Telemedizin als Innovation Rock im Park: Zeckenbisse, explodierte Gaskartusche und ein Schlag vom Bierfass

Rock im Park: Zeckenbisse, explodierte Gaskartusche und ein Schlag vom Bierfass
Nach intensiven Festivaltagen endet für die rund 1125 ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Nürnberger Hilfsorganisationen der Sanitätswachdienst beim größten „Rock im Park“ seit dem Jahr 2017. (Bild: BRK)

Beim „Rock im Park“ in Nürnberg waren rund 1.125 ehrenamtliche Einsatzkräfte vor Ort. Über 2.400-mal musste Hilfe geleistet werden. Das häufigste Problem der Besucher waren Zeckenbisse.

Die Einsatzleitung “Rock im Park” zieht eine positive Bilanz: Trotz eines anspruchsvollen Einsatzgeschehens, rund 90.000 Besucher und wechselhafter Wetterbedingungen verlief der Sanitätswachdienst und die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten professionell und planmäßig, heißt es in einer Mitteilung des Bayerischen Roten Kreuzes. 

Neben klassischen Hilfeleistungen wie Schnittwunden, Schürfwunden und Kreislaufbeschwerden gab es in diesem Jahr erneut einige außergewöhnliche Einsätze: 

  • Einem Festivalbesucher sei ein Bierfass auf das Schienbein gefallen – zur Abklärung wurde er ins Krankenhaus gebracht.
  • Über 50 Verletzungen standen im Zusammenhang mit „Moshpits“. In einem Fall kam es zu einer offenen Unterschenkelfraktur, in einem anderen zu einer handfesten Kollision zweier Fäuste, die für einen der Rocker mit Schmerzen und einem Krankenhausaufenthalt zur Röntgenkontrolle endete.
  • Das häufigste Meldebild war der „Zeckenbiss“. Demnach mussten 145 Personen (2024: 69) und somit deutlich Personen mehr als im Vorjahr infolge eines Zeckenbisses durch den Sanitätswachdienst behandelt werden.
  • Ein Besucher versuchte, einen Baum zu erklimmen – und stürzte aus etwa zwei Metern Höhe. Glück im Unglück: Nur leichte Verletzungen.
  • Ein Patient kam auf eigene Initiative in eine Sanitätsstation, da er vor wenigen Tagen beim Hausarzt war und nun seine Laborwerte digital erhalten hatte – ein erhöhter Troponinwert deutete auf ein mögliches Herzproblem hin. Das durch den Sanitätswachdienst angefertigte EKG bestätigte Auffälligkeiten. Er wurde mit dem Verdacht auf ein akutes Koronarsyndrom ins Krankenhaus gebracht.
  • Eine Gaskartusche explodierte aufgrund offenbar unsachgemäßer Handhabung – der betroffene Festivalgast musste zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus verlegt werden.
  • Ein Besucher kletterte auf einen vier Meter hohen Zaun und stürzte, wobei er sich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zuzog. 

Sanitätsdienst der Superlative – mit Telemedizin als Innovation

Trotz hoher Besucherfrequenz, Schlamm, wechselhaften Wetterbedingungen und eines enorm großen Veranstaltungsgeländes von 2,5 Millionen Quadratmetern verlief der Sanitätswachdienst stets strukturiert, professionell und planmäßig. Ein Highlight in diesem Jahr war die testweise eingeführte Telemedizin, die es bei nicht-zeitkritischen Fällen ermöglichte, per Video eine ärztliche Konsultation durchzuführen. Die Resonanz darauf fiel vonseiten der Einsatzkräfte sowie der Patienten durchweg positiv aus.

(Quelle: BRK)