mit Rückblick auf den Winter Wetterstatistik der Wetterwarte Süd für Februar 2023 

In der letzten Februarwoche zeigte der Winter aber nochmals seine Krallen und legte die aufkeimenden Frühlingsgefühle auf Eis.
In der letzten Februarwoche zeigte der Winter aber nochmals seine Krallen und legte die aufkeimenden Frühlingsgefühle auf Eis. (Bild: Pixabay)

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Ein milder und schneearmer „Schmalspurwinter“

Hochdruckgebiete bestimmten im vergangenen Monat im Wesentlichen das Wettergeschehen. Sie hielten die Schnee und Regen bringenden Tiefausläufer weitgehend von uns fern und verwöhnten uns zeitweise mit strahlendem Sonnenschein und vorfrühlingshaften Temperaturen. In der letzten Februarwoche zeigte der Winter aber nochmals seine Krallen und legte die aufkeimenden Frühlingsgefühle auf Eis.

Nach einem wechselhaften und unterkühlten Auftakt übernahmen bald Schönwetterhochs das Regiment, allen voran Sonnenschein „Elisabeth“. Sie sorgten dafür, dass das Sonnenscheindefizit des Vormonats im Nu aufgeholt wurde und die Temperaturen pünktlich zum Höhepunkt der diesjährigen Fasnetskampagne auf tagsüber angenehm milde 12 bis 19 Grad kletterten. Die zahlreichen Umzüge gingen überall bei trockener und freundlicher Witterung und lauen Nachmittagswerten über die Bühne. Abends musste man sich allerdings warm anziehen, da es in den sternenklaren und immer noch langen Winternächten kräftig abkühlte. Ab dem Funkensonntag wehte dann ein anderer Wind. Kam die Luft mit einer Süd- bis Südwestströmung bislang aus dem westlichen Mittelmeerraum, zeitweilig sogar direkt aus Nordafrika, versorgte uns nun der stark böige, unangenehm ruppige Nordostwind mit Eiseskälte aus der Tiefkühlkammer Russlands.

Tiefste Temperatur am 09.: – 9,8°C (- 4,9°C)
Höchste Temperatur am 21.: + 17,0°C (+ 13,0°C)
Durchschnittliche Monatstemperatur: + 2,6°C (+ 3,5°C)
Monatssumme des Niederschlags: 24,4 mm (47,5 mm)
Gesamtsonnenscheindauer: 97,5 Stunden (110,8 Stunden)
 
(Die Messwerte beziehen sich auf die Wetterzentrale in Bad Schussenried,
die Zahlen in Klammern geben die Vorjahreswerte an!)

Unterm Strich fiel dieser Februar jedoch trotzdem deutlich zu warm aus. Es gab  überdurchschnittlich Sonnenschein und auffallend wenig Niederschlag. Die meisten der 270 Wetter- und Niederschlagsstationen im Messnetz der Wetterwarte Süd verzeichneten in etwa die Hälfte der langjährigen Mittelwerte. Vor allem im Dreieck Inzigkofen – Pfullendorf – Hohentengen sowie am Unterlauf der Iller und im Großraum Ulm kam vielerorts lediglich ein Drittel dessen vom Himmel, was man statistisch gesehen in diesem Monat erwarten darf.

Mit dem Februar ging für die Meteorologen bereits ganz offiziell der Winter zu Ende, der zwar einige Anläufe nahm, sich aber nie nachhaltig festsetzen konnte. Mit einer Abweichung von zwei bis zweieinhalb Grad reiht er sich auf Platz sechs in die 55-jährige Beobachtungsreihe der Wetterorganisation ein, unmittelbar hinter dem letztjährigen Winter. Dazu war er außergewöhnlich schneearm und generell viel zu trocken. Im Vergleich zum langjährigen Wintermittel fehlen flächendeckend 40 bis 80 Liter Nass je Quadratmeter. Selbst im einst schneesicheren Allgäu und auf der Alb konnte man nur an wenigen Tagen, meist eingeschränkt, Wintersport betreiben. Und in den Niederungen langte es allenfalls vorübergehend mal für eine Rodelpartie.

Im Einzugsgebiet des Bodensees liegt im ausgehenden Winter ein Drittel bis maximal die Hälfte der sonst üblichen Schneemenge. Es ist also an der Zeit, dass ordentlich Niederschlag fällt. Und dies am besten gleichmäßig über mehrere Monate hinweg verteilt. Zum Frühling und einem guten Start in die Vegetationszeit gehört neben sonnigen und lauen Tagen auch immer wieder mal ein schöner Landregen, nicht nur für die Natur ein Segen.

                                                                                                                    WWS-roro

INFO:  
Zusätzliches Zahlenmaterial zur Monatsstatistik und jede Menge Informationen rund ums Wetter erhalten Sie unter www.wetterwarte-sued.com.