Während junge Männer bis Sommer 2011 nach der Schule noch ihren Wehrdienst oder Zivildienst ableisten mussten, können sich Jugendliche heute freiwillig sozial engagieren. Der Bundesfreiwilligendienst kann zwischen einigen Wochen und einem ganzen Jahr sein. Für das Engagement gibt`s kein Gehalt, sondern Taschengeld – und es kann richtig Spaß machen.
Das Wort Bundesfreiwilligendienst hört sich für viele vielleicht öde und langweilig an. Das ist es aber absolut nicht. Als Freiwilliger setzt du dich nicht nur für wichtige gemeinnützige Zwecke ein, sondern erhältst spannende Einblicke in ein breites Berufsleben. Obendrauf kommen praktische Erfahrungen.
Sich über seine Stärken bewusst werden
Ein freiwilliges und soziales Engagement im Zuge eines Bundesfreiwilligendienstes kann viele Türen öffnen und dafür sorgen, dass du deinen Horizont erweitern kannst. Die einmalige Chance, Gutes zu tun und sich gleichzeitig seiner beruflichen Stärken und Wünsche bewusst zu werden, ist nicht zu unterschätzen. In seiner Wichtigkeit hat die investierte Zeit nichts verloren, sie ist vor allem im gesellschaftlichen Ansehen gestiegen – Den Lebenslauf wertet diese Zeit garantiert auf.
Auf der Überholspur
Wer sich freiwillig für das Allgemeinwohl engagiert, egal ob im sozialen, ökologischen, kulturellen oder Bereich des Sports, der hilft nicht nur anderen, sondern wird auch einen großen persönlichen Gewinn davontragen. Hier werden junge Menschen gebraucht und erhalten ehrliche Anerkennung und Wertschätzung. Für viele Schulabgänger kann es die Zeit der Inspiration sein, die noch gefehlt hat.
Sie können von der reichhaltigen Lebenserfahrung älterer Menschen profitieren und bringen gleichzeitig frischen Wind in teilweise verstaubte Einrichtungen. Und wenn Menschen auf sie angewiesen sind und sich auf die Bundesfreiwilligendienstleistenden und deren wichtige Arbeit verlassen, bekommen sie automatisch ein größeres Selbstbewusstsein und werden dadurch zwangsläufig eigenständiger und schneller erwachsen. Oftmals ist es auch eine besondere Erfahrung, die gewohnte und sichere Umgebung zu verlassen, um den ersten Schritt in Richtung Berufsleben zu wagen.
Erfahrungen, die einen voranbringen
Wenn auch du etwas wagen und jede Menge spannende Erfahrungen gewinnen möchtest, dann informiere dich für einen Bundesfreiwilligendienst in deiner Nähe. Egal ob im sozialen, kulturellen, schulischen oder sportlichen Kontext – motivierte und zuverlässige junge Menschen sind gerade im sozialen Bereich sehr gefragt und können dort mit ihrer positiven Energie ein regelrechtes Feuer der Begeisterung bei allen Beteiligten vor Ort entfachen. Denn im Leben bringt einen nichts weiter voran, als der intensive und gemeinschaftliche Austausch mit anderen Menschen.
Schulische Voraussetzungen spielen keine Rolle
Grundsätzlich kann sich jeder im Bundesfreiwilligendienst engagieren, der die Vollzeitschulpflicht (in der Regel mit 15-16) erfüllt hat. Auch wenn der BFD vorwiegend von jüngeren Menschen genutzt wird, gibt es keine Altersgrenze – denn junge Freiwillige erwerben und vertiefen ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen, während ältere Freiwillige ihre eigene Lebens- und Berufserfahrung mit einbringen können.
Der Bundesfreiwilligendienst dauert in der Regel 12 Monate – mindestens jedoch 6 und maximal 18 Monate. Lediglich in Ausnahmefällen kann er auf 24 Monate ausgeweitet werden. Während der BFD für alle unter 27 als ganztägiger Dienst geleitstet wird, habe Personen ab 27 Jahren die Möglichkeit ihr Engagement auch nur in Teilzeit zur Verfügung zu stellen.
Es gibt viele freie Stellen
Einsatzstellen werden für gewöhnlich von gemeinwohlorientierten Einrichtungen angeboten, worunter Wohlfahrtsverbände wie Caritas, das Deutsche Rote Kreuz und die Diakonie fallen – aber auch in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Kindertageseinrichtungen, Schulen und Einrichtungen für Behindertenhilfe, Museen, Sportvereinen, Kultureinrichtungen oder Einrichtungen des Zivil- und Katastrophenschutzes werden Stellen angeboten und dringend benötigt.
Ein in jeder Hinsicht „gutes“ Jahr
Wer sich für einen Bundesfreiwilligendienst entscheidet, macht das im Normalfall nicht aus Lust- oder Planlosigkeit – ein BFD ist eine bewusste Entscheidung, um seine soziale Ader auszuleben, wichtige Eindrücke und Erkenntnisse aus der Arbeitswelt zu erhalten und sich persönlich und auch menschlich weiterzuentwickeln.
Denn soziales Engagement gibt es nicht „to go“ – hier stecken ganz viel Herzblut und Leidenschaft drinnen. Gerade die Menschen hinter den Organisationen stecken sehr viel Energie und Arbeit in ihre Aufgabe, um anderen und hilfebedürftigen Menschen helfen zu können.
Ein weiterer Vorteil eines Bundesfreiwilligendienstes liegt darin, dass er bei einigen zulassungsbeschränkten Studiengängen angerechnet werden kann – in der Regel jedoch erst ab einer Mindestdauer von 11 absolvierten Monaten. Grundsätzlich bietet sich ein BFD für all diejenigen an, die sich ein soziales oder medizinisches Studium vorstellen können.
Hier bekommt ihr hier noch viele weitere relevante Informationen rund um den Bundesfreiwilligendienst: https://www.bundesfreiwilligendienst.de/