Refurbished Handy – eine sinnvolle Alternative zum Neugerät?

Refurbished Handy – eine sinnvolle Alternative zum Neugerät?
Entspannt mit dem Smartphone: Refurbished Handys bieten oft denselben Komfort wie Neugeräte – nur deutlich günstiger und umweltfreundlicher. (Symbolbild: pixabay)

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Nachdem Steve Jobs im Jahr 2007 das erste Smartphone vorgestellt hatte, ging die Entwicklung zunächst so rasant voran, dass man wusste: Im Prinzip ist das Neugerät bereits beim Kauf technisch wieder veraltet. Doch etwa seit 2016 hat die Innovationsgeschwindigkeit deutlich nachgelassen: Viele Funktionen sind im Prinzip vollständig ausgereift, bei anderen stoßen die Hersteller an die Grenzen des Machbaren. Aus technischer Sicht sind viele neu auf den Markt kommende Handys deshalb nicht viel weiter als ihr jeweiliges Vorgängermodell. Da drängt sich die Frage förmlich auf: Ist es sinnvoll, den Kauf eines refurbished Handys in Erwägung zu ziehen?

Voller Funktionsumfang zu geringeren Kosten

Man kennt das Grundprinzip auch vom Pkw: Selbst ein wenig genutzter Jahreswagen kostet beim Kauf viel weniger als das Neufahrzeug. Kauft man beim zertifizierten Fachhändler, kann man sich auf die Qualität trotzdem verlassen, denn ganz selbstverständlich hat man die Technik vor dem Verkauf auf Herz und Nieren geprüft und kann den Handel mit gutem Gefühl samt Garantie und Gewährleistung abschließen. Wer sich für ein aufbereitetes iPhone 13 oder ein anderes gebrauchtes Smartphone entscheidet, profitiert ebenfalls von geprüfter, erstklassiger Technik bei einem deutlich kleineren Preis. Ein Vorteil, den die überwiegende Zahl der Käuferinnen und Käufer auch lange nach dem Kauf noch gerne doppelt unterstreicht.

Doch wie steht es um den Datenschutz bei gebraucht verkauften Handys? Zertifizierte Shops sind verpflichtet, im Rahmen der Aufbereitung die vergleichsweise strengen EU-Datenschutzstandards einzuhalten. Dazu gehört unter anderem der internationale Standard für eine sichere Datenlöschung, NIST 800-88. Für privat weiterverkaufte Handys gilt dies allerdings nicht: Hier ist jede und jeder selbst dafür verantwortlich, persönliche Daten vor einem Weiterverkauf des Handys gründlich zu löschen. Wer von privat ein gebrauchtes Smartphone erwirbt, ist hingegen gehalten, eventuell noch verbliebene Daten zu schützen beziehungsweise zu löschen. Leider besteht hier auch ein gewisses Restrisiko, dass das Gerät mit Schadsoftware infiziert sein könnte. Ein weiteres Argument für den professionellen Shop also.

Übrigens ist die Lebensdauer von aufbereiteten Smartphones bei zertifizierten Anbietern vergleichbar mit denen von Neugeräten. In vielen Fällen liegt sie sogar darüber, schließlich schickt kaum jemand sein im brandneuen Zustand erworbenes Handy später zum professionellen Checkup – jedenfalls nicht, solange alles problemlos funktioniert.

Auch Umwelt und Klima freuen sich

Einige Hersteller haben sich die gleichermaßen faire wie umwelt- und klimaschonende Herstellung von Smartphones auf die Fahnen geschrieben. Das ist natürlich ein lobenswerter Ansatz, an dem sich andere Hersteller durchaus ein Beispiel nehmen sollten. Doch auch die User können in diesem Zusammenhang viel bewirken – zum Beispiel durch den Kauf eines aufbereiteten iPhone 13 Pro Max. Denn für jedes Smartphone, das nicht neu produziert werden muss, reduziert man den Abbau wertvoller Rohstoffe. Zudem spart man bis zu 12.000 Liter Trinkwasser ein, was gerade in Zeiten des Klimawandels einen immer wichtigeren Faktor darstellt.

Wie also sollte man sich unter dem Strich verhalten? Am sinnvollsten ist es, vor dem Kauf eines Smartphones den eigenen Bedarf zu analysieren. Wenn tatsächlich nur das neu auf den Markt gekommene Modell Teile der gewünschten Funktionen erfüllt, macht man mit dem Neukauf sicher keinen Fehler. In allen anderen Fällen hingegen bietet es sich an, sich vor der Kaufentscheidung zumindest einmal bei den refurbished Handys umzuschauen – den Kontostand, aber auch Umwelt und Klima freut’s.