Mehr Fortschritte durch Intervalltraining im Vergleich zu Ausdauertraining bei Männern mit Typ-2-Diabetes

Joggen bei Sonnenuntergang.
Joggen bei Sonnenuntergang. (Bild: skeeze)

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Köln – Wissenschaftler haben ein Ausdauertraining und ein Intervalltraining bei Männern mit Typ-2-Diabetes im Hinblick darauf verglichen, ob und wenn ja, wie sich wichtige Gesundheitsparameter durch das Training verbesserten. Nach zehn Wochen wiesen die Personen mit dem Intervalltraining (10-20-30-Training) – laut Mitteilung des Deutschen Gesundheitsportals (DGP) – deutliche Vorteile gegenüber den Personen mit dem Ausdauertraining auf.

Bewegung stärkt, so das DGP weiter, die Abwehrkräfte und das Immunsystem. Bewegung hilft, um gesund zu bleiben und verbessert bei vielen Erkrankungen, wie Krebserkrankungen, psychischen Leiden oder Diabetes, den Krankheitsverlauf. Wissenschaftler untersuchen nun zwei Bewegungsprogramme und verglichen ihre Wirkung auf wichtige Gesundheitsparameter von Diabetes-Patienten.

Zu diesen Parametern zählen der HbA1c-Wert, die Körperzusammensetzung und die maximale Sauerstoffaufnahme. An der Studie nahmen ausschließlich Männer mit Typ-2-Diabetes teil. Die 51 Studienteilnehmer absolvierten entweder ein sogenanntes 10-20-30-Training (n = 26) oder ein Ausdauertraining mit moderater Intensität (n = 25).

Das 10-20-30-Training ist ein Intervalltraining, das sich aus verschiedenen Sets zusammenstellt. Ein Set dauert fünf Minuten lang an, danach erfolgt eine zwei-minütige Pause (Traben/Gehen). Das Set besteht aus fünf Wiederholungen eines ein-minütigen Intervalls: es startet mit 30 Sekunden Training mit niedriger Intensität, gefolgt von 20 Sekunden Training mit moderater Intensität und einem 10-sekündigem Sprint/Endspurt mit voller Intensität.

Die Studienteilnehmer absolvierten das Training an drei Tagen der Woche über insgesamt zehn Wochen. Das 10-20-30-Training dauerte jeweils 29 Minuten und das Ausdauertraining 50 Minuten. Von den 51 teilnehmenden Männern flossen die Ergebnisse von 44 Männern in die Endanalyse ein (durchschnittliches Alter: 61,0 ± 6,8 Jahre, Diabetesdiagnose seit 7,5 ± 5,8 Jahren, HbA1c-Wert bei Studienbeginn: 7,4 % ± 1,3 %).

In der 10-20-30-Gruppe lag die Compliance mit dem Training lag bei 84 Prozent. Bei den Personen mit dem Ausdauertraining lag sie bei 86 Prozent. Der HbA1c-Wert sank in der 10-20-30-Gruppe um 0,5 % (95% CI -0,72 bis -0,21, p < 0,001), während es keine Änderung in der Gruppe mit dem Ausdauertraining gab.

Auch das viszerale Körperfett besserte sich nur in der 10-20-30-Gruppe. Das Körperfett (gesamt) und die maximale Sauerstoffaufnahme hingegen besserten sich in beiden Gruppen. Zehn Wochen 10-20-30-Training besserten im Vergleich zu moderatem Ausdauertraining den HbA1c-Wert von Männern mit Typ-2-Diabetes. Die viszerale Fettmasse besserte sich nur durch das Intervalltraining, nicht aber durch das Ausdauertraining. Die Verbesserungen von Körperfett (gesamt) und der maximalen Sauerstoffaufnahme waren in beiden Gruppen vergleichbar – trotz deutlich geringerem Zeitaufwand für das 10-20-30 Training.