Augen führen.

(Quelle: Oberschwaben Tourismus GmbH/ Landesmuseum Württemberg)