Handwerkskammer Ulm fordert Trendumkehr und zügigeren Bürokratieabbau

Handwerkskammer Ulm fordert Trendumkehr und zügigeren Bürokratieabbau
Die Handwerkskammer Ulm weist schon seit Langem auf die zunehmenden bürokratischen Hürden hin, mit denen insbesondere kleinere Betriebe im Alltag zu kämpfen haben. (Bild: Armin Buhl/Handwerkskammer Ulm)

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Was Handwerksbetriebe in der Region tagtäglich spüren, belegt jetzt auch der jüngst veröffentlichte Jahresbericht des Nationalen Normenkontrollrats: Demnach befindet sich die Bürokratiebelastung auf einem Rekordhoch.

Die Handwerkskammer Ulm weist schon seit Langem auf die zunehmenden bürokratischen Hürden hin, mit denen insbesondere kleinere Betriebe im Alltag zu kämpfen haben. Laut einer Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) finden knapp zwei von drei Befragten die bürokratische Last abschreckend.

Drei von vier Betrieben leiden im Alltag zunehmend unter den Bürokratiebelastungen. Die Handwerkskammer Ulm fordert deshalb erneut einen deutlichen Bürokratieabbau, um das Handwerk spürbar zu entlasten.

Dazu sagt Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm: „Wir fühlen uns erneut bestätigt. Die bürokratischen Anforderungen kosten unsere Betriebe im Alltag viel Zeit: sie verhindern eine angemessene Kundenbetreuung und verstärken den Fachkräftebedarf. Das wirkt sich auch auf die Kosten handwerklicher Leistungen aus. Es braucht eine Trendumkehr. Die Politik muss diesen Bürokratiedruck endlich stoppen.“

Das angekündigte Eckpunktepapier für ein neues Bürokratieentlastungsgesetz gehe zwar in die richtige Richtung, hätte aber deutlich früher kommen und umfangreicher sein müssen. „Viele Betriebe fühlen sich bevormundet und im Kleinsten kontrolliert. Außerdem übernehmen sie zunehmend Staatsaufgaben. Was wir jetzt brauchen, ist ein grundlegender Mentalitätswandel von Gesetzgebung und Verwaltungsvollzug hin zu mehr Vertrauen in die Rechtstreue von Betrieben“, sagt Mehlich.

Die Handwerkskammer Ulm als Vertretung des Handwerks ist beim Thema Bürokratieabbau seit Langem aktiv. Angesichts der drohenden Gefahr für das regionale Handwerk durch die zunehmende Bürokratisierung sei es nun an der Zeit, zu handeln. So hat sie Anfang November eine große Demonstration der Unternehmer und Betriebe in Ulm unter dem Slogan „Handwerk fordert: Bürokratieabbau JETZT!“ unterstützt und mitorganisiert.

Handlungsbedarf besteht insbesondere bei der Digitalisierung. Hier braucht es aus Sicht der Handwerkskammer Ulm endlich einen konkreten Plan und einen echten politischen Umsetzungswillen von Bund und Ländern. „Wir müssen bei der Digitalisierung vorankommen. Die Maßgabe muss lauten: Weniger und dafür praxistauglichere und verständliche Gesetze“, so Mehlich.

Die Handwerkskammer sieht hier die Bundesregierung in der Pflicht, sich für merkliche Entlastungen für die Unternehmen und Betriebe einzubringen. „Unsere Handwerksbetriebe brauchen jetzt spürbare Entlastungen – das ist bislang trotz Rückmeldungen aus der Politik nicht geschehen.“

(Pressemitteilung: Handwerkskammer Ulm)