Familientreff Ravensburg feiert 20-jähriges Bestehen

Familientreff Ravensburg feiert 20-jähriges Bestehen
Vertreterinnen und Vertreter der Caritas – Regionalleiter Ewald Kohler (Mitte hinten), rechts daneben (von links) Fachleiterin Angelika Hipp-Streicher, Familientreff-Leiterin Susanne Spill und Constanze Rauch (Leitung Caritas-Dienst Familienhilfen und Migration) – feierten mit zahlreichen Netzwerkpartnerinnen und -partnern das 20-jährige Bestehen des Familientreffs in Ravensburg. (Bild: Barbara Müller)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Seit 20 Jahren gibt es den Familientreff der Caritas Bodensee-Oberschwaben in der Ravensburger Seestraße 44. Als er 2002 ins Leben gerufen wurde, habe die Familienpolitik in der Gesellschaft noch keinen so hohen Stellenwert gehabt, gab Caritas-Regionalleiter Ewald Kohler bei einem „Jubiläums-Stelldichein“ mit zahlreichen Kooperations-, Förder- und Netzwerkpartnern zu bedenken.

In den Entstehungsjahren musste viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Sowohl beim Landkreis als auch bei der Stadt Ravensburg habe es aber Handlungsverantwortliche gegeben, die ein offenes Ohr für die Idee einer niederschwelligen Anlaufstelle für Familien hatten und deren Umsetzung unterstützten, sagte Kohler und erinnerte unter anderem an die damalige Agendagruppe „Familienfreundliches Ravensburg“ und an den früheren Ersten Bürgermeister und Sozialdezernenten der Stadt Ravensburg, Hans Georg Kraus.

In den vergangenen Jahren seien kontinuierlich neue Kooperationspartner dazugekommen, berichtete Angelika Hipp-Streicher, Caritas-Fachleiterin Soziale Hilfen. Die Familiensituationen hätten sich verändert, die Lebenswelten seien komplexer geworden. „Der Familientreff hat sich mit seinem Angebot stets an den Bedarfslagen ausgerichtet“, betonte sie.

Der Familientreff sei ein innovativer Ort, der auf die gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen eingeht. Ein Haus der kulturellen Vielfalt mit Angeboten für alle Generationen. Hier finden Familien in den unterschiedlichen Lebensphasen und -situationen einen Ort der Begegnung und Kommunikation, der Beteiligung und Bildung. Die sieben Bs als ursprüngliche Grundsteine des Familientreffs – Begegnung, Bildung, Beteiligung, Betreuung, Bewegung, Beratung, Begleitung – seien mit Leben gefüllt worden und bilden noch heute dessen Grundpfeiler.

Die Angebote im Familientreff reichen von offenen Treffs über Bildungs- und Freizeitangebote, Elternkurse und Selbsthilfegruppen bis hin zu Netzwerkaktionen wie die Ferienbetreuung Hegenberg, das Südstadtforum, der Spieleverleih Ludothek, Veranstaltungen im Rahmen der WIN-Nachbarschaftswochen oder Projekte der Kinderstiftung Ravensburg und vieles mehr.

Auch digitale Angebotsformate oder das in der Corona-Pandemie eingerichtete Sorgentelefon haben einen positiven Zulauf erfahren.

Da im Caritas-Zentrum viele Fäden zusammenlaufen, bietet der Familientreff seit 2015 zudem eine Eltern- und Familiensprechstunde an. Im Rahmen des niederschwelligen Beratungsangebots erhalten Eltern Informationen und Hilfe bei der Suche nach dem passenden Unterstützungsangebot, professionellen Diensten, der richtigen Anlaufstelle oder der zuständigen Ansprechperson.

Der Familientreff habe sich als Ort der Begegnung der Kulturen bestens etabliert, lobte Reinhard Friedel, Sozialdezernent des Landkreises Ravensburg. Er biete kurze Wege zu den Diensten im Haus der Caritas und schaffe Raum für selbstorganisierte Angebote. „Bleiben Sie so lebendig!“, so sein Wunsch.

Der Familientreff gehöre in Ravensburg mittlerweile zu den Regelangeboten, betonte Stefan Goller-Martin, Leiter des Amtes für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Ravensburg. „Für uns ist es wichtig zu wissen, dass Ressourcen vorhanden sind“, sagte er. Nur dann sei es möglich, auf Herausforderungen zu reagieren. Fördereinschränkungen seitens der Stadt Ravensburg für den Familientreff werde es trotz strenger Haushalts-Sparrunden nicht geben.

Deutlich wurde die Lebendigkeit des Familientreffs durch die Vorstellungen der zahlreichen Netzwerkpartner – darunter kommunale Flüchtlings-, Familien- und Integrationsbeauftragte, Diakonie, Katholische Erwachsenenbildung, Kinderschutzbund, Schulen und Kitas, Schulsozial- und Jugendarbeit, Kinderstiftung Ravensburg und Externe. Sie alle lobten die gute, effektive Zusammenarbeit und den Familientreff als Anlaufstelle für so viele Menschen aus allen Altersgruppen. Constanze Rauch, Leiterin des Caritas-Dienstes Familienhilfen und Migration, unterstrich noch einmal die vier Hauptpunkte des Familientreffs – Vernetzung mit Kommune und Landkreis, Familienbildung, Angebote mit Kooperationspartnern sowie externe Nutzer. „Wir schaffen familienfreundliche Angebote und sind ein Netzwerkort in der Südstadt“, sagte Susanne Spill, die seit 15 Jahren den Familientreff leitet. Angelika Hipp-Streicher und Ewald Kohler bedankten sich abschließend bei ihr für die gute und engagierte Arbeit im Familientreff.

Programm zum Jubiläum

Gefeiert wurde das 20-jährige Bestehen des Familientreffs mit dem Online-Impulsvortrag „Ohne Helikopter durch die Kindheit“ von Elterntrainerin Friederike Höhndorf und mit zahlreichen Mitmachangeboten für die ganze Familie.

Weitere Informationen zu den Angeboten des Familientreffs gibt es hier.

(Pressemitteilung: Barbara Müller/Caritas Bodensee-Oberschwaben)