An Weihnachten fliegen häufig nicht nur die Geschenkpapier-Fetzen. Doch warum kriselt es speziell während der Feiertage so extrem? Was können Paare tun, wenn danach der Haussegen schief hängt? Und wie geht man mit Konflikten in der Partnerschaft richtig um?
Die Weihnachtszeit gilt als besonders besinnlich. Allerdings ist die Zeit rund um das Fest der Liebe in der Realität oft alles andere als besinnlich. Besonders in Beziehungen brechen über die Feiertage viele Konflikte auf.
Viele Beziehungsstreits an den Feiertagen
Eine Studie der Online-Partnervermittlung Parship von 2018 zeigt: Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Befragten gibt an, sich in der Weihnachtszeit mit dem Partner zu streiten. Insbesondere bei den 30- bis 39-Jährigen kracht es häufig unterm Weihnachtsbaum.
Weihnachten ist um, die Krise ist da
Die Tage rund um Weihnachtsfest sind oft gefüllt mit Stress und Hektik. Dazu kommt, dass an Weihnachten zahlreiche romantische Erwartungen und hohe Ansprüche geknüpft sind. Diese Vorstellungen erfüllen sich jedoch in der Realität leider nicht allzu oft, was zu Frust und Enttäuschungen führt.
Bei vielen Paaren fliegen deshalb während Weihnachtszeit die Fetzen. Oft enden die Konflikte in handfesten Streits. Sind die Feiertage dann überstanden, hängt in vielen Häusern der Haussegen ziemlich schief und die Stimmung ist schlecht.
Auf Gespräche und offenen Kommunikation setzen
Die Gründe für entstehende Konflikte liegen oft in der eigenen Vergangenheit oder in einem belastenden Umfeld. Viele Paare haben deshalb in der Partnerschaft Probleme mit immer wiederkehrenden Konflikten.
Dann kann eine Paartherapie helfen, die Partner einander wieder näherzubringen. Denn um die Liebe zu retten, ist eine offene Kommunikation das A und O. Unterstützung können sie dabei von einem Paartherapeuten bekommen.
Beziehungen mit professioneller Hilfe stärken
Die Paartherapie ist dann hilfreich, wenn die Fronten bereits sehr verhärtet sind und die Partner kein Verständnis mehr füreinander haben. Ein Paartherapeut versucht aufzudecken, welche Probleme in der Beziehung bestehen.
Durch eine Analyse der Lebensgeschichten lernen Paare, offen und harmonischer miteinander zu kommunizieren. Sie lernen außerdem, zu verstehen, warum der Partner sich auf eine bestimmte Art verhält und welche alten Verletzungen hinter einem Verhalten liegen.
Ängste und Enttäuschungen können während der Paartherapie offen ausgesprochen und Lösungen gesucht werden. Paare lernen, nach Konflikten wieder aufeinander zuzugehen und welche Strategien ihnen helfen, ihre Beziehung zu stärken.
Wenn es knallt: die besten Notfalltipps bei Streit
Heftige Streits sind für Paare eine große Bewährungsprobe. Doch es gibt einige Tipps, die im Notfall helfen können, dass ein Streit nicht völlig eskaliert:
- Emotionen benennen: Viele Menschen sind es nicht gewohnt, über ihre Emotionen zu sprechen. Wenn man aber seine Emotionen jedoch nicht ausdrücken kann, dann kann der Partner auch nicht wissen, was in einem vorgeht. Hier können ‚ich-Botschaften‘ helfen. Zum Beispiel: „Ich fühle mich verletzt und alleingelassen, wenn ich bei einem Termin auf dich warten muss.“
- Sachebene und emotionale Ebene unterscheiden: Bei Konflikten in der Partnerschaft geht es fast immer um die emotionale Ebene und nicht um die Sachebene. Es geht also nicht wirklich um die herumliegenden Socken, sondern um das Thema, das dahintersteckt: „Ich muss dir hinterher räumen, du ignorierst meine Wünsche, ich werde nicht gehört oder gesehen.“ Paare sollten daher direkt auf der emotionalen Ebene miteinander sprechen und sich nicht auf der Sachebene „verstecken“.
- Klare Fragen stellen: Um herauszufinden, was der wahre Grund für einen Streit ist, helfen zwei Fragen: „Worum geht es dir genau/wie fühlst du dich?“ und „Was brauchst du jetzt von mir, dass es dir besser geht?“
- Emotionale Nähe schaffen: Bei Streit ist es oft eine erlernte Strategie, auf Distanz zum Partner zu gehen. Dabei ist vor allem dann Nähe wichtig. Bei einem heftigen Streit kann es deshalb helfen, sich zu Körperkontakt zu „zwingen“: Sich länger als 60 Sekunden an den Händen zu halten oder sich zu umarmen, kann ein Paar emotional wieder ins Gleichgewicht bringen.
- Das Schöne sehen: Auch im Streit hilft es, sich bewusst daran zu erinnern, wie viel Schönes man mit seinem Partner schon erlebt hat. Welche Eigenschaften man an ihm schätzt, wie oft man gemeinsam lachen konntet und welche schweren Momente man schon gemeinsam gemeistert hat.
(Quelle: statista.de, ndr.de, aok.de)