„Blauer Falke“: THW und Luftwaffenhubschrauber übten fiktiven Ernstfall

„Blauer Falke“: THW und Luftwaffenhubschrauber übten fiktiven Ernstfall
Auf dem Landeplatz in Schreckenmanklitz bei Lindenberg trainierten Soldaten und Helfer des THW für den Ernstfall. (Bild: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk)

Die THW Ortsverbände Lindenberg, Ehingen und Sonthofen übten am Donnerstag (25. Januar) gemeinsam mit den Soldaten des Hubschraubergeschwaders 64 der Bundeswehr aus Laupheim die zivil-militärische Zusammenarbeit. Dabei ging es um ein Szenario, das ebenso gut Realität werden könnte.

In den verschneiten Höhen der Allgäuer Voralpen trug sich ein vermeintlicher Ernstfall zu: Extremer Schneefall und die Unterbrechung der Stromversorgung durch Eisbildung an Oberleitungen hatten Schulklassen auf der Hörmoos-Hütte auf 1400 Metern Höhe von der Außenwelt abgeschottet. Eine Rettung schien unmöglich. Was nun?

Organisierte Zusammenarbeit rettet Leben

Der Ortsbeauftragte des THW Lindenberg, Thomas Kaleja, warnt vor zunehmenden Wetterextremen: „In Zukunft müssen alle Organisationen gemeinsam zusammenarbeiten. Ein gutes Netzwerk und regelmäßige gemeinsame sowie organisationsübergreifende Übungen sind besonders wichtig, um solche Katastrophen bewältigen zu können.“

Der Ablaufplan der Übung „Blauer Falke 2024“ sah vor, über zweieinhalb Tonnen Material und Helfer des THW an einen fiktiven Einsatzort zu verlegen. Die Fachgruppe Elektroversorgung des THW Lindenberg plante die Sicherstellung der Stromversorgung. Parallel dazu sollte ein Versorgungsstützpunkt aufgebaut und die Heizungen in Betrieb genommen werden.

Eine Stärke des THW ist der modulare Aufbau von Einheiten. Bei Großschadenslagen können Material und Personal von anderen Ortsverbänden schnell nachgefordert werden. In die Übung wurden die THW-Ortsverbände Ehingen und Sonthofen eingebunden, um das Lindenberg THW zu unterstützen.

Wetterlage machte einen Strich durch die Rechnung

Bei schwierigen Wetterverhältnissen konnte das Material am Donnerstag nicht, wie ursprünglich geplant, per Hubschrauber auf die Hütte verlegt werden. Die Wetterlage im Zielgebiet machte den Flug unmöglich. Dennoch kam es zu einem wertvollen Austausch und einer hervorragenden gemeinsamen Ausbildung am Landeplatz in Schreckenmanklitz.

„Wir sind wirklich glücklich darüber, dass wir die Möglichkeit hatten, eine solche Übung mit der Bundeswehr durchzuführen, auch wenn ein Flug nicht möglich war. Wir hoffen auf eine erneute Gelegenheit zur Durchführung einer solchen Übung, um die Zusammenarbeit in Zukunft weiter zu intensivieren“, so die stellvertretende Ortsbeauftragte Pia Hege.

Schlechte Sicht bei Nebel: Das Wetter machte einen sicheren Flug unmöglich.
Schlechte Sicht bei Nebel: Das Wetter machte einen sicheren Flug unmöglich. (Bild: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk)

„Eine solche gemeinsame Übung ist für unsere Soldaten von essenzieller Bedeutung“

Die zivil-militärische Zusammenarbeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auch für die Soldaten des Hubschraubergeschwaders war die Übung mit dem THW ein besonderes Ereignis. Der Presseoffizier der Bundeswehr, Oberleutnant Johannes Locherer, betont: „Eine solche gemeinsame Übung ist für unsere Soldaten von essenzieller Bedeutung, da die zivil-militärische Zusammenarbeit stets neue Herausforderungen und Möglichkeiten birgt.

Dabei gilt es, bei der Übung unterschiedliche Verfahren der Beteiligten auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, um den Auftrag bestmöglich zu erfüllen. Nach dem gemeinsamen Tag sind sowohl unsere Soldaten als auch die Kameraden des THW für künftige Katastrophen besser gewappnet.“

Bereits 2021 übte das THW Lindenberg gemeinsam mit dem Hubschraubergeschwader 64 der Bundeswehr aus Laupheim. Bei der diesjährigen Übung waren 20 Bundeswehrsoldaten, je ein Hubschrauber CH-53GS und H145 sowie knapp 50 Helfer des THW beteiligt. Die Übung wurde zudem von Vertretern aus den Blaulichtorganisationen und der Politik begleitet.

„Ein beeindruckendes Zeichen der Zusammenarbeit in Zeiten wachsender Herausforderungen durch Naturgewalten und anderer Bedrohungen.“ so Thomas Kaleja.

(Quelle: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk)