Mit der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage am Tunnel Blaubeuren wird ein bedeutendes Signal für die Zukunft gesetzt.
„Diese Anlage zeigt, wie wir bestehende Infrastrukturen intelligent nutzen können, um einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten und gleichzeitig die Versorgungssicherheit in der Region zu stärken“, sagte der stellvertretende Landrat Markus Möller bei der Einweihung am vergangenen Freitag. Die Feier fand im Beisein von Verkehrsminister Winfried Hermann und Regierungspräsident Klaus Tappeser statt.
Der Tunnel Blaubeuren ist damit der erste Bestandstunnel in Baden-Württemberg, der seinen Strom zu einem großen Teil aus einer eigenen Photovoltaikanlage bezieht. Dieses Projekt markiert einen weiteren Meilenstein auf dem Weg, den Alb-Donau-Kreis nachhaltiger zu gestalten und langfristig energieautark zu machen.
Pionierarbeit im Alb-Donau-Kreis: Nachhaltigkeit im Fokus
Der Alb-Donau-Kreis verfolgt das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden und zählt schon heute zu den Vorreitern beim Solarausbau in Baden-Württemberg. Die Photovoltaikanlage am Tunnel Blaubeuren ist ein wichtiger Teil dieser Strategie. „Wo immer technisch möglich und wirtschaftlich tragfähig, statten wir die Gebäude der Kreisverwaltung mit Photovoltaik aus“, erklärte Möller.
Die Anlage umfasst 96 Module mit einer Gesamtleistung von 42,24 Kilowatt-Peak und versorgt nicht nur den Tunnel selbst, sondern auch die Lichtsignalanlagen in der Umgebung. Mit einer jährlichen Stromproduktion von rund 100.000 Kilowattstunden deckt sie etwa die Hälfte des Energiebedarfs des Tunnels. Ein zusätzlicher Batteriespeicher mit 40 Kilowattstunden sowie eine Wallbox ermöglichen das Aufladen von Elektrofahrzeugen der Straßenmeisterei direkt vor Ort.
Modernisierung und nachhaltige Nutzung bestehender Infrastrukturen
Der Tunnel Blaubeuren, der seit 1982 den Verkehr entlang der Alb führt, wurde bereits 2012 modernisiert. Als im letzten Jahr das Dach des Betriebsgebäudes undicht wurde, entschied man sich, die Sanierung gleich mit einem nachhaltigen Konzept zu verbinden: Das alte Flachdach wurde durch ein modernes Pultdach ersetzt und für die Installation der Photovoltaikanlage vorbereitet.
Parallel dazu waren Felssicherungsmaßnahmen am Hang hinter dem Gebäude notwendig. Die Gesamtkosten des Projekts, inklusive der Installation der PV-Anlage, betrugen rund 355.000 Euro und wurden durch den Bund finanziert.
Ein Auftakt für weitere Projekte
„Die Photovoltaik-Anlage am Tunnel Blaubeuren markiert einen Auftakt: Sie ist die erste ihrer Art, die an einem Bestandstunnel zu dessen Energieversorgung beiträgt. Dies ist ein wichtiger erster Schritt. Nach und nach sollen zahlreiche weitere Tunnel in ähnlicher Weise modernisiert werden“, betonte Verkehrsminister Winfried Hermann. Er unterstrich, dass nicht nur Großprojekte, sondern auch viele kleinere Maßnahmen dazu beitragen, die Verkehrsinfrastruktur in Baden-Württemberg zukunftsfähig zu machen.
Potenzial für weitere Tunnelstandorte
Das Regierungspräsidium Tübingen prüft derzeit, ob ähnliche Anlagen auch an anderen Tunneln im Regierungsbezirk umsetzbar sind. „Photovoltaikanlagen an Tunneln sind eine clevere Idee: Die Flächen sind für andere Nutzungen ohnehin nicht geeignet, und die Anlagen können den Strombedarf für den Tunnelbetrieb weitestgehend decken – eine Win-Win-Situation“, erläuterte Regierungspräsident Klaus Tappeser.
Einblick in die Technik: Besichtigung und Informationsaustausch vor Ort
Nach der offiziellen Inbetriebnahme und dem symbolischen Anschluss des Ladekabels am E-Dienstfahrzeug des Ministers erhielten die geladenen Gäste die Möglichkeit, das Betriebsgebäude zu besichtigen. Dabei konnten sie sich aus erster Hand über die technischen Details und die Funktionsweise der neuen Photovoltaikanlage informieren.
Die Photovoltaikanlage am Tunnel Blaubeuren ist ein gelungenes Beispiel dafür, wie bestehende Infrastrukturen nachhaltig modernisiert werden können, um aktiv zur Energiewende beizutragen. Dieses Projekt unterstreicht das Engagement des Alb-Donau-Kreises für eine klimafreundliche Zukunft und setzt Maßstäbe für weitere Entwicklungen in Baden-Württemberg.
(Pressemitteilung: Landratsamt Alb-Donau-Kreis)