Lindau (nk) – Nach der andauernden Trockenheit und Dürre der vergangenen Wochen und Monate sorgt ein Tiefdruckgebiet für starke Regenfälle in Süddeutschland. Damit steigt die Hochwassergefahr an Flüssen und Seen schnell an.
Endlich Regen! Nach einem bisher sehr warmen und trockenen Sommer ächzte die zum Teil schon verdorrte Natur nach Niederschlägen. Jetzt ist der Regen da, aber wie: Durch die trockenen Böden muss das Wasser zunächst oberflächlich abfließen, weil die Bodenschichten allesamt knochentrocken sind.
Regen ist für die Natur also herzlich willkommen, wenn er dem Erdboden die Zeit gibt, das Wasser aufzunehmen. Der intensive und anhaltende Dauerregen sorgt für rasche Überflutungen von kleineren Bächen, Flüssen und Seen.
Wettervorhersage bis Sonntag
Kurz und prägnant formuliert kann man sagen: Die Regenfälle halten oftmals ohne Unterbrechung bis Samstagabend an. In alpennähe fällt der Regen häufig ergiebig. Lokal werden die Regenfälle durch Gewittererscheinungen intensiviert.
Die Temperaturverteilung ist bei den Höchst- und Tiefstwerten relativ ausgeglichen: In der kommenden Nacht auf Samstag sinken die Temperaturen auf 17 bis 15 Grad, untertags liegen diese am Samstag bei 18 bis 21 Grad.
Im Laufe der zweiten Tageshälfte lässt der Regen am späten Samstagnachmittag- und abend allmählich nach und klingt im weiteren Verlauf ab. Und zum Tagesausklang ziehen die Wolken ab und lassen die Sonne wieder strahlen, scheinen und blenden.
Am Sonntag präsentiert sich das Wettergeschehen im Vorhersagegebiet Oberschwaben-Bodensee-Allgäu wieder wie „in alten Zeiten“: Neben einigen Wolkenfeldern setzt sich zumeist wieder der Sonnenschein durch. Am Vormittag ist die Bewölkung recht gering, nachmittags wieder etwas vertretener.
Je nach Sonnenscheindauer erreichen die Höchsttemperaturen 22 bis 25 Grad.
Niederschlagssummen: Wie viel kommt noch runter?
Bis einschließlich Samstagnacht (Nacht auf Sonntag) soll es nach dem amerikanischen GFS-Modell den meisten Regen im Südosten Deutschlands geben. Rund 35 bis 100 Liter auf den Quadratmeter sollen sich dabei aufsummieren. Am Bodensee könnten demnach noch bis zu 70 Liter pro Quadratmeter fallen – örtlich sogar mehr.
In den übrigen Landesteilen ist die Situation was den Dauer- und Starkregen anbelangt im Vergleich zum Alpenraum entspannter. Das europäische ECMWF-Wettermodell rechnet die Niederschlagsmengen relativ ähnlich.
Wir halten als Fazit fest:
Bis morgen Abend (Samstagabend) bleibt der teils intensive Dauerregen Thema. Vor allem der Alpenrand und der östliche Teil des Bodensees werden regelrecht zugeschüttet. Aufgrund der trockenen Böden müssen die Wassermassen zunächst oberflächlich abfließen, weshalb die Gefahr für Überflutungen und regionales Hochwasser durchaus gegeben ist. An Hügel oder im Gebirge kann es unter anderem zu Murenabgängen kommen.
Bis Samstagabend hat sich die Lage dann wieder beruhigt. Im Anschluss folgt ab Sonntag direkt ein neues „Schönwetter-Hoch“ mit Höchsttemperaturen von 25 bis 30 Grad. Dann hat die Natur die Zeit, das Wasser herzlichst aufzunehmen!