«Antonia»: Einschränkungen auf Straßen und Schienen

«Antonia»: Einschränkungen auf Straßen und Schienen
Eine Windfahne. (Bild: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

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«Antonia» sorgt für Ärger im Verkehr und hält die Einsatzkräfte auf Trab. Von großen Schäden bleibt Baden-Württemberg aber verschont.

Stuttgart (dpa/lsw) – Das Sturmtief «Antonia» fegt mit hoher Geschwindigkeit über Baden-Württemberg hinweg. Ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sprach am Montagmorgen von schweren Sturmböen mit bis zu 100 Stundenkilometern im Flachland, auf dem Feldberg gar von einem Orkan mit einer Geschwindigkeit von bis zu 149 Stundenkilometern. «Zur Zeit wird das Land von der Kaltfront überquert, sie zieht im Laufe des Vormittags südostwärts ab», sagte der Meteorologe. Im Flachland sei der Sturm aber eher etwas schwächer ausgefallen als zuletzt die Sturmtiefs «Ylenia» und «Zeynep». Bäume stürzten auf Straßen und Schienen und behinderten den Verkehr.

Tagsüber würden weitere Sturmböen in Verbindung mit Schauern erwartet, meldete der DWD. Die Wetterexperten warnten auch vor Blitzschlag, entwurzelten Bäumen und herabstürzenden Ästen, Dachziegeln oder anderen Gegenständen.

Die Polizei in Pforzheim etwa berichtete von Bäumen, die auf Straßen stürzten. So sei ein Baum auf die Kreisstraße bei Birkenfeld im Enzkreis gefallen. Die Feuerwehr habe ihn zersägt und die Straße wieder freigeräumt. Niemand sei verletzt worden. Die Polizei in Ludwigsburg meldete Äste auf der Fahrbahn und Gegenstände, die durch die Luft fliegen. «Verkehrsschilder und Regenfässer fliegen umeinander», sagte eine Sprecherin. «Auch Äste und Absperr-Material von der Baustelle.»

In Stuttgart störten am frühen Morgen vereinzelt umgestürzte Bäume den Verkehrsfluss. In Reutlingen flogen neben umgestürzten Schildern sogar Trampoline durch die Luft – die seien von einem Garten in den anderen geflogen, sagte ein Polizeisprecher. Insgesamt zählte die Reutlinger Polizei 20 Einsätze.

In Ulm fielen Bäume und Äste auf die Straßen, in Freiburg stürzten hauptsächlich Zäune um. In Konstanz wurden auch Verkehrsschilder vom Unwetter erfasst.

Nach Angaben der Polizei in Aalen sind Bäume etwa in Schwäbisch Gmünd auf Fahrzeuge gefallen. Menschen seien nicht verletzt worden. Ein herabfallender Baum habe zudem die Bundesstraße 29 blockiert. Die Polizei in Offenburg berichtete am Morgen von 14 Einsätzen – vor allem wegen umgefallener Bäume und Bauzäune.

Die Polizei in Ravensburg berichtete von Schneeregen, umstürzenden Bäumen und Problemen mit schneeglatter Fahrbahn. Ein Schulbus kam wegen Schneeglätte bei Wolfegg im Kreis Ravensburg von der Straße ab und rutschte in den Straßengraben. Die Türen waren zunächst verklemmt, weshalb die rund 30 Kinder den Bus für etwa eine Stunde nicht verlassen konnten, sagte ein Polizeisprecher in Baden-Württemberg am Montag. Niemand sei verletzt worden. Die Schüler seien anschließend mit einem Ersatzbus in die Schule gefahren worden.

Das Sturmtief sorgte auch für Probleme und Einschränkungen im Bahnverkehr. Eine Sprecherin berichtete von Störungen im Regionalverkehr durch Geäst in den Oberleitungen oder durch Bäume auf den Gleisen. So musste die Murrbahn zwischen Backnang und Oppenweiler und die Brenzbahn zwischen Unterkochen und Oberkochen gesperrt werden. Auch die Höllentalbahn zwischen Himmelreich und Hinterzarten sei gesperrt worden. Kurz nach 6.00 Uhr sei ein leerer Personenzug beim Bahnhof Posthalde auf einen Baum gefahren, der auf die Oberleitung gestürzt war, teilte der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit. Der Lokführer und zwei weitere Menschen des Zugpersonals seien unverletzt geblieben.