Weil er mehrfach Pferde misshandelt und sie sogar brutal mit einer Schaufel geschlagen haben soll, ist jetzt ein 77-Jähriger aus Oelde (Münsterland) zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden, auf Bewährung.
Dem ehemaligen Turnierreiter und Jäger wurde außerdem ein Tierhalteverbot über die Dauer von drei Jahren auferlegt. PETA Deutschland hatte im Februar 2023 Strafanzeige gegen den Mann erstattet, nachdem schockierendes Videomaterial zeigte, wie der Mann Pferde mit einer Schaufel schlug und mit einer Mistgabel quälte.
Heftige Schläge auf Kopf, Rücken und Bauch
In einer Szene ist laut PETA sogar zu sehen, wie er ein Pferd mit einer Mistgabel misshandelt. Daraufhin nahm das Veterinäramt die 15 Pferde fort und die Polizei beschlagnahmte mehrere Jagdwaffen.
„Die Misshandlungen waren keine Einzelfälle und gehörten zur Routine des 77-Jährigen. Es ist inakzeptabel, dass er nach drei Jahren wieder Pferde und andere Tiere halten darf“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. „Der Pferdehof, auf dem die Misshandlungen stattfanden, gehört offenbar einem Familienmitglied“.
Schmerzen der Tiere einfach ignoriert
Im WDR heißt es: „Nach Ansicht des Amtsgerichts in Beckum hatte der Mann über einen Zeitraum von mindestens einem Monat – von Dezember 2022 bis Januar 2023 – verschiedene Pferde, die auf seinem Gehöft untergebracht waren, schwer misshandelt. Die Verängstigung und die Schmerzen der Tiere soll er dabei ignoriert haben. Die Misshandlungen der Pferde seien so massiv gewesen, dass eine Geldstrafe keine Option war.“
Tierquäler war schon früher auffällig
Der 77-Jährige hat bis vor etwa zehn Jahren an zahlreichen Dressurprüfungen teilgenommen und war auch im Vielseitigkeitsreiten aktiv. Da er schon zu damaligen Zeiten von Sportverbänden für seinen missbräuchlichen Umgang mit Pferden gerügt und offenbar auch mit einer zeitweiligen Turniersperre belegt wurde, liegt der Verdacht nahe, dass er Tiere in seiner Obhut seit geraumer Zeit misshandelte.
Auch berichtete die Reitlehrerin, dass sie bereits in der Vergangenheit vor dem Hof in Oelde gewarnt wurde. Sie meldete auch schon mehrfach verletzte und durstende Pferde an das Veterinäramt, welches jedoch wegen fehlender Beweise nicht tätig wurde.
Was jeder gegen Tierquälerei tun kann
PETA: „Wenn Sie selbst Tierquälerei mitbekommen, werden Sie aktiv und helfen Sie den Tieren! Machen Sie Aufnahmen von den Vorfällen und melden Sie sich umgehen beim zuständigen Veterinäramt oder bei uns.“
(Quelle: PETA/Peter Höffken/WDR)