VfB-Volleyballer ziehen in der Bankenmetropole den Kürzeren

VfB-Volleyballer ziehen in der Bankenmetropole den Kürzeren
Der VfB Friedrichshafen (blaue Trikots) muss den Sieg den Hausherren aus Frankfurt überlassen. (Bild: Seibert)

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Frankfurt – Der VfB Friedrichshafen hat sein erstes Auswärtsspiel in der Volleyball-Bundesliga mit 1:3 (24:26, 19:25, 28:26, 21:25) verloren. Die Häfler Volleyballer unterlagen den United Volleys Frankfurt und lieferten – laut Vereinsmitteilung – ein „enttäuschendes Spiel“ ab, wie Cheftrainer Mark Lebedew analysierte.

Rund 600 Länderspiele mit der deutschen Volleyballnationalmannschaft standen sich bei der Seitenwahl kurz vor 20 Uhr in der Fraport-Arena gegenüber. Den ersten kleinen Sieg in diesem Duell sicherte sich – so der VfB weiter – Frankfurts Jochen Schöps gegen Friedrichshafens Marcus Böhme und auch der erste Punkt im Spiel ging an die Mannschaft vom Main.

Frankfurt langte gegen Daniel Muniz zu, sodass die United Volleys die Führung weiter ausbauen konnten (6:3). Vojin Cacic sorgte mit dem Ass zwar zwischenzeitlich für den Ausgleich (11:11), allerdings schlug Frankfurt weiter stark auf und zwang die Häfler zu halbgaren Angriffsbällen, die postwendend wieder zurückkamen.

Heimlich, still und leise punkteten die Hausherren vor sich hin und Friedrichshafen lag mit 13:18 zurück. Fast schon geschlagen, löste sich der Knoten beim VfB. Lucas Van Berkel blockte Daniel Malescha (16:18) und ein starker Aufschlag des eingewechselten Andri Aganits machte es nochmal spannend (23:23). Nach James Weirs verzogenem Angriffsball gab es sogar den Satzball für die Gäste (24:23). Allerdings zog das harte Service der United Volleys erneut dem Bundesliga-Rekordmeister den Zahn (24:26).

Wer jetzt mit furios aufspielenden Häflern gerechnet hatte, sei enttäuscht worden. So richtig wollte es vor allem im Angriff und im Block nicht funktionieren. Was Mitte der Woche gegen Lüneburg noch prächtig klappte, war dem Team vom Bodensee abhanden gekommen. Bis zur Mitte des Durchgangs schenkten sich die beiden Mannschaften nichts (14:14).

Dann pflückte sich Weir Hirsch und Frankfurt war wieder um ein paar Zentimeter enteilt (16:14). Und: So sehr sich Zuspieler Stefan Thiel und sein Team auch streckten, die Volleys hatten eine Antwort – meist mit dem Service. Drei Asse der Berliner Leihgabe Robin Baghdady waren dann regelrechte Wirkungstreffer (18:22, 18:24). Friedrichshafen machte in der Folge noch einen einzigen Punkt (19:25).

Den dritten Satz musste der VfB gewinnen, wenn die Mannschaft nicht mit einer deutlichen Niederlage nach Hause fahren wollte. Van Berkels Block gegen Baxpöhler sah auch danach aus (8:8), nach Baxpöhlers Angriffsfehler war nun auch endlich das Gästeteam in Front (10:8). Baghdady hatte darauf aber keine Lust (13:13).

Libero Ide und Zuspieler Keturakis führten ihre Uniteds wieder in die Spur (19:17). Dann kam Simon Hirsch in Fahrt und zwar so richtig. Der deutsche Nationalspieler machte die nächsten fünf Häfler Punkte (18:19, 21:20). Beide Mannschaften hatten nun das Wackelhändchen – und das des amtierenden Pokalsiegers wackelte mehr. Friedrichshafen holte sich den Satz mit 28:26.

Der vierte Durchgang stand an, nur der VfB kam immer noch nicht in die Spur. Obwohl die ein oder andere sehenswerte Aktion dabei war – wie zum Beispiel der Block von Van Berkel gegen Baxpöhler zum 13:12 – blieb Frankfurt am Drücker. Und am Ende war es das alles überschattende Element, das die Partie entschied. Keturakis ging zum Aufschlag, feuerte das Ass zum 24:20 ins Häfler Feld und damit blieben die drei Punkte am Main (25:21).

„Es war ein enttäuschendes Spiel. Wir haben niemals richtig gegen Aggressivität der Frankfurter gegengehalten“, betonte Cheftrainer Mark Lebedew nach dem Spiel. „Frankfurt war immer einen Tick schneller und aggressiver. Wir waren in den entscheidenden Momenten zu vorsichtig. Das reicht dann nicht, um ein Spiel in der Bundesliga zu gewinnen.“