Für alle Daheimgebliebenen, Nichtflieger oder Familien, die gerne die Region erkunden, haben wir zu den anstehenden Pfingstferien einige Tipps. Ob japanische Wagyu-Rind streicheln, in Rekordzeit auf über 200 Meter hochschießen, einer Klapperschlange tief in die Augen schauen, ein Stopp im Mittelalter oder Neuigkeiten im Europa-Park erleben – die Mischung macht’s.
Führung im Haupt- und Landesgestüt Marbach
Das Gestüt Marbach, rund 80 km von Ravensburg entfernt, ist zu allen Jahreszeiten einen Ausflug wert. Nicht nur Pferdefreunde kommen hier auf ihre Kosten. Infos über die einzelnen Pferderassen, die Historie und die Arbeit im Gestüt gibt’s bei einem geführten Rundgang mit den Gestütsführern. Führungen: Sonn- und Feiertage täglich um 13.30 und 15 Uhr.
Wer das Fahrrad im Gepäck hat, kann den Gestütsradweg erkunden. Entlang der 60 km langen Route informieren Übersichts- und Thementafeln über das älteste staatliche Gestüt Deutschlands, über Naturschutzthemen wie Flora und Fauna auf Pferdeweiden und andere am Weg liegende Besonderheiten. Start ist am Gestüt.
Schaf- und Handarbeitstag im Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben
Das Bauernhaus-Museum startet sein buntes Pfingst-Ferienprogramm am Pfingstmontag, von 10 bis 17 Uhr, mit dem spannenden „Schaf- und Handarbeitstag“. Ob Klöppeln, Häkeln, Stricken oder Nähen – diese Tätigkeiten spielten im bäuerlichen Leben früherer Jahrhunderte eine wichtige Rolle.
Am 29. Mai können die Besucher sich über fast schon vergessene Handarbeitskünste informieren und vielen fleißigen Fachfrauen bei den Vorführungen über die Schulter schauen. Der Schafscherer zeigt das Scheren der Schafe und Selbstvermarkter bieten handgefertigte Textilien und Kleidungsstücke sowie Produkte rund ums Schaf an. Sehenswert ist natürlich auch das Schauhüten und wie die Border-Collies und der Schäfer eine Einheit bilden.
Das Pfingstferienprogramm, jeweils dienstags und donnerstags von 11 bis 17 Uhr, lässt keine Langeweile aufkommen. Infos gibt’s unter www.bauernhaus-museum.de.
Vorankündigung: Anlässlich des „Deutschen Mühlentages“ ist am 29. Mai die über 600 Jahre alte historische Schachenmühle beim Museum geöffnet.
Kräuterfest in Ochsenhausen am 27. Mai
Der Kneipp-Verein Ochsenhausen packt die oberschwäbische Kleinstadt am Pfingstsamstag in einen bunten und duftenden Kräutermantel. Über 60 Aussteller sorgen mit ihrem Angebot für eine große Auswahl. Die Palette reicht von Kräuter- und Gemüsepflanzen, Wohnaccessoires, Dekoartikel und Gartenzubehör bis hin zu natürlichen Pflegeprodukte, verschiedene Öle und Schmankerln.
Im neuen Anbau beim Klostercafé finden verschiedene Vorträge zum Thema „Für die Umwelt“ statt. Auf die Kinder wartet ein buntes Mitmachprogramm. Highlight sind sicherlich die flauschigen Alpakas.
Deutsches Dampflok- und Modelleisenbahnmuseum in Tuttlingen
Direkt an der Donau gelegen befindet sich das Original-Bahnbetriebswerk mit all seinen Original-Einrichtungen. Es wurde 1933 eingeweiht und kann zusammen mit dem Verwaltungsgebäude, dem siebenständigen Ringlokschuppen, einer voll funktionsfähigen 21-Meter-Drehscheibe sowie den erhaltenen Bekohlungsanlagen besichtigt werden. Auf dem 4 Hektar großen Freigelände sind 26 Dampflokomotiven, mehrere Diesellokomotiven, Personen-, Schlaf- und Güterwagen, sowie zahlreiche weitere Exponate aus der Eisenbahn-Geschichte insbesondere aus der Dampflok-Ära ausgestellt und für die Besucher zugänglich.
Öffnungszeiten: Sonn- und feiertags von 10 bis 17 Uhr. Letzter Einlass ist um 16.30 Uhr.
Der TK-Elevator-Testturm in Rottweil
Der 246 m hohe Aufzugsturm ist nichts für Warmduscher und Beckenrandschwimmer. 2014 bis 2017 von Thyssenkrupp Elevator errichtet, bietet der Turm mit 232 Metern die höchste Besucherplattform Deutschlands und ist der weltweit zweithöchste Testturm für Aufzugsanlagen.
Die Plattform ist barrierefrei zugänglich und bietet neben einem überdachten Innenraum auch einen begehbaren Außenbereich. Öffnungszeiten: Fr., Sa. und So., jeweils 10-18 Uhr, zusätzliche Öffnungszeiten am Pfingstmontag und in den Pfingstferien.

In den zwölf Schächten innerhalb des Turms, der einen Durchmesser von 21 Metern aufweist, können die Ingenieure Aufzüge mit schwindelerregenden Geschwindigkeiten von bis zu 18 m/s testen.
Indoor-Reptilienzoo in Scheidegg, Gretenmühle 9
Giftige und ungiftige Schönheiten, Akrobaten und Tarnkünstler der Natur können hier Auge in Auge bestaunt werden. In 50 naturgetreu eingerichteten Terrarien des Tropenhauses erwartet die Besucher eine Vielfalt an Reptilien. Ob Leguane, Vogelspinnen, Mambas oder Vipern – die Vielfalt kann sich sehen lassen. Im Freigehege des Reptilienzoos findet man europäische und einheimische Reptilien wie Schildkröten, Kreuzotter, Ringelnatter, Feuersalamander und Kröten. Im kürzlich erweiterten Teil des Zoos sind jetzt sogar Stumpfkrokodile zu finden. Öffnungszeiten: täglich 10 bis 18 Uhr.
Campus Galli Meßkirch
Auf der Klosterbaustelle „Campus Galli“ versuchen Handwerker und Ehrenamtliche Tag für Tag ohne Maschinen und modernes Werkzeug ein Stück Mittelalter in die heutige Zeit zurückzuholen. Mit altertümlichen Werkzeugen und zu der damaligen Zeit vorhandenen Hilfsmitteln soll ein Kloster erschaffen werden, auf Grundlage eines vor 1200 Jahren gezeichneten Bauplans.
Wer hautnah erleben möchte, wie Holzbalken noch mit bloßen Äxten behauen werden oder glühendes Metall am Amboss in die richtige Form gebracht wird, der kommt auf dem Campus Galli voll auf seine Kosten. Am Pfingstmontag, 11 Uhr, gibt es vor Ort eine Sonderführung zum Thema „Bunte Wiesen – was blüht denn da?“ Ob Wiesenknopf, Klappertopf, Wundklee oder Zittergras, bei der Führung gibt es viel zu entdecken. Treffpunkt ist am Eingang.
Auf den landwirtschaftlichen Flächen wird ebenfalls auf das Mittelalter gesetzt. Damals ist wesentlich weniger gedüngt worden und der Schnitt ist relativ spät im Jahr erfolgt. Die Wiesen sind daher nährstoffärmer und zugleich reicher an Arten gewesen. Mit viel Fleiß und Geduld sind in den vergangenen zehn Jahren auf dem Campus Galli über 2,5 Hektar Wiesen rekultiviert worden, die über 80 Arten zum Teil seltener heimischer Blumen und Gräser aufweisen.
Auf dem Martkplatz wird sogar Kaffee ausgeschenkt, obwohl dieser erst im 16. Jahrhundert nach Europa kam und hier in der karolingischen Zeit nicht bekannt war.
Hofgut Ratzenberg, Lindenberg, Sedanstraße 55
Auf dem Pfänderrücken – mit Blick über das Westallgäu – erstreckt sich das Hofgut Ratzenberg mit seinen weitläufigen Wiesen. Hier kann man unter dem Motto „Landwirtschaft zum Anfassen“ einen Blick hinter die Bauernhofkulissen werfen und dabei viel Interessantes über das Hofgeschehen erfahren. Eher untypische Rassen leben in geräumigen Offenställen und die Besucher treffen unter anderem imposante Allgäuer Auerochsen, edle japanische Wagyu-Rinder, Westallgäuer Weideschweine, Coburger Fuchsschafe, kräftige Schwarzwälder Kaltblutpferde und eine kunterbunte Schar an Federvieh.
Auf dem kinderfreundlichen Ratzenberger Hofgut-Rundweg können Familien auf eine spannende Entdeckungstour gehen. Das Hofcafé lädt zu einem Einkehrschwung mit hauseigenen Leckereien ein.
Europa-Park in Rust
Spektakuläre Achterbahnen, eindrucksvolle Shows und familienfreundliche Attraktionen – der Europa-Park ist zu jeder Jahreszeit der Renner. Ganz neu: Zwischen dem Globe Theater und der Schweizer Bobbahn erwartet die Besucher ab sofort der Liechtensteiner Themenbereich. Hier geht es mit einer Ballonfahrt hoch hinaus. Nehmen Sie in einer der zehn Gondeln, die wie Heißluftballons gestaltet sind, Platz und genießen Sie eine gemütliche Fahrt.
Als weiteres Highlight gibt es eine Miniaturausgabe des Liechtenstein-Weges, der im Original in mehreren Wanderetappen durch alle elf Gemeinden des Fürstentums führt. In der Sommersaison ziehen die Yomis und Josefina in Grimms Märchenwald ein. Das familienfreundliche Filmabenteuer „Fina & die Yomis“ erzählt eine Legende aus der Kindheit der fiktiven Kaiserin und bringt die beliebten Charaktere aus dem Österreichischen Themenbereich auf die Leinwand des Märchenwaldkinos.
Automuseum Wolfegg – wie ein Spaziergang durch die eigene
Jugend
Wer möchte nicht mal seinen Kids zeigen, mit was für einem Schlitten der Opa früher durch die Gegend fuhr? Im Automuseum werden viele Erinnerungen lebendig. Kern der Ausstellung sind ca. 90 Automobile und rund 60 Motorräder und Mopeds. Ein Hingucker ist natürlich auch die Retro-Ausstellung, die alle möglichen Gegenstände aus dem Alltag zeigt.
Ob Haushaltsgeräte, Schreibmaschinen, Telefone oder die damaligen Ereignisse zu den Fahrzeugbeschreibungen – hier erfährt man alles und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Gleich zu Beginn des Rundgangs trifft man auf eine Zeitmaschine aus dem Film „Zurück in die Zukunft“, gefolgt von einem Spaziergang durch die eigene Jugend. Das Motto der Ausstellung: „So einen hatte ich auch mal“. Ob Fiesta, Manta, Käfer, Kreidler, Zündapp & Co. – die Vielfalt ist überwältigend.
Hier ist immer was los
Seit der Neueröffnung im Jahr 2017 wurden inzwischen rund 120 Fahrzeuge ausgetauscht. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle, denn hier tauscht man sich aus und schwelgt gemeinsam in Erinnerungen. Interessant sind auch die regelmäßig stattfindenden Sonderausstellungen.
Öffnungszeiten: Mo. bis So 11-18 Uhr