Für eine natürliche, individuelle und selbstbestimmte Geburt Neu: Der Hebammenkreißsaal am Universitätsklinikum Ulm

Neu: Der Hebammenkreißsaal am Universitätsklinikum Ulm
Das Hebammen-Team des Universitätsklinikums Ulm legt großen Wert auf eine individuelle und selbst-bestimmte Geburtsvorbereitung. (Bild: Universitätsklinikum Ulm)

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Am 29. November ist es soweit und die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Ulm eröffnet ihren neuen Hebammenkreißsaal.

Dahinter steckt nicht etwa eine neue Räumlichkeit, sondern ein neues Konzept: In einem Hebammenkreißsaal werden Gebärende ausschließlich durch Hebammen betreut. Gleichzeitig stehen durch die enge Zusammenarbeit jederzeit erfahrene ärztliche Geburtshelfer bereit und können bei Bedarf unkompliziert und schnell zur Unterstützung hinzukommen.

Der Hebammenkreißsaal ist eine Ergänzung des klinischen geburtshilflichen Angebots. Damit möchten die Hebammen die werdenden Eltern darin unterstützen und bestärken, auf den natürlichen Geburtsvorgang zu vertrauen. „Im Hebammenkreißsaal liegt der Fokus auf der individuellen und selbstbestimmten Begleitung normal verlaufender Geburten“, so Susanne Lehr, Bereichsleiterin der Sektion Geburtshilfe.

Das Modell basiert auf einer 1:1-Betreuung, die ausschließlich von Hebammen aus dem Kreißsaalteam umgesetzt wird. Trotz des klinischen Settings stehen eine interventionsarme Betreuung und die Natürlichkeit der Geburt im Vordergrund. „Dennoch kommt bei uns selbstverständlich immer die Sicherheit von Mutter und Kind an erster Stelle“, so Susanne Lehr weiter.

„Deshalb können wir die Betreuung im Hebammenkreißsaal ausschließlich gesunden Frauen mit unauffälligen Schwangerschaften ermöglichen.“ Beim ersten Vorstellungstermin wird anhand eines Kriterienkatalogs ermittelt, ob diese Voraussetzungen gegeben sind oder ob eine Geburtsbegleitung zusammen mit der ärztlichen Geburtshilfe sinnvoller ist. Zu den häufigsten Ausschlusskriterien zählen unter anderem ein vorangegangener Kaiserschnitt oder ein diagnostizierter Schwangerschaftsdiabetes.

Kommt es dennoch zu unvorhergesehenen Komplikationen oder die Gebärende benötigt stärkere Schmerzmittel, kann bei der Geburt ohne größeren Zeitverlust Unterstützung durch das ärztliche Team hinzugezogen werden. Auch vor, während und nach der Geburt besteht bei Bedarf jederzeit die Möglichkeit einer Mitbeurteilung durch Ärzte der Frauenheilkunde, Anästhesie und Kinderheilkunde. „Ohne diese enge und auf das Wohl der Gebärenden zentrierte Zusammenarbeit wäre der Hebammenkreißsaal nicht möglich“, so Susanne Lehr.

Der Hebammenkreißsaal verbindet die Kompetenz der Hebammen für eine individuelle Betreuung mit der Sicherheit und Expertise eines ärztlich geleiteten Perinatalzentrums. Maximiliane Landenberger, Hebamme und Projektleiterin des Hebammenkreißsaals am Universitätsklinikum Ulm, ergänzt: „Wir möchten der Geburt Raum und Zeit für den natürlichen Verlauf geben, die Selbst- und Mitbestimmung der Gebärenden fördern und sie dabei kompetent und sensibel auf dem Weg, aus eigener Kraft zu gebären, unterstützen.“

Frühester Start des Hebammenkreißsaals ist für Frauen mit einem Entbindungstermin ab dem 1.12.2023 möglich. Interessierte können sich gerne ab sofort in der Klinik vorstellen. Informationen rund um die Geburt und zum Hebammenkreißsaal sind auf der Homepage der Universitätsfrauenklinik zu finden.

(Pressemitteilung: Universitätsklinikum Ulm)