Eine Woche lang Wetter wie im Hochsommer, dann zehn sehr kühle und feuchte Tage und schlussendlich Septemberwetter gemäß der statistischen Norm. Im vergangenen Monat war einiges geboten.
Die erste Woche weckte Erinnerungen an den September des Vorjahres, dem mit Abstand wärmsten und sonnenscheinreichsten seit Messbeginn, mit einer beispiellosen Rekordzahl an Sommer- und Hitzetagen. Das Quecksilber stieg tagtäglich über die Sommermarke von 25 Grad und zum Monatsbeginn sogar nochmals verbreitet auf 30 Grad und mehr. In der Spitze auf 32,2°C in Herbertingen-Marbach und 31,8 Grad in Leutkirch-Heggelbach.
Tiefste Temperatur am 29.: + 3,2°C (+ 5,8°C) Höchste Temperatur am 01.: + 30,2°C (+ 31,6°C) Durchschnittliche Monatstemperatur: + 14.0°C (+ 17,4°C) Monatssumme des Niederschlags: 128,0 mm (34,7 mm) Gesamtsonnenscheindauer: 147,1 Stunden (236,2 Stunden) (Die Messwerte beziehen sich auf die Wetterzentrale in Bad Schussenried, die Zahlen in Klammern geben die Vorjahreswerte an!) |
Bis zum 8. des Monats herrschte noch tadelloses Bade- und Freizeitwetter. Doch mit dem Ende der Haupturlaubszeit hielt über Nacht der frühe Herbst Einzug und die Temperaturen erreichten tagsüber nicht einmal mehr die Nachtwerte der Vortage. Auf der Adelegg und dem Lemberg, der höchsten Erhebung der Schwäbischen Alb, wurden erste Schneeflocken gesichtet und in den Niederungen örtlich Bodenfröste und Reif registriert, was jedoch keineswegs ungewöhnlich für die fortgeschrittene Jahreszeit ist. Mit Hoch „Serkan“ zog zwar für einige Tage der „Altweibersommer“ ins Land, unterm Strich wurde der September dieses Jahr seinem Ruf als „Mai des Herbstes“ allerdings nicht gerecht.
Rein statistisch betrachtet war er allgemein etwas zu warm, doch was die Sonnenscheindauer anbelangt, liegt er mit 147 Stunden unter dem Mittelwert der letzten dreißig Jahre und weit unter den 236,2 Stunden von 2023.
Ganz auffällig wird es dann aber, wenn man sich die Regenmengen anschaut, denn fast alle 300 Wetter- und Niederschlagsstationen im Netz der Wetterwarte Süd verzeichneten dieses Jahr im September das Drei- bis Vierfache der Vorjahressummen. Allen voran die Messstation von Gerhard Dippel in Pfullendorf mit 229,1 Liter/m². In dieser „Ecke“ wurden, mancherorts verstärkt durch heftige Gewittergüsse, ohnehin die größten Regenmengen gemessen, denn auch in Eichstegen, Ringgenweiler, Wald, Ostrach und Hoßkirch kam auffallend viel Wasser vom Himmel, gefolgt von den Gemeinden Aichstetten bei Leutkirch und Achstetten, nördlich von Laupheim. Damit wurde bereits Ende September beinahe überall das Jahresniederschlagssoll erreicht oder gar deutlich überschritten. 2024 wird hierzulande als ausgesprochen nasses Jahr in die Annalen der Meteorologie eingehen.
Was uns die kommenden Wochen bringen werden, bleibt der Glaskugel überlassen, denn eine seriöse, einigermaßen zutreffende Vorhersage lässt sich, je nach Wetterlage, allenfalls für drei bis fünf Tage erstellen und ein grober Trend für zehn bis zwölf Tage. Ob sich in diesem Monat irgendwann noch goldenes Oktoberwetter einstellen wird, bleibt also abzuwarten. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
WWS-roro