Die Deutsche Bahn (DB) startet eine umfassende Modernisierung des Ulmer Hauptbahnhofs, um diesen heller und kundenfreundlicher zu gestalten. Die bisher verwinkelte Seitenhalle wird in ein lichtdurchflutetes, offenes Atrium umgewandelt, das den Reisenden einen angenehmen Ort zum Verweilen bietet.
Neuer Wartebereich und erweiterte Infrastruktur
Neben der optischen Aufwertung entsteht ein neuer Wartebereich sowie ein attraktives Angebot aus Handel und Gastronomie. Die Empfangshalle wird dadurch deutlich übersichtlicher gestaltet, was den Reisenden eine bessere Orientierung ermöglicht. Zwei neue Rolltreppen sowie mehr Platz erleichtern künftig den Zugang zu den Zügen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Ein zentrales Element des Projekts ist die Nachhaltigkeit: Die DB setzt auf den Erhalt und die Nutzung der bestehenden Bausubstanz, anstatt neue Bauwerke zu errichten. Dadurch werden Ressourcen geschont und die Bauzeit verkürzt, sodass die Ulmer Bürger schneller von einem modernisierten Hauptbahnhof profitieren können.
Finanzierung des Projekts
Insgesamt werden rund 33 Millionen Euro in die Modernisierung des Bahnhofs investiert. Die Deutsche Bahn steuert dabei 20 Millionen Euro bei, während der Bund im Rahmen der „Förderinitiative zur Attraktivitätssteigerung und Barrierefreiheit von Bahnhöfen“ (FABB) weitere 13 Millionen Euro bereitstellt. Vertreter von DB, Bund und der Stadt Ulm feierten am Dienstag gemeinsam den symbolischen Baubeginn des Projekts.
Dr. Clarissa Freundorfer, DB-Konzernbevollmächtigte für das Land Baden-Württemberg: „Aus Alt mach Neu: Beim Umbau des Empfangsgebäudes am Ulmer Hauptbahnhof entwickeln wir die vorhandenen Potenziale weiter. Die Ulmer:innen bekommen einen neuen Bahnhof – und das mit deutlich weniger Einschränkungen als ein Neubau mit sich bringen würde. Ulm ist einer von 100 Bahnhöfen pro Jahr, die wir im Rahmen unseres DB-Sanierungsprogramms ‚S3‘ bis 2027 modernisieren. Die Fahrgäste werden davon unmittelbar profitieren. Denn wir sorgen für mehr Komfort und für einfachere, kürzere Wege, was den Bahnbetrieb insgesamt stabilisiert und die Züge pünktlicher macht.“
Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr: „Bahnhöfe sind Beginn und Endpunkt einer jeden Reise und damit wesentlicher Teil der Frage, für welchen Verkehrsträger sich die die Menschen entscheiden. Für uns ist klar: Wenn wir mehr Menschen vom Bahnfahren überzeugen wollen, brauchen wir auch moderne Bahnhöfe. Die Bundesregierung investiert darum gemeinsam mit der DB InfraGO AG nicht nur massiv in die Generalsanierung des Netzes, sondern auch in die Bahnhöfe der Zukunft.“
Martin Ansbacher, Oberbürgermeister der Stadt Ulm: „Um den Ulmer Hauptbahnhof fit für die Zukunft zu machen, ist die Stadt bereits erheblich in Vorleistung gegangen. Wir haben über 100 Millionen Euro investiert, unter anderem für die neue Tiefgarage vor dem Bahnhof und eine umfassende Neugestaltung des Bahnhofsplatzes. Die Stadt hat also ihren Part beigetragen, nun ist die Bahn am Zug. Deren Investitionen sind beachtlich. Und zweifellos werden mit diesen sinnvollen und dringend erforderlichen Sanierungsmaßnahmen die gestalterischen Mängel der Empfangshalle behoben. Ein Wermutstropfen bleibt, weil wir uns als Stadt immer für eine weitergehende Modernisierung eingesetzt haben. Dennoch: Die nun anstehenden Maßnahmen sind Ausdruck unseres gemeinsamen Willens, den Ulmer Hauptbahnhof und seine Umgebung zu einem Ort der modernen Mobilität und der Begegnung zu machen. Der heutige Spatenstich ist ein wichtiger Meilenstein, der heutige Tag ein besonderer für unsere Stadt.“
Worauf sich Reisende am Ulmer Hauptbahnhof freuen können
In der neu gestalteten Seitenhalle können sich Reisende an der DB Information und im DB Reisezentrum sowie auf modernen Anzeigen umfassend zu ihrer Fahrt informieren. Automatiktüren, taktile Leitsysteme und neue WC-Anlagen schaffen mehr Barrierefreiheit.
In der Empfangshalle erneuert die DB den Boden sowie die Treppe zur Unterführung. Auch von außen erhält das Gebäude eine Frischekur. Gleichzeitig bringt die Bahn die Energie- und Heizungstechnik auf den neuesten Stand und installiert eine Solaranlage auf dem sanierten Dach.
Die Vorarbeiten laufen seit April 2024, seit Ende September ist das Empfangsgebäude für die Bauarbeiten gesperrt. Der modernisierte Bahnhof steht den Reisenden nach Abschluss des Projekts ab Anfang 2027 wieder vollständig zur Verfügung.
(Quelle: Deutsche Bahn)