Die schwäbische Version eines weltweit erfolgreichen Shantys aus Schottland, gesungen von Nathan Evans, „Wellerman“, einem Ohrwurm, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht, hat ein hierzulande nicht minder erfolgreiches Pendant gefunden
Schwaben – Das Lied der Mädels-Group DooWop Mädla aus Esslingen geht inzwischen im Internet weltweit durch die Decke. Basierend auf dem erfolgreichen Shanty von Nathan Evans „The Wellerman“, haben vier junge Schwäbinnen aus dem alten Seemannslied über einen Walfänger einen witzigen Ohrwurm gezaubert, der einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf geht.
Der frühere Postbote Nathan Evans hat mit seiner eingängigen Melodie und dem klopfenden Rhythmus eine Welle ausgelöst – und das weltweit. Inzwischen hat er den Job als Postmann an den Nagel gehängt. Über drei Millionen Klicks bei TikTok haben ihn zum Sprung in die Charts verholfen.
„Das können wir doch auch“ – haben sich vier urschwäbische Mädle gedacht, an der Spitze Anette Heiter, bekannt von der Gruppe „Honey Pie“.
Schwupp di wupp gründete sie zusammen mit Babs Steinbock, Gesa Schulze-Kahleyß und Daniela Kirchner, allesamt in der Comedy-Szene bestens bekannt und durchaus erfolgreich, virtuell die Gruppe DooWop Mädla.
Mit dem Walfang haben sie allerdings nichts am Hut, dafür aber mit dem original schwäbischen, weil schlotzigen Kartoffelsalat. Ganz einfach, weil schäbische Mädla lieber auf Männerfang, als auf Walfang gehen. Und weil nur sie diesen unvergleichlichen Kartoffelsalat zubereiten können.
Und da Liebe bekanntlich durch den Magen geht, war der so unglaublich herrlich komische Text schon bald geboren.
Den Takt klopft im Video kein Schotte, sondern der schwäbische Autor und Kabarettist Olaf Nägele mit Messer und Gabel – hungrig und voller Erwartung vor einem leeren Teller. Dazu singen die Mädla a capella „Mach in Kartoffelsalat, do stoht mei Mo sofort parat, des wird ihm nie net fad, des isst er jeda Dag“.
Natürlich mischen im Song auch noch Spätzle und ein Braten mit, die Hauptrolle spielt aber der Kartoffelsalat.
Der Kartoffelsalat-Song wird inzwischen weltweit bei YouTube massenhaft angeklickt und mit unglaublich viel Lob bedacht. Kein Wunder, dass so mancher Mann gesteht: „Beim nächsten Mal heirat i a Schwaben-Mädle“.
Das schottische Original erzählt die Geschichte von einem Walfangschiff, das einen Wal harpuniert hat und von diesem wochenlang durchs Meer gezogen wird. Da werden Erinnerungen an Mobby Dick wach. Die Seeleute warten sehnsüchtig auf das Vorratsschiff, das ihnen Tee, Rum und Zucker bringen soll. Der hungrige Gatte in Schwaben hingegen wartet nicht minder sehnsüchtig auf seinen Kartoffelsalat.
Was es danach zum „Nachtisch“ gibt, verraten die Mädla natürlich nicht: „Des goht koin was a“ – heißt es am Schluss des Liedes. Vielleicht gibt es ja „Nonnenfürzle“……..
Zu einem echten, schwäbischen und schlotzigen Kartoffelsalat gehören festkochende Kartoffeln, die 30 Minuten im Salzwasser gekocht werden. Dann dürfen sie, natürlich geschält, auskühlen, sollten aber noch fast lauwarm mit einer klein gewürfelten Zwiebel weiterverarbeitet werden. Die schwäbische Hausfrau bereitet inzwischen eine Soße aus heißer Fleischbrühe, Essig, Salz, Senf und Zucker, in der dann die in Scheiben geschnittenen Kartoffeln mindestens eine Stunde lang ziehen dürfen. Erst zum Schluss kommt das Öl dazu.
Nicht umsonst gilt der Kartoffelsalat in Schwaben als „Türöffner“ und schmeckt genauso gut, wie das Lied Abertausenden gefällt.
Lasst es Euch schmecken, Ihr schwäbischen Mannsleut!